Sie sind technikaffin und immer online, ungeduldig und fordernd, aber auch gesundheits- und umweltbewusst – so tickt laut einer neuen Studie die Generation Z. Die Unternehmensberatung Pricewaterhouse Coopers (PwC) hat 10.000 Verbraucher in Europa befragt. 2000 von ihnen gehören der Generation Z an.
Die Ergebnisse der Umfrage „The Generation Z ist talking are you listening?“ wurden jetzt veröffentlicht und sie sind äußerst bemerkenswert.
Viele Vorurteile gegen die Generation Z
Schon seit langem werden der Generation Z viele negative Eigenschaften zugeschrieben: So seien sie egoistisch, faul, unmotiviert oder verwöhnt – die Liste der Vorurteile ist lang. Durch die Studie können zumindest einige davon widerlegt werden.
Beantwortet werden sollten vor allem folgende Fragen: Wie steht diese Altersgruppe zum Konsum? Wie kauft sie ein? Worauf legt sie Wert? Welche Anforderungen an Produkte und Dienstleistungen stellt sie und welche Trends entstehen daraus?
Nicht alle Klischees bestätigen sich
– Dr. Christian Wulff, Leiter des Bereichs Handel und Konsumgüter bei PwC Deutschland
Die Generation Z legt Wert auf eine gesunde Lebensweise und kann sich ein Leben ohne Smartphone nicht vorstellen.
Außerdem haben die jungen Menschen hohe Erwartungen. Produkte und Dienstleistungen sollen laut den Befragten schnell, intuitiv, unterhaltsam und nachhaltig sein.
Gerade letzteres dürfte dann doch für einige überraschend gewesen sein. Denn entgegen dem Klischee sind die 18- bis 24-Jährige nicht nur auf ihr eigenes Wohl bedacht. Für sie spielt Umweltbewusstsein, Nachhaltigkeit und Gesundheit eine wichtige Rolle. 37 % der Befragten versuchen Plastik zu vermeiden. 62 Prozent % würden sogar einen höheren Preis für regionale Produkte in Kauf nehmen. Und über die Hälfte sind bereit, für Bioprodukte mehr zu bezahlen.
So kaufen junge Europäer ein
Auch das Kaufverhalten ist bemerkenswert. Trotz der hohen Affinität zu Online-Medien, genießt es Generation Z, im Geschäft einzukaufen. 18- bis 24-Jährige besuchen den stationären Handel sogar häufiger als jede andere Altersgruppe. 59 % der jungen Europäer geben an, mindestens einmal in der Woche im Einzelhandel einzukaufen. Besonders viel Wert legen sie dabei auf schnelle und einfache Bezahlmethoden (31 %) und kostenloses WLAN mit einem unkomplizierten Login-Verfahren (31%).
So funktioniert Werbung für die Generation Z
Allerdings: Um junge Menschen zum Kauf zu bewegen, reichen die traditionellen Werbeformen nicht mehr aus. Hier braucht es innovative Ideen. Denn während sich die Befragten über 35 Jahren noch von der klassischen Werbung im Fernsehen, den Zeitungen und Zeitschriften zum Kauf animieren lassen, fühlen sich die 18- bis 24-Jährigen hauptsächlich online von gesponserten Werbeanzeigen und sozialen Medien angesprochen. So haben 31% bereits einmal ein Produkt gekauft, nachdem sie positive Bewertungen gelesen oder die sozialen Medien nach Inspiration für ihre Einkäufe durchsucht haben.
Komplett neues Mediennutzungsverhalten
Auch beim Mediennutzungsverhalten lässt sich die Affinität zu neuen Medien erkennen. 32 % der 18- bis 24-Jährigen informieren sich vor allem auf Webseiten, Podcasts oder Blogs über aktuelle Ereignisse; 32 % nutzen dafür soziale Medien. Nur 24% gaben an, sich über herkömmliche Medien wie Zeitschriften, Zeitungen, Radio und Fernsehen zu informieren.
Neue Standarts durch die Generation Z
Was können Firmen aus dieser Studie lernen? Tatsächlich weist sie darauf hin, dass ein Umdenken stattfinden muss. Viele Unternehmen kämpfen noch immer damit, die Wünsche und Bedürfnisse der Millennials zu verstehen und zu erfüllen Dabei erobert laut PwC schon längst die Generation Z den Markt – und sie sind noch technikaffiner und noch anspruchsvoller. Smartphones und Social Media sind nicht mehr wegzudenken. Damit setzen sie neue Standarts und zwingen dadurch die Unternehmen, ihre Strategien zu überdenken.
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