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Kein Kopf für die Arbeit? Wann du dich wegen Liebeskummer krankschreiben lassen kannst

Am Morgen quälen die Halsschmerzen, Gliederschmerzen und Fieber? Ein klarer Fall für eine Krankschreibung. Doch was ist, wenn die Beziehung in die Brüche gegangen ist. Darf man sich dann auch krankschreiben lassen?

Frau hat Liebeskummer
© Getty Images/praetorianphoto

Darf ich während der Arbeitszeit zum Arzt?

Ein Arzttermin während der Arbeitszeit? Ist das OK oder darf der Chef das verbieten? Wir klären auf, welche Regelungen es gibt und welche Ausnahmen der Arbeitgeber gestatten muss.

Fieber, Erkältung und Co: Wer physisch krank ist, geht zum Arzt und lässt sich krankschreiben, um gesund werden zu können und die Kolleg:innen nicht anzustecken. So weit, so bekannt. Doch was ist, wenn man gerade von seinem Partner oder seiner Partnerin verlassen wurde und der Trennungsschmerz sich nicht nur aufs Gemüt, sondern auch auf den Körper auswirkt? In so einem Zustand ist schwer, ans Arbeiten zu denken. Doch ist eine Krankschreibung wegen Liebeskummer überhaupt erlaubt? Wir haben die Antwort.

Liebeskummer kann tatsächlich krank machen

Wer schon einmal an Liebeskummer hatte, weiß: Herzschmerz kann sich auch körperlich bemerkbar machen. So sind Symptome, wie Magenschmerzen, Übelkeit, Herzrasen und Kopfschmerzen keine Seltenheit. Aber auch generelles Unwohlsein, Atemnot, Schlafstörungen und im schlimmsten Fall Depressionen können die Folge einer Trennung sein. Die erste Reaktion auf Liebeskummer ist bei vielen daher: Decke über den Kopf und in Ruhe ausweinen und dem furchtbaren Schmerz seinen freien Lauf lassen.

Wer arbeiten muss, kann das natürlich nicht. Doch an Arbeit ist in in Anbetracht des Trennungsschmerzes und der körperlichen Beschwerden nicht zu denken. Aber was ist, wenn der Herzschmerz einen berufsunfähig macht? Ist dann eine Krankschreibung wegen Liebeskummer möglich?

Krankschreibung wegen Liebeskummer: In diesem Fall ist es möglich

Diese Frage kann pauschal nicht so einfach beantwortet werden. Schließlich kommt es immer auf die individuelle Situation an. Sollte es im Zuge der Trauerphase allerdings zu ernsthaften körperlichen oder psychischen Beschwerden kommen, ist die Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz sehr stark eingeschränkt. In diesem Fall ist der Gang zum Arzt ratsam. Aufgrund der genannten Symptomen ist eine Krankschreibung wegen Liebeskummer durchaus möglich. Denn ein paar Tage Ruhe helfen meist, den ersten „Schock“ zu verarbeiten und sich wieder auf den Alltag und den Beruf konzentrieren zu können.

Wer dennoch wichtige Arbeit verrichten muss, kann diese auch im Home Office verrichten. Denn bei diesem Arbeitsmodell können Betroffene in ihrem Tempo arbeiten und ihren Emotionen freien Lauf lassen, während sie sich gleichzeitig auf den Verarbeitungsprozess konzentrieren können.

Nach Krankschreibung kann der Verarbeitungsprozess beginnen

Wenn du wegen der Liebeskummer-Symptome krankgeschrieben wurdest, kannst du dich nun auf die Verarbeitung deiner Trauer konzentrieren. Lasse ihn in seiner ganzen Intensität zu. Wir sind uns sicher, du wirst es schaffen, auch wenn es noch so unmöglich erscheint. Bei dem Trauerprozess solltest du eines nur unbedingt machen: Breche den Kontakt zu deinem bzw. deiner Ex ab. Konzentriere dich um deine gebrochene Seele und tue dir etwas Gutes.

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Die Zahl der Krankschreibenden in Deutschland steigt

Die Zahl der Krankschreibungen steigt in Deutschland seit Jahren stetig an. So waren nach Angaben des Instituts der deutschen Wirtschaft (iwd) jeder Arbeitnehmende 2021 rund  18,2 Tage krankgeschrieben. Zu den häufigsten Gründen zählt mitunter Muskel- und Skeletterkrankungen und Atemwegserkrankungen. Aber auch psychische Erkrankungen treten in den vergangenen Jahren immer häufiger auf. So fielen 18,8 Prozent der krankgeschriebenen Arbeitnehmenden aufgrund physischen Erkrankungen aus.

Darüber hinaus ist es besonders interessant, dass laut einer Elitepartner-Studie rund jeder sechste Befragte (16 Prozent) schon einmal wegen Trennungsschmerz oder Beziehungsstreit seinem Job nicht nachgehen konnte und sich deswegen krankgemeldet hat. Diese Krankheitsquote entspricht einem Produktionsausfall von 774 Millionen Euro für die deutsche Wirtschaft.