Ein Polyglott ist ein Mensch, der mehrere Sprachen fließend beherrscht. Entweder, weil er bilingual aufgewachsen ist oder durch Selbststudium. Dabei spielt Veranlagung nicht immer eine Rolle, wichtig sind vor Allem tägliches Training und der Wille eine neue Sprache zu lernen. So machen es die Polyglotts:
Was ist ein Polyglott und was können wir von ihnen lernen?
Polyglotts werden besonders auf YouTube gefeiert und sind ein Social Media Trend, den wir endlich einmal freudig begrüßen können. Denn diese neuen Influencer und Tutoren können mehr als nur woke up like this.
Sie beherrschen mehrere Sprachen auf dem FF und zeigen das in ihren Videos. Klar, ein bisschen Selbstdarstellung gehört halt zu YouTube dazu.Aber sie helfen ihren Followern auch mit Tipps und Tricks um neue Sprachen einfacher zu lernen und stellen ihre Lernmethoden vor.
Wie viele Sprachen man genau fließend beherrschen muss, um als Polyglott durchzugehen, ist übrigens nicht definiert. In der Regel sind es mehr als drei. Um dich auf die Wikipedia-Rangliste zu arbeiten, musst du mehr als 10 Sprachen beherrschen. Eine normale Schulbildung macht dich also nicht zum Sprachgenie.
Bekannte Polyglotts aus der Weltgeschichte sind zum Beispiel Heinrich Schliemann (der Entdecker Trojas). Er erlernte angeblich 14 Sprachen innerhalb kürzester Zeit durch seine “Schliemann Methode”. Der britische Gelehrte Sir John Bowring sprach sogar über mehr als 200 Sprachen.
Fun Fact: Heute gibt laut Forschern knapp 7.000 lebendige Sprachen, die weltweit noch gesprochen werden. Manche davon haben weniger als 20 lebende Sprecher.
Die besten Polyglott-Tipps zum Sprachenlernen
Auch wenn bei außerordentlichen Polyglotts wie Schliemann oder Bowring durchaus bestimmte Begabungen eine Rolle gespielt haben, sind auch wir Normalos in der Lage, mehrere Sprachen zu lernen und zu beherrschen. Das sind die besten Tipps von Polyglotts zum Lernen:
1. Finde die richtige Motivation
Bevor du mit einer Sprache anfängst, solltest du dich fragen, warum du sie überhaupt lernen möchtest. Nur um einen Punkt mehr auf deinem Lebenslauf zu haben? Das wird in den meisten Fällen nicht Ansporn genug sein.
Versuche die neue Sprache mit etwas zu verbinden wofür du brennst. Willst du zum Beispiel Reiseführer oder Reisejournalist werden? Willst du in einem Jahr für mehrere Monate nach Venezuela gehen? Willst du irgendwann auswandern, oder endlich deinen Lieblingsanime in der Originalfassung verstehen? Das sind gute Gründe.
2. Integriere die Sprache in deine Alltag
Sprachunterricht kann ziemlich öde sein, genauso wie Lernbücher und endloses Vokabellernen. Deshalb solltest du von Anfang an versuchen, die Sprache auch praktisch in deinen Alltag einzubauen. Dadurch lernst du sie auch dann, wenn du mal unmotiviert bist.
Wie genau das aussieht, hängt von deinem Alltag ab: Wenn du viel auf Instagram und Co. unterwegs bist, dann fange an, muttersprachlichen Influencern zu folgen und abonniere News-Portale in der Sprache. Bücher, Radio und Serien in der Sprache sind dann schon etwas für Fortgeschrittene.
Extratipp: Beschrifte die Gegenstände in deinem Zimmer mit kleinen Zetteln und stell dein Handy und Laptop auf die neue Sprache um.
3. Tracke deine Lernerfolge und mach dir einen Plan
Viele Polyglotts lernen mehrere Sprachen parallel und halten sich eine bestimmte Zeit am Tag für jede Sprache frei. Bei deiner Semesterplanung kannst du dir zum Beispiel schon bestimmte Freistunden zum Lernen freihalten.
