Schon lange vor der Corona-Pandemie wurde die Homöopathie immer wieder kritisiert, da ihre Wirkung wissenschaftlich gesehen stark umstritten ist. Trotzdem hat sie 2020 einen Umsatz von 550 Millionen Euro in Deutschland gehabt, und die Kassen unterstützen sie weiterhin. Gerade während der nächsten Corona-Welle kann man das durchaus kritisch beachten.
Darum ist die Wirksamkeit der Homöopathie umstritten
Um Homöopathie gut zu verstehen, muss man sich den Ursprung anschauen. Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Heilkunde von einem deutschen Arzt namens Samuel Hahnemann erfunden. Die Idee dabei war, das gleiches Gleiches heilen soll. Die Wirkstoffe bestehen aus Pflanzen, Mineralien, Tieren und tierischen Produkten. Diese Grundsubstanzen werden mithilfe von sogenannten Potenzen stark verdünnt. Zum Verdünnen wird Wasser, Alkohol, Milchzucker oder Glycerin benutzt.
Es gibt viele Studien, die die Wirksamkeit der Art von Alternativmedizin infrage stellt. Es gibt nämlich keinerlei wissenschaftliche Belege für ihre Wirksamkeit. Dabei wird oft das Verfahren der Verdünnung kritisiert. Bei der Potenzierung wird der Wirkstoff so lange verdünnt, bis der eigentliche Wirkstoff unwirksam ist. Dieses Video erklärt dir mehr über die Herstellung homöopathischer Wirkstoffe.
Chemiker:innen und Homöopath:innen streiten sich um dieses Verfahren. Verteidiger:innen der Homöopathie gehen sogar davon aus, dass sich durch die Potenzierung die Wirksamkeit erhöht wird, da sie an das „Wassergedächtnis“ glauben. Jedoch hat dies ebenfalls keinerlei wissenschaftliche Belege.
Die Wirksamkeit geht also laut Wissenschaft nicht über den Placebo-Effekt hinaus.
Was hat sie mit der Impfskepsis in Deutschland zu tun?
In Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es derzeit ein großes Problem: Sie haben innerhalb im europäischen Raum die niedrigsten Impfquoten. Einen Zusammenhang haben sie: alternative Heilmethoden wie Anthroposophie oder die Homöopathie sind weit verbreitet. Eine Studie der Regensburg Center of Health Sciene and Technology sieht dort einen Zusammenhang.
Für die Studie wurden Befürworter:innen der Homöopathie und Menschen, die die alternative Heilmethode ablehnten, dafür befragt. 62,4 Prozent der Menschen, die der Heilmethode anhängen, lehnten die COVID-19 Schutzimpfung ab. Wobei 64 Prozent derjenigen, die die Homöopathie ablehnen, bereit sind, sich impfen zu lassen. Natürlich heißt das nicht, dass alle Homöopathie-Berfürworter:innen sich nicht impfen lassen, jedoch ist es eine Mehrheit.
Auch in der Anthroposophie findet man immer wieder Impfskepsis. Erfahre hier mehr über die alternative Heilmethode.
Meinung: Darum sollten Krankenkassen gerade jetzt die Finanzierung stoppen
Was auch lange vor der Pandemie kritisiert worden ist, ist die Finanzierung von homöopathischen Mitteln der Krankenkassen. Der ehemalige Bundesgesundheitsminister hat 2019 sogar abgelehnt, die Finanzierung von homöopathischen Mitteln zu stoppen.
Dabei ist es gerade während der Corona-Pandemie wichtig, dass unwissenschaftliche Methoden nicht noch unterstützt werden. So könnte das Vertrauen in die Wissenschaft viel mehr gestützt werden.
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