Auch während deiner Stillzeit kannst du dich mit dem Corona-Virus infizieren. Die Angst, damit auch die Gesundheit deines Babys zu gefährden, ist da nur verständlich. Immerhin weiß nicht jede Person, ob und wie sich die Infektion auf die Muttermilch auswirken kann. Warum sich die Muttermilch einer zweifachen Mutter nach einem positiven Corona-Test grün gefärbt hat, liest du in diesem Artikel.
Grüne Muttermilch nach positivem Testergebnis
Die zweifache Mutter Ashmiry hatte im vergangenen Winter auf Instagram ein Bild von zwei Chargen ihrer eigenen Muttermilch geteilt. Die linke Milch wurde abgepumpt, bevor sie sich mit dem Corona-Virus angesteckt hatte, die Rechte, nachdem sie positiv auf Covid-19 getestet wurde. Während die linke aussah wie normale Muttermilch, hatte die andere eine deutlich grüne Farbe.
Statt sich Sorgen über die veränderte Optik zu machen, wusste Ashmiry gleich, dass die Muttermilch nicht gefährlich für ihre einjährige Tochter ist – im Gegenteil. Die junge Mama war sich sogar sicher, dass die grüne Muttermilch ihrem Kleinkind die Nährstoffe geben würde, die sie benötigt.
„Ich wollte dieses Foto meiner Muttermilch wirklich teilen“, so die Beschreibung auf der sozialen Plattform. „Wie toll ist Muttermilch, sie ist magisch und ich bin so dankbar, dass ich sie gerade jetzt produzieren kann!” Weiter schrieb sie: „Die Farbveränderung zeigt an, dass mein Körper genau das produziert, was Rubi braucht: Antikörper und extra fettige Milch.“
Muttermilch: Farbveränderungen sind nicht ungewöhnlich
Das Online-Magazin Tyla wollte dem Phänomen der grünen Muttermilch noch weiter auf den Grund gehen und hat zu diesem Zweck den klinischen Direktor und leitenden Apotheker Hussain Abdeh nach seiner fachlichen Meinung gefragt. Eine Ursache, weshalb sich die Muttermilch von Ashmiry grün färbte, sieht Abdeh in den weißen Blutkörperchen.
„Die Muttermilch ist möglicherweise aufgrund einer übermäßigen Menge an Immunglobulinen, also Antikörpern grün geworden. Dies kann auftreten, wenn, wie im Falle von Ashmiry, eine Infektion vorliegt. Dabei produziert das Knochenmark mehr Plasmazellen und Antikörper als gewöhnlich, um die Krankheit zu bekämpfen“, so Abdeh.
Der leitende Apotheker betont jedoch auch, dass die grüne Farbe auf den ersten Blick Angst machen könnte, jedoch öfter vorkommt, als man denkt. „Es ist nicht ungewöhnlich, dass Muttermilch eine grüne, blaue, rosa oder rote Färbung entwickelt. Zum Beispiel kann die Muttermilch eine orangene oder gelbe Farbe entwickeln, wenn man einen hohen Beta-Carotin-Gehalt im Kolostrum hat.“
Gewusst? Kolostrum ist die erste vom Körper produzierte Muttermilch, die besonders konzentriert ist und viele Nährstoffe liefert.
Nicht immer muss hinter einer grünen Muttermilch gleich eine Infektion stecken, denn auch die Essgewohnheiten spielen beim Stillen eine große Rolle. Falls deine Ernährung beispielsweise vorwiegend aus Spinat und anderem grünem Gemüse besteht, kann auch das die Milch verfärben.
Angst, dein Baby zu stillen, wenn die Muttermilch nicht die gewohnte Farbe hat, musst du übrigens nicht haben. Da die Milch Antikörper enthält, kann das Baby sogar eine passive Immunität gegen Krankheiten erlangen. Und auch eine Übertragung des Corona-Virus über die Muttermilch ist bisher nicht bekannt.
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