Das Hochwasser in weiten Teilen Deutschlands hat das ganze Land erschüttert. Viele fragen sich: Wie erfahre ich überhaupt von einer Gefahrenlage? Dabei gerät durch die neusten Entwicklungen immer mehr die Warn-App NINA in den Fokus. Neben den Medien soll sie die Menschen über Notfall-Lagen informieren. Doch wie gut klappt das wirklich?
Warn-App NINA hatte bereits ihre Hänger
Einige dürften sich vielleicht erinnern. Im März dieses Jahres hatte die Warn-App NINA schon mal für Schlagzeilen gesorgt, wenn auch nicht für positive. Denn das kostenlose Programm des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe sollte eigentlich Probealarm auf den Smartphones der Bundesbürger:innen auslösen.
Dieser sogenannte Warntag diente als Vorbereitung auf Gefahrenlagen wie schwere Unwetter, Überschwemmungen, Chemieunfälle oder auch Terroranschläge. Doch vielerorts kam die Warnung verspätet oder blieb ganz aus. Eine Panne, aus der man laut den Verantwortlichen lernen wollte.
Im schwer von der Flut gebeutelten Erftstadt funktionierte die Warn-App NINA glücklicherweise. Am Donnerstag schickte sie laut dem ZDF den Hinweis: „Dammbruch. Extreme Gefahr“. In Ahrweiler, wo das Wasser ebenfalls schwere Verwüstungen anrichtete, gab NINA allerdings keinerlei Informationen, obwohl andere Dienste die Bewohner:innen 50 Meter rechts und 50 Meter links des Flusses Ahr bereits dazu rieten, ihre Wohnungen verlassen.
Warn-App beliebter als jemals zuvor
Doch obwohl es hier und da noch immer Verbesserungspotential gibt, laden sich immer mehr Menschen die Warn-App herunter. Allein bei Apple steht NINA auf Platz zwei bei den Dienstprogrammen. Auch im Play Store von Google ist die App in den Top Ten zu finden.
Doch wovor genau warnt die App überhaupt? In der Beschreibung heißt es:
- Warnmeldungen des Bevölkerungsschutzes mit Handlungsempfehlungen
- Wetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes (deutschlandweit für alle Landkreis und Städte)
- Hochwasserinformationen (deutschlandweit auf Bundeslandebene)
- allgemeine Notfalltipps, damit Sie sich und andere vor möglichen Gefahren schützen können.
ABER: Hier wird ebenfalls angegeben, dass die Warnmeldungen zu lokalen Ereignissen nicht überall erhältlich sind. „Bitte informieren Sie sich bei Ihrem Landkreis oder Ihrer Stadt, welche Möglichkeiten zur Warnung der Bevölkerung dort eingesetzt werden“, heißt es weiter. Denn: Nicht das Land ist für die Auslösung des Alarms zuständig, sondern der Kreis. Wenn dieser also keinen Alarm auslöst, kann auch per Push-Benachrichtigung nichts auf dem Handy angezeigt werden.
Neben der Warn-App und den Medien raten Expert:innen übrigens auch dazu, via SMS die Bevölkerung zu warnen. Denn gerade viele Ältere besitzen kein Smartphone, auf das sie sich NINA herunterladen könnten. Dazu kommt: Bei Unwetter fällt oftmals auch das Strom – und Mobilfunknetz aus. Dann kann auch die Warn-App nichts mehr ausrichten. Deswegen wird vielerorts wieder auf die altbekannten Sirenen gesetzt.
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