Ich bin ein Mensch, der bei allem versucht, das Bestmögliche zu geben. Sicherlich kennst auch du dieses Gefühl, wenn du höher, schneller, weiter und das alles am besten sofort und jetzt gleich sein möchtest. Doch genau das kann dich krank machen. Wir erklären dir, was hinter toxischer Produktivität steckt und was du dagegen unternehmen kannst, um einen gesunden Arbeitsalltag zu haben.
Alles zum Thema „toxische Produktivität“:
Was ist toxische Produktivität?
„Toxische Produktivität ist ein Grundproblem unserer Leistungsgesellschaft, das wir so schnell wie möglich bekämpfen müssen“, so Glamour in einem Artikel zu genau diesem Thema. Im Grunde genommen kann man toxische Produktivität als ein Bestreben, zu jeder Zeit produktiv zu sein, beschreiben.
Dir wurde sicherlich schon als Kind beigebracht, dich ins Zeug zu legen, um das zu bekommen, was du dir erwünscht. Erfolg bedeutet gleich Glück und Misserfolg bedeutet gleich Unglück, Traurigkeit, ein leidendes Selbstwertgefühl. Doch halt, stopp. Wer hat jemals gesagt, dass fehlende Ambitionen ein Indiz für Wertlosigkeit und Faulheit sind? Genau das ist das Problem hinter toxischer Produktivität: Wir haben das Gefühl, wir müssen immer produktiv sein, um etwas in der Gesellschaft herzumachen. Und genau da liegt der Fehler.
- Noch mehr zum Thema Business findest du hier:
- Probezeit: So wahrscheinlich ist die Kündigung in den ersten 100 Tage
- 3 kleine Techniken, wie du deine Kreativität im Alltag stärkst
- 3 Gründe, warum du am Arbeitsplatz egoistischer sein solltest
Toxische Produktivität kann krank machen: 3 Anzeichen, dass du ihr schon verfallen bist
Unproduktiv zu sein ist für dich die Hölle und du fühlst dich nach einem Tag, wo du einfach mal nichts gemacht hast, gestresster denn je? Dann könnte es sein, dass du unter toxischer Produktivität leidest. Wir zeigen dir drei Anzeichen, die dafür sprechen, dass du etwas an deiner Arbeitsmoral verändern musst.
1. Du nimmst andauernd freiwillige Überstunden
Freiwillige Überstunden gehören für viele mittlerweile zum guten Ton. Auch Pausen, die nicht eingehalten werden, weil man dann bestimmte Aufträge nicht schaffen wird bis zum Feierabend, sind für viele auch an der Tagesordnung. Doch genau das ist falsch. Denn Pausen sind wichtig, um danach wieder energetischer weiterarbeiten zu können. Wenn du das Gefühl hast, dass du weniger wert bist, weil du bestimmte Dinge an deinem Arbeitstag nicht in deiner vorgegebenen Zeit geschafft hast, leidest du vermutlich unter toxischer Produktivität.
2. Du definierst dein Glück über deinen beruflichen Erfolg
Die Gehaltserhöhung bleibt aus und du hast das Gefühl, dass dies das Ende des Lebens ist? Sicherlich bist du mit dieser Emotion nicht allein. Viele Menschen definieren ihren Erfolg über das berufliche Weiterkommen und über finanzielle Sicherheit. Dabei gibt es noch so viel mehr Dinge, die einen menschlichen Erfolg ausmachen – und die haben nicht immer etwas mit deinem Beruf oder Job zu tun.
3. Du stellst deine mentale Gesundheit hinter deine Karriere
Obwohl Themen rund um mentale Gesundheit immer mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird, ist es noch immer vollkommen normal, dass man seine eigene Psyche hinter die Karriere stellt. Das Resultat: Depressionen, Angstzustände, Schlaflosigkeit oder sogar Burnout. Allerdings solltest du dir bewusst sein, dass kein Geld der Welt es wert ist, die eigene Gesundheit aufs Spiel zu setzen. Menschen, die unter toxischer Produktivität leiden, sehen diesen Fakt allerdings nicht und haben sofort Schuldgefühle, wenn sie sich auf die Couch legen und nichts tun.
Toxische Produktivität: So kannst du dem Teufelskreis entfliehen
Zuerst einmal sollten wir feststellen, dass Erfolg für jede:n etwas anderes ist. Die einen wollen CEO werden, während die anderen ihre persönlichen Erfolge viel weiter in den Vordergrund stellen – und das ist vollkommen okay so. Auch einfach mal nichts zu machen, ist vollkommen okay. Jede:r definiert Erfolg und Glück anders und sollte sich deshalb darüber Gedanken machen, wie genau diese Definition für einen selbst aussieht.
Wichtig ist es deshalb für dich, dass du realisierst, worauf es DIR im Leben ankommt. Versuche, dich selbst zu priorisieren und Grenzen zu setzen, um der toxischen Produktivität zu entfliehen. Feste Arbeitszeiten sind deshalb das A und O, inklusive geregelte Pausen. Denn auch dein:e Chef:in wird nicht 24/7 arbeiten.
Beschäftige dich mit Dingen, die dir Freude bereiten, und schiebe das Gefühl von Schuld und Negativität ganz weit weg. Du darfst auch einfach mal nur herumsitzen – und das solltest du sogar. Tue das, was dich glücklich macht und reflektiere deine eigenen Gedanken. So wirst auch du es sicherlich schaffen, der toxischen Produktivität zu entfliehen.