Die Freude über die nun endlich stattfindende Impfung in Deutschland ist bei den meisten noch immer groß. Seit dem 27. Dezember (eigentlich bereits seit dem 26. Dezember) werden auch bei uns über 80-Jährige und Kranken- und Pflegepersonal mit dem Impfstoff von BionTech/ Pfizer geimpft.
Gut 1,3 Millionen Impfdosen hat Jens Spahn uns in Deutschland versprochen. Da jede geimpfte Person zwei Stiche braucht, laufen wir am Ende auf eine Durchimpfung von 650.000 Menschen hinaus. Das reicht noch nicht, aber es ist ein Anfang.
Die Impfpflicht kommt: Aber nicht von der Politik
Problematisch wird es aber nicht nur deshalb, weil (noch) nicht genug Impfstoff für alle da ist. Viele wollen sich gar nicht erst impfen lassen, andere haben schwerwiegende Allergien und sind ohnehin von der Impfung ausgeschlossen. Was ist mit ihnen?
Die Frage steht im Raum, ob und wie sich in Deutschland eine zwei-Klassen-Gesellschaft etablieren wird. Die Bundesregierung hat hoch und heilig versprochen, dass es keine Impfpflicht geben wird. Dennoch sind viele Menschen skeptisch, dass gerade das “durch die Hintertür” passiert.
Diskriminieren Unternehmen Ungeimpfte?
Private Unternehmen haben nämlich sehr wohl das Recht, eine Impfpflicht einzuführen, um ihre Services nutzen zu können. Einige Unternehmen haben sich schon jetzt zu dieser Entscheidung durchgerungen. Die australische Fluggesellschaft Qantas will in absehbarerer Zeit auf bestimmten Strecken nur Geimpfte befördern.
Doch das ist erst der Anfang: Steffen Augsberg, Rechtswissenschaftler an der Jusuts-Liebig-Universität in Gießen, sagte den Tagesthemen Montagabend: „Es gibt keine Gleichbehandlungspflicht für Private.“ Die folgenden öffentlichen Einrichtungen sind die wahrscheinlichsten, um eine private Impfpflicht einzuführen.
- Restaurants
- Kneipen
- Konzertsäle & Clubs
- Flugzeuge
- Supermärkte
- Fitnessstudios
- öffentliche Verkehrsmittel
- Kranken- und Altenpflegeeinrichtungen
Kurzum: Die meisten öffentlichen Einrichtungen könnten eine mehr oder minder starke Impfpflicht enführen. Das könnte flächendeckend dazu führen, dass Nicht-Geimpfte starke Einschränkungen in ihrem täglichen Leben erfahren. Die Politik ist sich dessen jedoch bewusst und arbeitet bereits an Lösungsansätzen.
„Wenn die Vertragsfreiheit für Restaurants, Fitnessstudios, die Bahn oder Pflegeheime nicht mit dem von den Ministern Spahn und Seehofer zu Recht geforderten Diskriminierungsschutz in Konflikt geraten soll, brauchen wir eine breite Diskussion, um alle Auswirkungen auf Verbraucher und Unternehmen zu erörtern. Das Justizministerium sollte dazu gleich Anfang des Jahres dem Bundestag einen Gesetzentwurf vorlegen.“ sagte der Chef des Bundesverbands der Verbraucherzentralen (vzbv), Klaus Müller, der Rheinischen Post.
Wir sprechen immer davon, so schnell wie möglich durchzuimpfen. Doch manche Bevölkerungsgruppen kommen ganz am Ende erst dran. Welche das sind und was das für sie beudeutet, erfährst du hier.
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