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Jörg Meuthen: Diesen Fakt hat er über die AfD-Kollegen verraten

Jörg Meuthen war lange Zeit Co-Chef der AfD. Nach seinem Austritt verrät er einige Fakten über seine ehemaligen Kollegen.

alice weidel jörg meuthen
Bundespressekonferenz AfD - Zu den Bundestags- und Landtagswahlen Aktuell,27.09.2021,Berlin Foto: IMAGO / Political-Moments

Die rechtsextreme Partei AfD steht heute mehr denn je in der Kritik. Jörg Meuthen ist bereits der dritte Parteichef, der aufgrund der unsäglichen Ansichten vieler Mitglieder die Partei verlässt. Er hat in einem Interview zum Austritt einen beispielhaften Fakt erklärt, der ihn zum Austritt gebracht haben soll.

Jörg Meuthen war sechseinhalb Jahre lang der Co-Chef der rechtsradikalen Partei AfD. Doch nun wirft er medienwirksam das Handtuch. Er steigt aus, weil die Partei ihm zu extrem geworden ist. Meuthen folgt damit den ehemaligen Parteivorsitzenden Frau Petri und Bernd Lucke. Sie hatten die Partei ebenfalls wegen der rechtsextremen Meinungen darin verlassen. Meuthen geht noch einen Schritt weiter und vergleicht die Partei sogar mit einer Sekte.

Wir wollen uns anschauen, was eine Sekte eigentlich genau ausmacht und inwiefern die AfD in dieses Schema hineinpassen könnte.

Die AfD wird immer rechter

Jörg Meuthen gab der ARD und ZDF ein Interview, in welchem er ganz genau erklärt, warum er nicht nur seinen Chefposten verließ, sondern auch die Partei. „Ich sehe da ganz klar totalitäre Anklänge.“ sagte Meuthen beispielsweise.

Der Verfassungsschutz beobachtet die AfD bereits seit Jahren ganz genau. So ist er sich sicher, dass die Partei zumindest teilweise „klar verfassungsfeindlich“ ist.

Sekten wie beispielsweise die Scientology zeichnen sich ebenfalls teilweise dadurch aus, dass sie sich außerhalb der Verfassung bewegen.

Das ist eine Sekte: 9 Kriterien

  1. Eine Sekte ist eine Gruppierung mit politischen, philosophischen oder religiösen Überzeugungen. Die Mitglieder haben das Gefühl, nur sie hätten die Wahrheit verstanden und diese spaltet sich ab vom Mainstream.
  2. Ursprünglich wurde das lateinische Wort „secta“ neutral genutzt, doch die Christen begannen schon vor langer Zeit, es negativ zu besetzen.
  3. Heute sind Sekten negativ konnotiert. Ihr Verhalten in Liebes- Lebensführungs- und Orientierungsdingen sind ideologisch fanatisch.
  4. Die Enquete-Kommission kümmert sich darum, wenn Sekten rechtswidrig handeln.
  5. Sekten bestehen nicht unbedingt aus religiösen Fanatiker:innen. So sind sie nicht einfach zu erkennen, denn die Grenzen sind oft fließend.
  6. Ein Austritt aus einer Sekte ist schwer, denn sie bestimmt das gesamte Leben der Mitglieder. Teilweise werden Aussteiger:innn sogar bedroht oder erpresst.
  7. Anhänger:innen werden oft angeworben, da sie keine guten sozialen Kontakte haben und von der Gesellschaft überholt werden.
  8. Sekten geben oft einfache Antworten auf diese Frage: Was ist der Sinn des Lebens?
  9. Oft gibt es auch Uniformen und Kleidung, die die Sektenanhänger zum Tragen aufgefordert werden.

Fazit: Keine Sekte, aber ein Heer?

In den Tagesthemen vom 28.01.2022 wird Meuthen zitiert, der sagte: „Die ganze Partei habe etwas Sektenartiges.“

Jörg Meuthen erklärt im Gespräch mit dem ZDF, dass er für die AfD in Deutschland keine rosige Zukunft voraussage. Der Grund ist seiner Meinung nach, dass sie zu radikal geworden ist und so nicht mit zur Verfassung passe.

Die AfD wird immer mehr radikalisiert und nähert sich in einigen Punkten der Definition einer Sekte an. Da es aber keine feststehenden Kriterien für Sekten gibt, gibt es hier Interpretationsspielraum.

Meuthen gibt zudem ein Beispiel, in welchem er beschreibt, dass er sich als Co-Chef der AfD sehr unwohl gefühlt habe. Wenn er auf Parteitagen sprach, fühlte er sich wie „ein Heeresführer“.

Ein Heer sind laut Definition die Truppen eines Staates, die für die kriegerischen Angelegenheiten des Landes zuständig sind. Ein Heer hat das erklärte Ziel, feindliche Streitkräfte zu bekämpfen.

Diese kriegerische Wortwahl drückt aus, wie kampfeslustig und eingeschworen viele Parteimitglieder sich verhalten. Vielen ist nicht bekannt, wie angriffslustig die AfD-Parteitage ablaufen müssen. Jörg Meuthen räumt mit diesem Fakt auf.

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