Warum beginnen die meisten Abiturienten ein Studium? Weil 18- oder 19-Jährige das Bedürfnis haben, ihre Zukunft langfristig zu planen? Weil die Chance auf eine private Krankenversicherung für die spätere Familie oberste Priorität hat? Oder einfach, weil sie noch nicht genau wussten, was sie wollen und ein Studium auf den ersten Blick bequemer wirkt, als mit einer Ausbildung direkt in das Berufsleben einzusteigen?
Wenn du schon eher weißt, was du möchtest, dann lohnt sich eine praxisnahe Ausbildung vielleicht mehr. Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten erhöhen die Karrierechancen, du kannst dich selbstständig machen oder im Anschluss an die Ausbildung ein Studium beginnen. Vielleicht inspiriert dich unsere Auswahl gut bezahlter Ausbildungsberufe.
1. Bankkauffrau
Es soll tatsächlich Menschen geben, die ihre Finanzen das ganze Leben im Griff haben. Die Omas Geburtstagsgeld ordentlich auf das Festgeldkonto packen und mit 14 Jahren Zeitungen austragen. Nicht aus dem Zwang elterlicher Erziehungsmaßnahmen, sondern weil sie es nicht erwarten können, endlich finanziell unabhängig von ihren verschwenderischen Erzeugern zu sein.
Wenn du auch ein Händchen für Geld und Finanzen hast, Begriffe wie Kontoeröffnung, Kreditantrag und Finanzkonzept in deinen Ohren schön klingen, dann ist vielleicht der Beruf als Bankkauffrau etwas für dich. Um dein eigenes Geld musst du dir dann erst mal wenig Gedanken machen. Dein Lohn als Auszubildende liegt etwas höher als 1000 € und erhöht sich jährlich. Auch Aufstiegschancen gibt es eine Menge, zum Beispiel zur Finanzberaterin oder Filialleiterin.
2. Fluglotsin
Als Fluglotsin setzt du dich an die Spitze der Topverdiener unter den Ausbildungsberufen. Deine Aufgabe ist, die Starts, Landungen und den Flugverkehr zu koordinieren. Klingt nicht nur kompliziert, ist auch gleichzeitig psychisch anspruchsvoll. Du bist nicht nur für die Sicherheit der Maschinen, sondern vor allem für die der Passagiere verantwortlich und in Gefahrensituationen der erste Ansprechpartner.
Als Ausgleich steigt dein Gehalt umso schneller an. Für den ersten Abschnitt deiner Ausbildung gibt es um die 1000 €. Im zweiten Teil gehts ab in den Tower. Mehr Verantwortung, mehr Geld. Im letzten Ausbildungsjahr kannst du so zwischen 4000 und 5000 € brutto im Monat verdienen, die sich beim Berufseinstieg um 2000 – 3000 € steigern können.
Regelmäßige Lehrgänge und Seminare sind sehr wichtig. Besonders empfehlenswert: Stressmanagement.
3. Fachinformatikerin
Von Diversität ist die Informatikbranche mit am weitesten entfernt. Nur 17 % der IT-Fachkräfte sind Frauen. Zeit, das zu ändern! Schließlich gehört die Ausbildung zu den bestbezahlten Ausbildungsberufen und hat im Gegensatz zu diesen zehn Berufen eine große Zukunft. In diesem Job errichtest du größtenteils Betriebssysteme und Netzwerke. Auch hier ist der Ausbildungsverdienst mit 780 bis 990 € brutto im Monat vergleichsweise gering, das Einstiegsgehalt steigt aber über 2000 €.
Tipp: Ein anschließendes Studium im Bereich Informatikmanagement können Gehälter bis zu 6000 € brutto im Monat für dich rausspringen.
4. Laborantin
Im Auftrag der Wissenschaft kannst du in den Bereichen Chemie, Physik oder Biologie arbeiten. In der Physik beschäftigst du dich mit Messungen und Versuchsreihen. In der Biologie erforschst du Tiere und Pflanzen, oder du klemmst dich hinter das Elektromikroskop und erforscht Viren und Bakterien. Die Relevanz deiner Arbeiten und insbesondere der Virenforschung können wir uns aus gegebenen Anlass an dieser Stelle sparen.
Deine Ausbildungsvergütung steigt jährlich und beginnt bei circa 1000 € brutto monatlich. Du kannst damit rechnen, dass dein Gehalt im vierten und letzten Jahr bis auf 1200 € brutto monatlich ansteigt. Dein späteres Einkommen dagegen richtet sich stark danach, ob du im öffentlichen Dienst oder im industriellen Sektor angestellt bist.
5. Polizistin
Als Polizist sorgst du täglich für Recht und Ordnung. Für so einen abwechslungsreichen Job musst du nicht nur etwas auf dem Kasten haben, sondern für die Verbrecherjagd auch körperlich fit sein.
Die Gehälter hängen stark von der angestrebten Laufbahn ab. Für den mittleren Dienst verdienst du circa 1300 € brutto im Monat, Auszubildende im gehobenen Dienst etwas mehr. Allerdings gelten die Beträge für die Bundespolizei. Angehende Landespolizisten müssen sich nach den Regelungen der Bundesländer richten.
Die Differenz beim Einstiegsgehalt der Laufbahnen ist schon etwas größer. 1900 € brutto für den mittleren Dienst, 3300 € für den gehobenen Dienst. Obendrauf kommen Zuschläge für Nacht- und Sonntagsarbeiten und für die Wochenendschichten.
6. Pflegefachfrau
Hand aufs Herz: Kaum eine andere Berufsgruppe hat es mehr verdient, ordentlich bezahlt zu werden. Pflegerinnen in Krankenhäusern und Altenheimen stellen ihre Systemrelevanz gerade jeden Tag unter Beweis. Schließlich gehören zur Ausbildung nicht nur medizinische Kenntnisse, sondern auch Sozialkompetenzen.
Die monatliche Ausbildungsvergütung beginnt bei etwa 1100 € brutto monatlich und steigert sich mit den absolvierten Jahren. Als Berufseinsteiger können dagegen nur bis zu 2640 € brutto drin sein. Wir drücken die Daumen für mehr!
7. Bestatterin
Du hast gute Nerven und keine Angst vor dem Tod? Als Alternative zum Bombenentschärfer könntest du es auch als Bestatter probieren. Keine Panik, der Beruf beinhaltet vor allem organisatorische Angelegenheiten, um Trauernden eine reibungslose Bestattung zu ermöglichen.
Während der Ausbildung verdienst du zwar nur 750 bis 850 € brutto, dafür liegt das Einstiegsgehalt zwischen 1900 und 2200 € und kann sich auf 3000 € steigern.
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