Nicht mehr lange, bis uns das gleißende Licht unsere Gesichter erhellen und Wangen erwärmen wird: Ostern steht vor der Tür und darf traditionell nicht ohne ein ordentliches Osterfeuer stattfinden. Du stehst auch jedes Jahr mit deinem Punsch nahe dem örtlichen Feuer oder spielst mit dem Gedanken eines der größeren Osterfeuer in Hamburg oder Berlin zu besuchen? Anlass für uns, dir noch einmal die Bedeutung des Osterfeuers kurz und knackig nahezubringen.
Alles zur Bedeutung des Osterfeuers:
Die Bedeutung des Osterfeuers
Nachdem wir dir bereits die Bedeutung von Ostern und lustige Osterbräuche auf der Welt gezeigt haben, geht es nun um den heimischen Brauch des Osterfeuers, den es im deutschsprachigen Raum bereits seit dem 11. Jahrhundert gibt, wobei erste offizielle Quellen erst seit 1559 existieren. Traditionell werden Osterfeuer am Karsamstag durchgeführt, wobei manche Orte auch den Ostersonntag oder -montag mit einem Osterfeuer ausklingen lassen.
Die kirchliche Bedeutung des Osterfeuers
Lodert das Feuer erst, welches durch die hoch aufgetürmten Holzstöße aus Baum- und Strauchschnitt in Windeseile ordentlich an Kraft gewinnt, entzündet der Priester oder Pfarrer des Ortes damit die Osterkerze. Diese gilt es anschließend unter der dreimaligen Wiederholung des Rufes Lumen Christi in die dunkle Kirche zu bringen und sie dort angekommen, zu weihen.
In diesem Sinne symbolisiert das Osterfeuer Jesus als Licht der Welt und soll außerdem den Sieg des Lebens über den Tod feiern. Andere Interpretationen vergleichen es mit der Feuersäule, die das israelische Volk wie im zweiten Buch Mose 13:21 beim Auszug aus Ägypten durch die Würste folgte.
Und der HERR zog vor ihnen her, am Tage in einer Wolkensäule, um sie den rechten Weg zu führen, und bei Nacht in einer Feuersäule, um ihnen zu leuchten, damit sie Tag und Nacht wandern konnten.
Im alten Ägypten hatte das Osterfeuer im Übrigen eine wichtige symbolische Bedeutung: Hier wurden brennende Feuerräder den Hügel hinab zu den Feldern gerollt, welche die nächste Saison zu einer fruchtbaren werden lassen sollten.
Die gesellige Bedeutung des Osterfeuers
Vielerorts zeigt das Feuer zu Ostern einfach den Beginn des Frühlings an und feiert den Sieg der Sonne über den Winter. Dieser wird übrigens nicht selten durch eine Strohpuppe auf dem Berg des Gestrüpps symbolisiert.
Häufig finden sich die riesen Holztürme auf Feldern oder Hügeln wieder, sodass die lodernden Osterflammen auch aus großer Distanz sichtbar sind – tatsächlich um bei den Nachbardörfern anzugeben. Immerhin gibt es hier einen Ruf zu verlieren, sodass die jährlichen Wettstreite soweit führen, dass die Holztürme zuvor in der Nacht überwacht werden müssen.
Brennt das Feuer dann erst ordentlich hoch, ist der Wettstreit jedoch lange nicht erloschen. Oft geht es jetzt ans Eingemachte: Freiwillige Feuerwehren, die das Osterfeuer beaufsichtigen, sammeln häufig Geld für gute Zwecke und lassen hierzu Wetten laufen, wie lange sich ein im Feuer aufgestellter Baum halten wird. Waren vom Grill und alkoholische Getränke tun dann ihr Übriges, um die Einnahmen sowie die Stimmung hochzuhalten.
Osterfeuer als Akt der Gemeinschaft
Wer jetzt noch nicht Feuer & Flamme für die Idee des Osterfeuers ist, dem können wir nur raten, sich das Spektakel einmal hautnah anzusehen, einen Punsch zu holen und an der Gesellschaft seiner Mitmenschen zu erfreuen. Denn auch, wenn für viele die religiöse Bedeutung des Osterfeuers überholt ist, so bleibt es doch eine wunderbare Gelegenheit zusammenzukommen und das Leben zu feiern.
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