Den Verlust einer Großmutter oder eines Großvaters zu erleben, ist oft eine schmerzhafte und traurige Erfahrung, die viele Menschen im Laufe ihres Lebens durchmachen müssen. In solchen Momenten benötigen die Enkelkinder Zeit, um ihre Trauer zu verarbeiten und ihren Eltern bei der Organisation der Beerdigung zu helfen. Arbeitnehmer:innen steht deshalb häufig Sonderurlaub zu. Doch hat man auch beim Tod der Großeltern Anspruch auf Sonderurlaub? Das sagt das Arbeitsrecht.
Sonderurlaub – das sind die Rahmenbedingungen
Sonderurlaub ist eine spezielle Art von Urlaub, die nicht zur Erholung des Arbeitnehmers gedacht ist. Gemäß §616 des Bürgerlichen Gesetzbuches kann Sonderurlaub für „außergewöhnliche Ereignisse“ gewährt werden, auf die der Arbeitnehmer keinen Einfluss hat.
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Eine wichtige Voraussetzung für Sonderurlaub ist, dass das Arbeitsverhältnis sich „im Vollzug“ befindet, was bedeutet, dass Personen, die zum Beispiel im Erholungsurlaub oder in Elternzeit sind, keinen Sonderurlaub beantragen können, da sie zu diesem Zeitpunkt keine Arbeitsleistung erbringen. Daher wird Sonderurlaub nur in spezifischen Situationen außerhalb des regulären Urlaubszeitraums gewährt.
Bekommt man Sonderurlaub, wenn die Großeltern sterben?
Die meisten Arbeitgeber gewähren Sonderurlaub für bestimmte Ereignisse wie Hochzeiten oder die Geburt eines Kindes. Im Falle eines Todes in der Familie haben Angestellte üblicherweise Anspruch auf zwei Tage Sonderurlaub mit Lohnfortzahlung.
Diese Regelung gilt jedoch nur für Todesfälle von Verwandten ersten Grades wie Ehepartner:innen, Eltern oder Kinder. Enkelkinder können daher nicht automatisch mit Sonderurlaub rechnen, wenn ihre Großmutter oder ihr Großvater versterben, da sie nur mit Verwandten zweiten Grades verbunden sind.
Diese Alternativen zum Sonderurlaub gibt es
Wenn dir dein Arbeitgeber keinen Sonderurlaub für die Beerdigung oder die Trauerbewältigung gewährt, kannst du diese drei Alternativen nutzen:
- Nutze reguläre Urlaubstage.
- Bitte deinen Arbeitgeber um eine unbezahlte Freistellung.
- Lass dich von deinem Hausarzt krankschreiben, wenn du mehr Zeit brauchst, um den Todesfall zu verarbeiten.
Es ist sinnvoll, das direkte Gespräch mit deinem Arbeitgeber zu suchen, sei es über deinen Chef bzw. deine Chefin oder die Personalabteilung. Detaillierte Regelungen zum Sonderurlaub findest du zudem häufig in deinem Arbeitsvertrag oder in betrieblichen Vereinbarungen.