Die Pandemie findet kein Ende. Die 7-Tage-Inzidenz ist mit 452,2 hoch wie nie und noch immer müssen sich Menschen in häusliche Quarantäne begeben. Zahlreiche Menschen stehen demnach vor der Herausforderung, zu Hause keinen Lagerkoller zu erleiden und vor allem nicht die Liebsten anzustecken – falls nicht bereits geschehen. Auf der Website zum Infektionsschutz finden sich daher hilfreiche Tipps, die es in der vom Gesundheitsamt verordneten Quarantäne zu beachten gibt.
Häusliche Quarantäne: Wann tritt sie in Kraft?
Eine häusliche Quarantäne wird vom zuständigen Gesundheitsamt angeordnet, wenn ein besonders hohes Risiko besteht, dass man sich mit dem Coronavirus angesteckt hat. Dies ist der Fall, wenn in den letzten zwei Wochen ein enger Kontakt mit einer nachweislich infizierten Person stattgefunden hat. Eng bedeutet, dass man sich mindestens 15 Minuten mit einer Person unterhalten hat oder mit Atemwegssekreten der Person in Kontakt kam.
Ist die Quarantäne erst angeordnet, ist es nicht länger erlaubt, das Zuhause zu verlassen. Auch darf kein Besuch empfangen werden. Außerdem sind Personen in der häuslichen Quarantäne angehalten, regelmäßig ihre Körpertemperatur zu messen und Buch über ihre Symptome zu führen. Das ist vor allem für die regelmäßigen Anrufe des Gesundheitsamtes wichtig, die sich nach diesen Informationen erkundigen.
Übrigens: Wer sich nicht an die Regeln der häuslichen Quarantäne hält, muss mit Bußgeldern und sogar Freiheitsstrafen rechnen. Seine Maske draußen nicht zu tragen kostet bis zu 25.000 Euro.
Wer ist von der Quarantäne ausgenommen?
Derzeit sind 68,4 % der deutschen Bevölkerung vollständig geimpft und genießen große Freiheiten im Vergleich zu Ungeimpften. Auf der Seite des Infektionsschutzes heißt es:
„Vollständig geimpfte Personen, die noch nicht nachweislich an COVID-19 erkrankt waren und alle erforderlichen Dosen eines Impfstoffs erhalten haben, Genesene innerhalb der ersten sechs Monate nach Infektion sowie Genesene mit einer Impfstoffdosis gemäß Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) sind von der Quarantänepflicht ausgenommen. […] Voraussetzung ist, dass keine Symptome vorliegen, die auf eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 hinweisen.“
Vollständig geimpfte Personen und Genesene sollten nach dem Kontakt mit einer infizierten Person den eigenen Gesundheitszustand beobachten und unnötige Kontakte vermeiden. Treten Symptome auf, sollten sich die Personen in Selbstisolation begeben und einem PCR-Test unterziehen.
Weiter wird darauf hingewiesen, dass eine Impfung keinen hundertprozentigen Schutz bietet: „Eine erneute Ansteckung und ein damit einhergehendes Übertragungsrisiko auf andere Personen kann auch bei Geimpften und Genesenen nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden. Daher sollten auch Geimpfte ebenso wie Genesene weiterhin die AHA+L+A-Formel beachten. Auch die Pflichten zum Tragen einer Maske gelten weiter“, heißt es.
5 Regeln für die häusliche Quarantäne
Der Infektionsschutz empfiehlt einige Regeln, um das Coronavirus vor der Weiterverbreitung aufzuhalten und vor allem, um weitere Personen des gleichen Haushalts zu schützen – ganz gleich, ob Mitbewohner, Partner, Kinder oder andere Familienmitglieder. Diese Regeln sollten in Haushalten mit Ungeimpften im Besonderen Maße eingehalten werden:
1. Räumliche Trennung
Wenn möglich, sollten infizierte Personen sich in der häuslichen Quarantäne in anderen Räumen aufhalten als ihre Haushaltsmitglieder. Das heißt, dass auch die Küche und das Bad zu unterschiedlichen Zeiten genutzt werden sollten und ein eigenes Schlafzimmer hergerichtet werden sollte. Vor allem die räumliche Trennung zu Risikogruppen ist dabei besonders wichtig.
2. Mindestabstand einhalten
Schon klar, viele Wohnungen sind klein: Dennoch sollte in der häuslichen Quarantäne ein Mindestabstand von 1,5 Metern zu anderen Haushaltsmitgliedern eingehalten werden. Außerdem wird empfohlen, auch unter dem eigenen Dach einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen.
3. Lüften, lüften, lüften
Um zu vermeiden, dass sich Aerosole wild verteilen und im Raum bleiben, sollte bei der häuslichen Quarantäne vor allem darauf geachtet werden, regelmäßig zu lüften. Regelmäßig bedeutet alle 20 Minuten alle Fenster weit zu öffnen.
4. Desinfizieren
Nicht nur sollte man Räume wie die Küche und das Bad nicht gleichzeitig benutzen. Auch die regelmäßige Desinfektion ist besonders wichtig. So sollten Oberflächen und Gegenstände, mit denen Infizierte Kontakt hatten, regelmäßig gereinigt werden. Geschirr und Besteck sollte am besten für den Zeitraum der häuslichen Quarantäne nicht mit anderen Mitgliedern des Haushalts geteilt werden.
5. Hygiene einhalten
Natürlich sollte man den Hygiene-Part der AHA oder der AHACL-Regeln auch in der Quarantäne nicht vernachlässigen: Regelmäßiges Händewaschen ist daher besonders wichtig. Auch sollte man darauf Acht geben, sich nicht ins Gesicht zu fassen. Tipps, wie das besser klappt, haben wir ebenfalls parat.
Außerdem sollte die Husten- und Niesetikette eingehalten werden: Abstand, Armbeuge und am besten wegdrehen. Nach dem Nase putzen sollte man sich erneut die Hände waschen.
Häusliche Quarantäne bedeutet vor allem Umsicht
Ob es nun Fluch oder Segen ist, die häusliche Quarantäne nicht allein zu verbringen, bleibt offen. Sicher ist aber, wer nicht allein lebt, ungeimpft ist und sich mit dem Coronavirus infiziert hat, muss besonders achtsam sein. Die fünf Regeln des Infektionsschutzes sind daher an keiner Stelle überzogen, sondern unabdingbar, wenn man seine (ungeimpften) Liebsten schützen möchte.
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