Dazu kannst du dir eine Erinnerung auf dem Handy einrichten oder tägliche To-Do-Listen schreiben. Auch Sprachlernapps wie Duolingo erinnern dich zu bestimmten Zeiten an dein Tagespensum.
4. Sprachen lernen durch andere Sprachen: WTF?
Klingt erst einmal kompliziert, aber eigentlich ist es genial: Mittels einer Sprache, in der du dich sicher fühlst (Englisch zum Beispiel), kannst du eine neue Sprache lernen, indem du Sprachführer, Kurse oder Apps auf Englisch zum Spanischlernen nutzt. Damit schlägst du zwei Fliegen mit einer Klappe.
5. Beginne mit Sprachen, die deiner Muttersprache ähnlich sind
Als deutscher Muttersprachler fällt es dir einfach, Englisch oder Niederländisch zu lernen. Auch Dänisch, Norwegisch oder Schwedisch sind nah am Deutschen. Spaniern hingegen fällt Italienisch oft leicht.
Sprachen aus denselben Sprachfamilien haben ähnliche Stämme, gleiche Schriftzeichen und nutzen einen ähnlichen Satzbau. Dadurch wird dir der Anfang leichter fallen und du verlierst nicht so schnell den Mut.
6. Sucht euch einen Tandempartner
Learning by Doing ist die beste Vorbereitung beim Sprachen Lernen, auch für Polyglotts. Online oder an eurer Uni gibt es oft Sprachgruppen jeglicher Art. Auch Auswanderergruppen auf Facebook wie “Irish Berlin” oder Erasmusgruppen sind die besten Fundgruben für Tandempartner. Aber auch ein gemeinsamer Lernbuddy kann dich motivieren.
7. Finde die perfekte Methode für jede Sprache
Es gibt unzählige Möglichkeiten Sprachen zu lernen: Sprachkurse, Privatlehrer, Bücher, Audiokurse oder Lernapps. Finde die Methode, die dich am Meisten motiviert. Diese Methode muss nicht für jede Sprache die gleiche sein.
Serien auf Englisch zu schauen kann dir Spaß machen, aber gleich mit Filmen auf Japanisch zu starten, ist schnell demotivierend.
8. Teste verschiedene Gedächtnisstrategien
Wie schon oben erwähnt, hat das Sprachgenie Schliemann eine eigene Methode entwickelt, um sich neue Inhalte und Sprachen besser merken zu können. Natürlich gibt es noch viele andere Methoden, wie zum Beispiel die Monologtechnik oder die Input-Hypothese.
Viele Sprachtrainer und Lernapps basieren auf solchen Theorien. Wenn du dich gern an solche Leitfäden hältst, sind sie vielleicht genau das Richtige für dich.
Die besten Polyglotts in den sozialen Medien
Damit ihr auch wisst, wem es sich zu folgen lohnt, haben wir für dich die besten Polgylotts und Sprachlehrer auf Social Media gefunden:
- Tim Donner alias Polyglot Pal spricht über 20 Sprachen.
- Lina Vasquez spricht über 7 Sprachen und hat ihre eigene Sprachlernplattform gegründet.
- Tim Ferris gibt viele Tutorials zur Selbstoptimierung.
- Lindie Botes ist eine junge Südafrikanerin, die über 20 Sprachen spricht.
- Matthew und Michael Youlden sind deutsche Zwillinge, die auch schon für Galileo Dänisch in 5 Tagen gelernt haben.
- Kamila Tekin ist noch eine kleine YouTuberin, die lustige Live Hacks zum Sprachenlernen gibt.
- Benny Lewis fing erst mit 20 an Sprachen zu lernen. Jetzt sind es schon 8.
- Gabriel Silver spricht über 25 Sprachen fließend.
Fazit: Sprachen lernen leicht gemacht
Eine neue Sprache zu lernen ist immer eine Herausforderung, auch wenn es Polyglotts meist einfach erscheinen lassen. Dahinter steckt viel Leidenschaft und Ausdauer.
Eine neue Sprache ist nicht nur wichtig für deine nächste Reise oder deinen Traumjob, sondern hilft dir auch dein Selbstbewusst zu stärken und sicherer zu kommunizieren.