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So finanzierst du dein Erasmusleben

Einmal alle Erasmusparties unsicher machen im coolsten Club Londons? Kein Problem, wir sagen dir, wie du dein Auslandsstudium locker finanzierst.

Freunde im Auslandsstudium
Travelbuddies kannst du überall finden, es müssen nicht immer die besten Freunde sein. Foto: Unsplash /

Einmal ein echter International sein und da feiern, wo andere als Studienzombies durch den Campus schlurfen? Ein Semester im Ausland ist der Traum von vielen Studenten, doch oft scheitert es an der Finanzierung des Auslandsstudiums. Wir zeigen dir, wie auch du dein Traum vom Erasmuslife in die Tat umsetzen kannst.

So packst du die Finanzierung deines Auslandsstudiums

Wer als Student ins Ausland will, hat generell zwei Optionen: Entweder geht man für ein bis zwei Semester an eine Partneruniversität seiner eigenen Uni, oder man absolviert gleich ein ganzes Studium im Ausland. Um dein Budget zu klären, solltest du erst einmal wissen, was für dich infrage kommt:

  • 1-2 Semester im Ausland an einer Partneruniversität
  • 1-2 Semester an einer beliebigen Universität
  • Praktikum im Ausland
  • Komplettes Studium im Ausland

Weltkarte mit Geld
Was kostet die Welt? Psst: Nicht mehr so viel mit diesen Finanzierungsmöglichkeiten.

Welche Finanzierungsmöglichkeiten kann ich nutzen?

Ein Auslandssemester oder Praktikum ist generell die einfachste aller Optionen, weil deine Uni dich durch das Partnerprogramm bestens unterstützen kann und bereits viele andere Studenten erfolgreich vermittelt hat. Außerdem ist es einfacher, seine Leistungen anerkennen zu lassen. Gleiches gilt für ein Praktikum durch eine Partneruni.

Dein Auslandsbüro ist immer der Ansprechpartner Nummer eins und sollte direkt zu Rate gezogen werden, wenn du dich für ein Auslandssemester entschieden hast. Die Beauftragten wissen zum Beispiel, welche Stipendien dein Bundesland, deine Stadt oder deine Uni ganz speziell vergeben, selbst wenn du an keine Partneruni gehen möchtest.

Art des Auslandsaufenthalts

Finanzierungmöglichkeit

1-2 Semester oder Praktikum

an einer Partneruni in Europa

– AuslandsBAföG

– Erasmus+ oder Promos

– DAAD

– Partnerprgramme der Städte/Länder

– Bildungskredit & Bildungsfonds

– Private Stipendien

– Arbeiten im Ausland

1-2 Semester oder Praktikum 

an einer Partneruni außerhalb Europas

-AuslandsBAföG

– DAAD

– Promos

– Partnerprgramme der Städte/Länder

– Bildungskredit & Bildungsfonds

– Private Stipendien

– Arbeiten im Ausland

1-2 Semester an einer beliebigen Uni

– AuslandsBAföG

– DAAD

– Promos

– Bildungskredit & Bildungsfonds

– Private Stipendien

– Arbeiten im Ausland

Komplettes Auslandsstudium 

– AuslandsBAföG

– DAAD

– Partnerprgramme der Städte/Länder

– Bildungskredit & Bildungsfonds

– Private Stipendien

– Arbeiten im Ausland

Ein komplettes Studium im Ausland erfordert weit mehr Planungsaufwand und man muss aufpassen, dass man keine Deals mit ominösen Vermittleragenturen abschließt. Informiere dich hier auf der Internationalen-Seite des Uni-Auftritts, dort stehen oft auch Finanzierungsmöglichkeiten.

Natürlich kannst du auch für das Studium im Ausland finanzielle Unterstützung aus Deutschland bekommen. Diese Möglichkeiten gibt es:

Studierende werden Unihüte in die Luft
Einmal mit feierlicher Robe den das Unizeugnis überreicht bekommen? Dann ab ins Ausland. Erasmus, BAföG und Co. helfen dir.

1. AuslandsBAföG 

Selbst wenn du in Deutschland kein BAföG bekommst, kann es sein, dass du Anspruch auf AuslandsBAföG hast, denn dort gelten andere Berechnungssätze, weil Studienkosten, Krankenversicherung und Lebenshaltungskosten einbezogen werden. AuslandsBAföG musst du, wie das ganz normales auch, nur zur Hälfte wieder zurückzahlen und es wird ebenfalls ab 10.000 € gedeckelt.

AuslandsBAföG kann für ein gesamtes Studium im europäischen Ausland beantragt werden, oder aber für maximal ein Semester außerhalb Europas. Vorraussetzung ist, dass das Studium als gleichwertig anerkannt wird. Deshalb lohnt es sich immer, den Antrag einzureichen und im zuständigen Amt nach einer ungefähren Prognose zu fragen. 

Einzig, wenn du vorhast, im Ausland offiziell zu arbeiten und mehr als 450 € verdienen wirst, hat es Nachteile, da dir alles über einem Minijobgehalt abgezogen wird. Gleiches gilt für Erasmusförderung über 300 € im Monat.

Achtung: Das zuständige Amt ist NICHT das Amt deiner Stadt, sondern muss in der Liste für AuslandsBAföG recherchiert werden. 

2. Erasmus+ für Studierende in Europa

Erasmus ist ein Förderprogramm der EU und kann bei Aufenthalten in Erasmuspartnerländern beantragt werden. Jede Uni und Hochschule in Deutschland hat Partneruniversitäten und bietet einen Austausch an, wenn du mindestens die ersten zwei Semester absolviert hast.

