Auf den ersten Blick scheinen der Lieblingsdiscounter der Deutschen Aldi und der Fashion-Store Primark nichts gemeinsam zu haben. Der eine Shop verkauft primär Lebensmittel und der andere ist oft in der Kritik, welche die Arbeitsbedingungen, die Qualität und das Preis-Leistungs-Verhältnis betrifft. Und doch haben diese beiden Marken einen gemeinsamen Wunsch, der sich vor allem auf die Konsument:innen bezieht. Wir haben die Fakten rund um ALDImania und Primania.
„ALDImania“ & „Primania“: Wie diese Marken sich zukünftigen Konsum vorstellen
Es ist mittlerweile bekannt, dass Aldi und auch Primark regelrechte Anstürme auslösen können, wenn es um Schnäppchen oder bestimmte Sonderangebote geht. Viele würden behaupten, dass die Kund:innen dieser Shops in manchen Situationen beinahe manisch reagieren, um das Produkt ihrer Begierde ihr Eigen zu nennen.
Und genau das wollen sich Aldi und auch Primark zu nutzen machen. Mit den Worten ALDImania und Primania starten die beiden Marken Kampagnen, die ihre Kund:innen noch mehr auf die Shops und deren Produkte fixieren sollen. In diesen Neologismen steckt das Wort „Manie“, welches, laut Duden, eine „krankhafte Leidenschaft“ oder „Sucht“ bezeichnet. Primark und Aldi wollen ihre Konsument:innen also süchtig nach der Marke und deren Produkte machen.
So wollen Primark und Aldi eine Manie in ihren Kund:innen auslösen
Die beiden Marken haben sich nach diesem Einfall natürlich Mittel und Wege überlegt, um diese ‚Manie‘ ins Rollen zu bringen. Aldi ist für viele seiner Kund:innen mittlerweile Kult, weshalb die Marke immer wieder Kleidung rausbringt, welche das berühmte Aldi-Logo featured. Für diese Sonderprodukte stehen die Menschen schon gut und gerne eine Stunde früher vor dem Laden.
Auch für die ALDImania wurden von Aldi Süd jetzt Kleidungsstücke herausgebracht, welche gerade richtig zur Weihnachtszeit kommen. Sucht man ALDImania im Online-Shop, erscheint eine lustige Weihnachtsmütze und die passenden Weihnachtssocken mit dem Aldi-Logo. Bekanntermaßen werden diese Fashion-Pieces schnell ausverkauft sein – immerhin schürt Aldi schon seit Jahren die ‚Manie‘ seiner Kund:innen.
Primark setzt eher auf Social Media und den Gemeinschaftsfaktor seiner Konsument:innen. Der Fashion-Shop kreierte den Hashtag #primania, ein Neologismus aus Primark und dem englischen Wort „Mania“ für Manie, damit Kund:innen ihre Outfits auf Social Media der ganzen Welt präsentieren können. Menschen, die diesen Hashtag benutzen, werden auf Primarks Website mit viel Glück in einer Galerie gezeigt.
Wie Primark und Aldi mit „ALDImania“ und „Primania“ neue Kund:innen anlocken will
Natürlich steckt auch eine verkaufspsychologische Komponente hinter diesen Werbestrategien. Durch das Teilen eines Primark-Outfits auf Social Media macht jede:r, der diesen Post teilt, in gewisser Weise auch Werbung für die Modemarke. Als „Belohnung“ kommen Auserwählte dann in die Galerie auf Primarks Website. Und weil viele natürlich gerne einmal im Internet erscheinen möchte, wird die ‚Manie‘ weiter ausgebreitet und Primark bekommt neue Kund:innen dazu.
Auch bei Aldi lässt sich eine Werbestrategie deutlich erkennen. Immerhin ist jede:r, der die Aldi-Produkte trägt, eine wandelnde Werbung, sieht man das Aldi-Logo doch groß und deutlich auf der Kultkleidung. Die Nachfrage für Werbekleidung ist bei diesem Discounter so riesig, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis diese ‚Manie‘ auch bei den Produkt-Hersteller:innen angekommen ist.
Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so scheint, haben Aldi und Primark also etwas Großes gemeinsam. Denn beide nutzen die Leidenschaft ihrer Kund:innen, um diese ‚Manie‘ entstehen zu lassen. So binden sie ihre Konsument:innen nicht zuletzt enger an die Marke.
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