AfD im Bundesland Sachsen ist nun vom Verfassungsschutz als Verdachtsfall eingestuft worden. Damit reiht sich das Bundesland hinter Thüringen und Sachsen-Anhalt ein, die bereits diese ehrenlose Auszeichnung erhalten haben.
Ganz vorne mit dabei: Bundestagsabgeordneter Jens Maier. Er ist kein neues Gesicht in der AfD, sondern schon seit Jahren dabei. Und seitdem kämpft er dafür, dass das rechtsextreme Bild, das die meisten Deutschen von der AfD haben, aufrechterhalten wird. wmn ordnet ein und kommentiert.
Jens Maier, ein weiterer AfD-Politiker ohne Stil?
Im Jahr 2018 bezeichnete er den Sohn von Boris Becker und Barbara Becker als Halb-N-Wort. Damals war er bereits in der AfD tätig und wurde wohl auch von seinen Parteikolleg:innen nicht dafür gerügt.
Übrigens: Gut 30 % der AfD-Wähler:innen sind laut einer Studie rechtsradikal.
Weiterhin ließ er bereits Sätze fallen wie “Der Schuldkult muss beendet werden.”
Schuldkult ist ein Wort der rechtsextremen Szene, das beschreibt, wie Deutschlands Erinnerungskultur aussieht. Wikipedia zufolge wird dieser Begriff als Kampfbegriff eingesetzt und kritisiert vor allem die Aufarbeitung des Holocausts in Deutschland.
Auch die Integrität anderer Politiker:innen stellte Maier ohne Grund in Frage. Auf einem AfD-Parteitag sagte er auf einer Bühne “…Ich denke da mal an den Außenminister Maaß, der auf eine Frage geantwortet hat: ‘Ich bin damals wegen Auschwitz in die Politik gegangen.’ Was ist denn das für ein Quatsch?”
Heiko Maaß, der deutsche Außenminister, hatte dieses Statement tatsächlich bei seiner Amtsantrittsrede im Jahr 2018 gesagt. Weiterhin sagte er: „Für mich liegt in dieser deutsch-israelischen Geschichte nicht nur eine historische Verantwortung, sondern auch für mich ganz persönlich eine tiefe Motivation meines politischen Handelns.“
Doch Maier maßt sich hier an, Maaß‘ Beweggründe besser zu kennen, als er selbst. Seine Parteikolleg:innen lachten bei dieser Aussage hörbar.
Auch auf Twitter ist Maier sehr aktiv und hackt freudig Politisches in die Tasten. Mal wird Heiko Maaß verkackeiert, mal har er die gesamte CDU auf dem Kieker. Seine letzten Posts drehen sich viel um die Einstufung der AfD als Verdachtsfall. Sein Statement:
„Seit wann ist der Kampf für Grundrechte eigentlich verfassungsfeindlich?“
Wir würden gerne antworten und sagen: Es kommt sehr darauf an, wie der Kampf aussehen soll.
Ist Jens Maier der neue Björn Höcke?
Jens Maier hat sich bereits als den “kleinen Höcke” bezeichnet und seinen Aussagen nach zu beurteilen fühlt er sich auch ganz wohl in dieser Rolle.
Höckes Parolen kennen wir wohl alle zur Genüge und wir müssen sie an dieser Stelle nicht unbedingt wiederholen. Maier sollte sich aber darüber im Klaren sein, dass er gerade einem Politiker nacheifert, der nicht nur rechts, sondern zudem auch noch brandgefährlich ist. Er ruft zur Hetze, zur Angst und zum Vergessen auf. Eine schlechte Mischung.
Einer von Höckes letzten Tweets war Folgender. Höcke spricht hier von Krieg in Europa, einem sehr harten und hasserfülltem Wort.
Jens Maier ist nicht Björn Höcke. Egal, wie AfD-treu er ist.
Höcke und Maier sind beides alte Weiße Männer, die die schlechten Teile der deutschen Geschichte so schnell wie möglich vergessen machen wollen. Sie sind Männer, die sich in ihrer verfassungsfragwürdigen Partei mehr als wohlfühlen und sie hauen beide ganz gerne unqualifizierte Parolen raus.
Trotzdem ist Jens Maier mit Nicht der “kleine Höcke”, denn das Wort “klein” würde implizieren, dass er nicht ganz so schlimm ist wie Björn Höcke. Maier ist aber ein erwachsener Mann mit eigener Steuernummer und der Fähigkeit, selbst zu denken. Die Bezeichnung “kleiner Höcke” oder “Mini-Höcke” würde ihm nicht gerecht werden.