Der Erasmussatz schwankt von Uni zu Uni und von Land zu Land. Die Auslandsbeauftragten deiner Uni können dir die aktuellen Sätze mitteilen. Diese liegen oft zwischen 200–400 € pro Monat und wird auch für Praktika verteilt, wenn du dieses unter der Aufsicht einer Partneruni absolvierst. Erasmus kannst du für maximal 12 Monate pro Studium (also 12 Monate im Bachelor und 12 Monate im Master) verwenden.

3. DAAD-Stipendien für alle Internationalen

Der Deutsche Akademische Auslandsdienst ist die größte Förderorganisation für Ausbildungen im Ausland und bietet eine Vielzahl von Stipendien an, die teils deine kompletten Ausgaben kompensieren. In der Datenbank des DAAD findest du über 50 verschiedene Programme. Besonders Studierende in den MINT-Fächern profitieren von vielen Angeboten.

Hand hält Geld
Promos finanziert Auslandsaufenthalte, die nicht für Erasmus in Frage kommen, wie ein Studium in Kanada.

4. Programme der Bundesländer

Oft haben Bundesländer und Städte Partnerschaften mit anderen Städten und Ländern und deshalb auch ein besonderes Förderprogramm für den Austausch. Beispielsweise bietet das Bundesland Hessen einen Austausch ins australische Queensland an. 

Dabei entfallen die Studiengebühren. Damit hast du zwar den Auslandsaufenthalt noch nicht finanziert, aber zumindest schon mal eine Hürde geschafft. Voraussetzung ist oft ein bestandener Sprachtest und gute Leistungen und das Motivationsschreiben. Mit den besten Sprachtipps von Polyglotts, schaffst du zumindest Ersteres.

5. PROMOS für Nicht-EU-Länder

PROMOS ist wie der DAAD eine Förderorganisation des Deutschen Bildungsministeriums und unterstützt alle Studenten, die nicht für Erasmus infrage kommen bei der Finanzierung. Tatsächlich auch innerhalb der EU, wenn Erasmus an dieser Uni ausgeschlossen ist.

Die maximale Förderdauer beträgt sechs Monate und kann für Praktika, Fremdsprachenkurse, Sommerschulen oder Auslandssemester genutzt werden. Es muss eine Bewerbung mit Motivationsschreiben eingereicht werden. Die Uni wählt dann die Promos-Stipendiaten aus.

Finanzen
Kredite oder Bildungsfonds können dich finanziell unterstützen, wenn du kein BAföG oder Stipendium bekommst.

6. Studienkredit oder Bildungskredit

Bildungskredite sind die letzte Option, wenn du für keine der obigen Förderungen in Frage kommst und dir deine Eltern auch nichts vorstrecken können. Allerdings werden diese nur an Studierende ausgezahlt, die arbeiten und ein regelmäßiges Einkommen über de Minijob-Betrag vorweisen können. 

Eine andere Option ist die Eltern zumindest als „Bürgen“ mit in den Kreditvertrag aufzunehmen. Die gängigen Kreditrahmen liegen allerdings oft sehr niedrig bei knapp 7.000 €.

7. Bildungsfonds

Wer mehr als die Kreditsummen der Bank für sein Auslandssemster benötigt, was in den USA oder auch Australien auf jeden Fall nötig sein wird, der kann sich bei Bildungsfonds wie Deutsche Bildung oder Brain Capital bewerben. 

Hier erhalten ausgewählt Studierende bis zu 30.000 € als Darlehen, welches in Raten, je nach erwartetem Gehalt, zurückgezahlt werden muss.

Frau spielt mit Kind
Auch Jobs können dich im Ausland über Wasser halten. Besonders beliebt sind Babysitter.

8. Private Stipendien

Manche Vereine oder gemeinnützigen Organisationen vergeben ebenfalls Stipendien an ausgewählte Studierende, wenn diese den Geist ihres Leitgedanken verkörpern. Du kannst dich zum Beispiel bei deiner Gemeinde oder auch deiner Studentenverbindung umhören, ob so etwas angeboten wird.

9. Arbeiten im Ausland

Nicht in jedem Land bekommst du als Auslandsstudent eine Arbeitserlaubnis. Besonders in der EU ist das allerdings meistens erlaubt. Jobs wie Babysitter sind dabei besonders begehrt und als ausländischer Muttersprachler bist du bei Auswanderer-Familien besonders beliebt. 

Tipp: Vergiss nicht, dass du auch im Ausland richtig gute Studentenrabatte für Verkehrsmittel, Shopping und Co. erhältst.

Fazit: Kalkuliere dein Budget für das Ausland frühzeitig

Überall wird empfohlen, das Auslandssemster mindestens ein Jahr vorher zu planen. Tatsächlich ist das nur für bestimmte Programme oder Stipendien notwendig, denn AuslandsBAföG oder auch Erasmus sind in wenigen Monaten beantragt. 

Wenn du allerdings ein DAAD-Stipendium oder eine Partnerschaft der Länder im Blick hast, dann gibt es oft Fristen, die nur einmal jährlich sind und eingehalten werden müssen. Rechne also deine ungefähren Ausgaben im Ausland zusammen und erstelle einen Finanzplan für dein Auslandsstudium.

Und noch ein Geheimtipp zum Schluss: Man kann auch seine Bachelor- oder Masterarbeit im Ausland schreiben, wenn man einen ausländischen Betreuer an der Partneruni findet. Hier sind die besten Tools, um deine Bachelorarbeit zu rocken. Und Auslandssemester lassen sich auch ganz toll von der Steuerabsetzen über die Studentensteuererklärung.