In bestimmten Situationen, vor allem im Arbeitsalltag, kommt es öfters vor, dass dein Gegenüber sich in Rage redet oder die Misskommunikation einfach weiter und weiter wächst. In diesen Situationen lohnt es sich, das Gespräch zu unterbrechen. Doch wie? Wir haben uns schlaugemacht und wissen, mit welchen drei Sätzen du ganz einfach jedes Gespräch unterbrechen kannst und was dies mit sogenannten Kommunikationssperren zu tun hat.
Alles zum Thema „Gespräch unterbrechen“:
Gespräch unterbrechen: So klappt es mit Kommunikationssperren
Um ein Gespräch zu unterbrechen, brauchst du eigentlich nur ein Tool: die Kommunikationssperren. Hierbei handelt es sich laut dem US-amerikanischen Psychologen Thomas Gordon um Äußerungen, „die für eine destruktive Gesprächssituation sorgen und so einen weiteren Austausch verhindern.“ Diese Kommunikationssperren werden häufig, ohne, dass du es weißt, von Vorgesetzten benutzt, um die Mitarbeitenden kleinzuhalten und sorgen (unbewusst) dafür, dass eine Änderungsabsicht von den Mitarbeitenden verlangt wird.
Gordon entwickelte dieses Modell in den 1970er-Jahren und wendete es hauptsächlich für die Analyse der Kommunikation zwischen Eltern und Kindern an. Dabei identifizierte er zwölf Kommunikationssperren:
- Befehlen, anordnen, auffordern
- Warnen, mahnen, drohen
- Moralisieren, predigen, beschwören
- Beraten, Vorschläge machen, Lösungen liefern
- (Ver)Urteilen, kritisieren, Vorwürfe machen, beschuldigen
- Belehren, durch Logik begründen
- Loben, zustimmen, schmeicheln
- Beschämen, beschimpfen, lächerlich machen
- Interpretieren, analysieren, diagnostizieren
- Beruhigen, Sympathie äußern, trösten, aufrichten
- Nachforschen, fragen, verhören
- Ablenken, ausweichen, aufziehen
Kommunikationssperren sollten nicht missbraucht werden, um einen Machtvorteil für den Sprechenden zu erzielen. Allerdings kann man sie benutzen, um bestimmte Gespräche in eine andere Richtung zu lenken und neue Ansätze zu liefern. Wir zeigen dir, mit welchen drei Sätzen du es schaffst, jedes Gespräch zu unterbrechen.
- Noch mehr zum Thema Business findest du hier:
- Mitarbeitergespräch mit zwei Vorgesetzten: Das solltest du nicht sagen
- Steharbeitsplatz: So hilft er gegen Rückenschmerzen
- Besprechung führen: 3 Methoden für mehr Produktivität
- Jobs für Introvertierte: Diese 5 Berufe sind für schüchterne Menschen
1. „Warum redet ihr nicht noch einmal in Ruhe miteinander?“
Wenn sich dein:e Kolleg:in über einen eurer Kolleg:innen aufregt, solltest du deinem Gegenüber zuerst einmal zuhören und das Gesagte reflektieren, vielleicht sogar noch einmal zusammenfassen, um Missverständnisse zu vermeiden. Wenn dein Gegenüber sich allerdings in Rage redet, kannst du mit dem Satz „Warum redet ihr nicht noch einmal in Ruhe miteinander?“ etwas Ruhe und Reflexion in die Konversation bringen und das Gespräch gleichzeitig unterbrechen. So bietest du auch einen (für Interpretation und Diskussion) offenen Lösungsansatz.
2. „Das wird schon wieder.“
Du möchtest nicht unhöflich sein, verstehst das Problem deines Gegenübers allerdings nicht und möchtest das Gespräch unterbrechen, weil es dir unangenehm wird? Dann versuch ein wenig ‚allgemeineren‘ Trost zu spenden und sage „Das wird schon wieder“. Achte allerdings darauf, dass du das Gesagte deines Gegenübers nicht heruntermachst und biete vielleicht deine Hilfe in anderer Weise an. Das Gespräch unterbrechen kannst du mit diesem Satz allerdings in jedem Fall.
3. „Was hast du gesagt?“
Manchmal gleitet unsere Aufmerksamkeit einfach ab und nach ein paar Sekunden hast du keine Ahnung, worüber dein Gegenüber gesprochen hast. Den Redefluss und das Gespräch unterbrechen kannst du nun mit der Frage „Was hast du gesagt?“, denn somit wird dein Gegenüber das eben Gesagte noch einmal rekapitulieren und du kannst dir in der Zeit überlegen, wie du in der Konversation weiter vorgehst – oder wie du ihr mit einer knackigen Antwort entfliehen kannst.
Gespräch unterbrechen durch Kommunikationssperren: Missbrauche diese nicht!
Nutze die hier vorgestellten Kommunikationssperren und Gesprächsunterbrecher nicht nur zu deinem Vorteil und dem Nachteil anderer. Dein Gegenüber kommt nicht ohne Grund auf dich zu, um ein Gespräch zu beginnen. In manchen Situationen sind die Kommunikationssperren vollkommen okay und sollten auch benutzt werden, um ein besseres Konversationsklima zu entwickeln. In anderen solltest du dir vielleicht einen anderen Weg überlegen, um aus einem Gespräch herauszukommen.