Wusstest du, dass 90 Prozent der Frauen ihren Orgasmus vortäuschen? Auch wenn das Lügen weder uns noch unserem Partner oder unserer Partnerin nützt, soll das Vortäuschen beim Sex wohl einen enormen Vorteil bringen. Das hat eine Studie herausgefunden, die zu dem Ergebnis kam, dass Frauen dadurch ihre Erregung steigern können. Was es damit auf sich hat, erfährst du in diesem Artikel.
Orgasmus vortäuschen: Frauen steigern dadurch ihre Erregung
So hat die Wissenschaftlerin Erin Cooper von der Temple University in Philadelphia das Sexleben von 366 Frauen genauer unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Überraschend viele Frauen spielten ihren Orgasmus vor. Und das vor allem deshalb, weil sie „Angst vor zu viel Nähe“ haben.
Manche Frauen zweifelten laut der Studie sogar daran, dass sie überhaupt den Sex genießen können. Doch mit dem Partner darüber sprechen? Wollten sie nicht und wählten stattdessen den Weg der Flunkerei. Doch pauschal verurteilt werden sollten die Frauen keinesfalls, denn manche von ihnen konnten ihre Erregung steigern, indem sie den Orgasmus vortäuschten. Erin Cooper sagte der Plattform LiveScience daraufhin: „Die kleine Anzahl von Frauen, die einen Orgasmus vortäuschen, um sich selbst zu erregen, zeigte eine größere sexuelle Zufriedenheit. Wir sollten ihre Strategie nicht in Frage stellen, sie ist eben eine von vielen Möglichkeiten, um guten Sex zu haben.“
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Fun Fact: Dass Frauen ihre Erregung steigern können, indem sie so tun, als wären sie erregt, erinnert uns doch ziemlich stark an das sogenannte Lachyoga. Denn hierbei faken die Teilnehmenden auch ihr Lachen, bis sie schließlich wirklich lachen müssen.
Ab jetzt den Orgasmus immer vortäuschen?
Nein, natürlich nicht. Denn wie soll das Gegenüber herausfinden, was wirklich die Erregung steigern kann, wenn nicht offen kommuniziert wird? Wie sollen echte Orgasmen möglich sein, wenn niemand weiß, wie es funktioniert? Doch so schön die Höhepunkte auch sein mögen, so klar sollte auch sein, dass kein Ego der Frau davon abhängen sollte, ob sie zum Orgasmus kommt oder nicht. Denn wie viele Studien zeigen, kommen sehr, sehr viele Frauen beim Sex nicht zum Orgasmus. Niemand muss sich also dafür schämen, da der sogenannte Orgasm Gap leider sehr weit verbreitet und sehr normal ist.
Ein Ausweg aus dem Dilemma sind deshalb Sexpraktiken, die ihre sexuelle Erregung wirklich steigern können. Dazu gehört ein ausgedehntes Vorspiel. So erklärt die Buchautorin Rebecca Dakin, dass viele Männer die Zeit vor dem Sex nicht wirklich nutzen und viel zu früh zur Penetration übergehen. Ein Fehler! Denn aus Sicht der Expertin brauchen Frauen mindestens 45 Minuten Vorspiel vor dem Sex, um die Erregung zu steigern und schließlich zum Höhepunkt zu kommen.
Slow Sex: Gemeinsame Zeit, statt Höhepunkte
Aber da vielen Frauen, die beim Sex nicht zum Orgasmus kommen, die Nähe und Bindung zum Partner fehlen, bietet sich auch die Sexpraktik Slow Sex an. Denn hierbei steht nicht die sexuelle Erregung im Vordergrund, sondern wirklich das Beisammensein, das Streicheln, das Küssen, das Liebkosen und Nachspüren von Bewegungen. Nicht der Orgasmus ist das Wichtigste, sondern die gemeinsame Zeit. Es gibt keinen Performance-Druck, sondern nur die Liebe. Und am Ende ist die sexuelle Erregung einfach nur eine kleine, aber sehr schöne Nebenwirkung.