Anhaltender Regen hat im Süden Deutschlands zu schwerem Hochwasser geführt. Zehntausende Helfer:innen kämpfen gegen die Wassermassen und retten Menschen aus überfluteten Häusern. In Bayern kam ein Feuerwehrmann und eine Frau ums Leben. Angesichts dieser schrecklichen Meldungen fordert nun ein Politiker endlich die Einführung einer Pflichtversicherung für Naturkatastrophen und nimmt den Kanzler in die Pflicht.
Wüst fordert Pflichtversicherung für Naturkatastrophen
NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) drängt den Bundeskanzler dazu, eine Pflichtversicherung für Elementarschäden einzuführen. Er kritisiert, dass Deutschland kontinuierlich unter Regen leidet, jedoch der Kanzler keinen Regenschirm aufspannt. Wüst äußerte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur die deutliche Erwartung, dass Olaf Scholz nun seinem Versprechen nachkommt und die Einführung einer Pflichtversicherung für Elementarschäden vorantreibt.
„Das Hochwasser in Süddeutschland zeigt uns einmal mehr: Wir werden uns in Deutschland an Extremwetterereignisse als Teil unseres Alltags gewöhnen müssen. Eine Pflichtversicherung für Elementarschäden wäre jetzt die richtige finanzielle Schadensvorsorge“, erklärte Wüst.
Er ergänzte: „Olaf Scholz hat sich als Finanzminister und Bundeskanzler für die Einführung ausgesprochen. Es ist auch eine Frage der Führungskompetenz, ob Olaf Scholz beim richtigen Umgang mit den Hochwassergefahren sein Wort halten kann. Die Länder sind sich einig, der Ball liegt nun bei der Ampel. Der Kanzler muss jetzt endlich ins Handeln kommen und Verantwortung übernehmen.“
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Länderchefs wollen mit Scholz über Einführung beraten
Die Ministerpräsidenten planen, sich am 20. Juni mit Scholz zu beraten, um über die mögliche Einführung einer Pflichtversicherung zu sprechen. Wüst betonte: „Eine Pflichtversicherung für Elementarschäden würde nicht nur vielen Menschen Sicherheit geben und sie im Ernstfall vor dem wirtschaftlichen Ruin bewahren. Wir würden damit auch im Sinne des Steuerzahlers handeln, der nach den jetzigen Regelungen immer wieder für Milliarden-Schäden geradestehen muss.“
„Die aktuelle Lage in Süddeutschland mahnt: Ein nochmaliges Verschieben ist nach den Jahren des Nicht-Handelns nicht akzeptabel“, so der nordrhein-westfälische Ministerpräsident.
Eigentümerverband spricht sich gegen eine Pflichtversicherung für Naturkatastrophen aus
Der Eigentümerverband Haus & Grund sprach sich jedoch gegen eine verpflichtende Versicherung aus. Laut Verbandspräsident Kai Warnecke würde eine solche Versicherung keinen einzigen Schadensfall verhindern. Seiner Meinung nach sollten vielmehr Schutzmaßnahmen gegen Starkregen und Überflutungen im Vordergrund stehen.
Als Beispiel nannte er Bauverbote in gefährdeten Gebieten und die Einführung einer öffentlich zugänglichen Risikoanalyse. Trotzdem sei laut Warnecke eine Elementarschadenversicherung sinnvoll, um existenzielle finanzielle Folgen zu vermeiden.
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Quellen: RTL, General-Anzeiger Bonn und Rheinische Post