In einer normalen Nicht-Pandemie-Woche sitzen viele von uns 40 Stunden lang an ihrem Arbeitsplatz. Dazu kommt, dass wir dort nicht alleine sind, denn die Kolleg:innen sind oft nur eine Armlänge entfernt. Kurzum: Konflikte am Arbeitsplatz bleiben über lang oder kurz einfach nicht aus. Wie du aber souverän mit ihnen umgehst und dich nicht von ihnen beeinflussen lässt, erfährst du hier.
Wie entstehen Konflikte am Arbeitsplatz?
Auch wenn du mit deinen Kolleg:innen die gleichen Interessen teilst, seid ihr doch alle unterschiedliche Persönlichkeiten. Wie auch im Privatleben gibt es unterschiedliche Meinungen, Ziele, Werte und Erfahrungen. Während du im Privatleben solchen Differenzen aus dem Weg gehen kannst, geht das am Arbeitsplatz nicht so einfach. Das ist der Grund, warum es dann schon mal krachen kann.
Oft sind es Konkurrenzdenken, Ungerechtigkeiten oder abwertendes Verhalten, die das Fass schließlich zum Überlaufen bringen.
Konflikte am Arbeitsplatz machen krank
Logisch – wenn du an deinem Arbeitsplatz ständig mit Konflikten konfrontiert bist, möchtest du diesen Ort gerne meiden. Wenn du aus verschiedensten Gründen aber nicht einfach kündigen kannst und immer wieder an diesen ungeliebten Ort zurückkehren musst, löst das seelischen Stress und Unbehagen aus. Im schlimmsten Fall kann der Stress in Schlafstörungen oder einem Burnout gipfeln.
So gehst du am besten mit Konflikten am Arbeitsplatz um
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie du Konflikten am Arbeitsplatz aus dem Weg gehst oder sie löst …
1. Was genau stört dich?
Wenn dich schon nervt, wenn dein:e Kolleg:in sich die Nase putzt, hat sich deine Wut wahrscheinlich schon über einen ganzen Zeitraum angestaut und du kannst nicht mehr objektiv bewerten, was das Problem ist. In diesem Fall solltest du dich kurz zurücknehmen und darüber nachdenken, was der ursprüngliche Konflikt ist. Arbeitet er oder sie dir zu langsam? Wirst du abwertend von ihm oder ihr behandelt? Oder ist vielleicht sogar Sexismus am Arbeitsplatz das Problem? Wenn dir das grundsätzliche Problem aufgefallen ist, kannst du dein:e Arbeitskolleg:in viel sicherer und fundierter darauf ansprechen.
2. Ich-Botschaften statt Du-Botschaften
Versetze dich mal in die Situation deines oder deiner Kolleg:in: Wenn du auf sie oder ihn zugestapft kommst und sagst: „Es nervt, wenn du dir die Nase putzt!“ wird sich die Person in die Enge gedrängt fühlen und mit einem Gegenangriff reagieren. Versuche deshalb häufiger, das Du gegen ein Ich auszutauschen. Als Beispiel: „Ich fühle mich gestört, wenn du dir so laut die Nase putzt.“
3. Raus aus der Situation
Ganz ehrlich- in manchen Situationen ist einfach Hopfen und Malz verloren. Wenn der Konflikt am Arbeitsplatz schon so eskaliert ist, dass man sich am liebsten nur noch an die Gurgel gehen würde, ist es besser, die Situation zu verlassen. Konkret kann das heißen, dass du deine Mittagspause ein bisschen vorziehst oder eine halbe Stunde früher Feierabend machst. Wichtig ist dann, der Person mitzuteilen, dass du das Gespräch nicht grundsätzlich mit ihr beendest, sondern lediglich zu einem späteren Zeitpunkt fortsetzen willst.
- Mehr zum Thema Arbeitswelt findest du hier:
- Diese Dinge solltest du deinen Arbeitskolleg:innen nicht sagen
- „Überragend“: Das sind die 10 besten Arbeitgeber Deutschlands
- Diese Firma erlaubt ihren Mitarbeiterinnen Menstruationsurlaub
4. Unbeteiligte Person hinzuholen
Wenn sich der Konflikt über Monate aufgebauscht hat und ihr beide nicht mehr wisst, wo oben und unten ist, hilft es manchmal, eine unbeteiligte und vor allem unparteiische Person hinzuzuziehen. Der könnt ihr dann eure Sichtweisen schildern, damit sie bewerten kann, wo das ursprüngliche Problem liegt.
5. Kompromisse und Lösungen suchen
Wenn ihr das Problem lokalisiert habt, ist es nun an der Zeit, an einer Lösung zu arbeiten. Da ihr wahrscheinlich einfach sehr unterschiedliche Charaktere seid, die nicht das gleiche wollen – sonst wäre der Streit ja nicht entstanden – liegt die Lösung meist in einem Kompromiss. Ihr könnt eure persönlichen Grenzen abstecken und eine gemeinsame Vorgehensweise für die Zukunft aushandeln.
Es gibt kaum ein Problem, das sich nicht durch einen Kompromiss lösen lässt – sofern man über seinen Schatten springen kann.
Dieses Verhalten ist ein No-Go
Aus unseren Tipps, konntest du sicher auch schon einige No-Gos ableiten. Grundsätzlich solltest du niemals ausfällig werden, Unbeteiligte Menschen mit in den Konflikt hineinziehen oder schmutzige Wäsche waschen. Meinungsverschiedenheiten auf der Arbeit sind okay, solange sie nicht persönlich werden. Sollte es sich um ein wirklich schwerwiegendes Problem handeln, ist die einzig richtige Lösung Vermittler:innen in Form der Personalabteilung miteinzubeziehen.