Die Anti-Corona-Pille ist bereits seit einigen Monaten auf dem Markt. Eine neue Studie des Konzerns Pfizer besagt, dass sie eine Wirksamkeit von gut 90 % haben soll. Das Beste daran: Auch gegen die neue Omikron-Variante soll die Pille schützen, das hat die Studie ergeben. Einen bitteren Beigeschmack hat die Studie allerdings doch: Um testen zu können, ob die Wirksamkeit der Pille tatsächlich so hoch ist, musste man Proband:innen nicht nur den in der Pille enthaltenen Wirkstoff geben. Auch eine Kontrollgruppe musste her, die ein Placebo bekam.
Test der Coronapille ist erfolgreich
Im Podcast Apokalypse und Filterkaffee sprechen Micky Beisenherz und Florence Bokowski-Shekete über die Wirksamkeit der Corona-Pille. Dabei fällt ihnen nicht nur die gute Wirksamkeit von gut 90% auf, sondern auch die Risiken, die Pfizer eingegangen ist, um dieses Ergebnis zu erhalten.
Die Studie basiert auf den Daten von 1.200 Menschen (Zwischenergebnis). Beim endgültigen Ergebnis werden noch 1.000 zusätzliche Proband:innen beachtet werden.
Florence merkt an, dass man auch an die Menschen denken müsse, die das Placebo bekommen und nicht überlebt haben. „Das ist doch ein bisschen „Test am Menschen“. Niemand wird freiwillig gesagt haben ‚gebt mir das Placebo‘. Das ist ja Zufall gewesen.“ sagt sie.
Micky Beisenherz merkt an: „Ist das also eine Art Test-Triage? Der eine bekommt die rettende Pille, der andere nicht.“
Während der Studie wurden tatsächlich Tests an Menschen mit dem Wirkstoff von Pfizer und mit einer Kontrollgruppe gemacht. In der Studie steht „Keiner der Menschen, die den Pfizer-Wirkstoff bekommen hatten, verstarb. Verglichen mit 12 toten Menschen, die das Placebo eingenommen hatten.
Micky Beisenherz nennt das moralische Kollateralschäden.
Menschenversuche: Ja oder nein?
Die Diskussion zwischen Micky Beisenherz und Florence Bokowski-Shekete macht ein uraltes Thema auf: Darf man Experimente an Menschen machen, wenn es ihnen schadet? Es ja zum Wohle der Menschheit. Bis heute kann diese Frage nicht eindeutig von Wissenschaflter:innen und Philosoph:innen beantwortet werden.
Allerdings müssen wir festhalten, dass sich einiges bei den Experimenten geändert hat. Während früher meist zum Tode Verurteilte kurz vor der Urteilsvollstreckung für die Experimente herhalten mussten, sind es heute Freiwillige. Sie handeln aus eigenen Stücken und wollen der Wissenschaft helfen.
Die dunkle Geschichte der Menschenversuche findest du hier.
Was bedeutet eigentlich 90% Wirksamkeit?
Die 90 % beziehen sich auf die Vorbeugung von Krankenhausaufenthalten und Todesfällen bei schweren Verläufen.