In vielen Berufen muss noch immer viel in Sachen Gleichberechtigung getan werden – und das nicht nur in Bezug auf Equal Pay. Frauen in der Filmbranche haben auch mit diesem Problem zu kämpfen. Eine Studie soll zeigen, wie Frauen in Film und Kino dargestellt werden – im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen.
Die Rollenverteilung im Film: schlank & jung vs. interessant & vielschichtig
Auch wenn die Sichtbarkeit von Frauen im deutschen Kino zugenommen hat, kann man hier noch nicht von Gleichberechtigung auf Augenhöhe sprechen. Die vielfältigeren Rollen werden nämlich meistens noch immer von Männern übernommen. Dies ergab eine Analyse der Universität Rockstock und der MaLisa Stiftung.
Dieser Studie zufolge ist das Frauenbild leider noch immer stark begrenzt: „Sie ist jung, schlank und wird im Kontext von Partnerschaft und Beziehung erzählt“, heißt es in der Mitteilung der Stiftung. Männer bekommen dementsprechend oft erkennbare Berufe zugeordnet und können auch mal nicht dem klassischen Schönheitsbild entsprechen. Insgesamt seien sie vielschichtiger dargestellt.
Übrigens: Auch die Sichtbarkeit von deutschen Regisseurinnen ist nicht gerade hoch: „Wir liegen bei ungefähr 20 Prozent weiblicher Regisseurinnen – und das seit Jahren. Und trotz aller Bekenntnisse, wir wollen was verändern, tut sich im Kino gar nichts“, so die Rostocker Medienwissenschaftlicherin Elizabeth Prommer.
Sichtbarkeit der Frauen im Film sinkt, je älter sie werden
Obwohl die Sichtbarkeit der Frauen bei mittlerweile 53 Prozent liegt, nimmt diese mit zunehmendem Alter der Protagonistinnen ab – und das schon ab Mitte 30. Bei einem Alter über 50 seien zu mehr als zwei Drittel nur noch Männer die zentrale Figur.
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„So zeigen deutsche Kinofilme inzwischen zwar mehr Frauen in Hauptrollen, aber bilden nicht die Vielfalt von Frauen in der Realität ab“, so die Stiftung. Auch hinter der Kamera seien Frauen weiterhin in der Unterzahl. Zwischen 2017 und 2020 inszenierten sie ein Viertel der deutschen Kinofilme und waren in 24 Prozent der 390 untersuchten Filme für das Drehbuch verantwortlich.
Trotz dieser erfreulichen Ergebnisse gibt es noch immer Baustellen, wie den Alters-Gap oder die stereotypen Darstellungen der Geschlechter in Kinofilmen, die es noch zu überwinden gilt.