In Deutschland sind die sogenannten Alltagsmasken schon lange nicht mehr ausreichend. Entweder sollen OP- oder FFP 2-Masken getragen werden. Doch diese sind deutlich teurer als die OP-Masken. Aber: Mit wenig Zeitaufwand ist es möglich, die FFP2-Masken wiederzuverwenden. wmn erklärt, wie es geht.
FFP 2-Masken wiederzuverwenden ist eigentlich nicht erlaubt
Der Vorteil der FFP-2-Masken liegt klar auf der Hand: Dieser Mund-Nasen-Schutz hilft nicht nur dabei, dass sich andere nicht anstecken können, sondern dient vor allem dem Eigenschutz.
Denn mit FFP2-Masken können bis zu 95 Prozent der Schadstoffe und Aerosole gefiltert werden. Dagegen variiert die Filterleistung von Alltagsmasken je nach Bauart, Stoffauswahl und Trageweise stark. Doch sind FFP2-Masken auch teuer. Je nach Hersteller und Anbieter kannst du zwischen 2 und 6 Euro hinblättern – ganz schön viel für ein Wegwerfprodukt! Denn diese Art von Masken müssen nach spätestens acht Stunden entsorgt werden.
Wie kostensparend wäre es da sie noch ein weiteres Mal zu benutzen? Forscher:innen haben da tatsächlich einen Weg gefunden. Aber um es vorweg zu nehmen: Offiziell darfst du FFP2-Masken nicht wiederverwenden. Doch für Privatpersonen gibt es einen Weg, sie für einen weiteren Einsatz neu aufzubereiten.
So kannst du FFP2-Masken wiederverwenden
Die Fachhochschule Münster hat sich mit Expert:Innen der Virologie, Mikrobiologie, Hygiene und weiteren Fachbereichen zusammengesetzt und untersucht, inwiefern die FFP2-Masken wiederverwendet werden können. Zwei Methoden hatten gute Erfolgsaussichten.
1. Methode: FFP2-Masken an der Luft trocknen
Um die Keimbelastung zu reduzieren, ist es laut der ExpertInnen möglich, die FFP2-Masken für eine Woche durchgehend an der Luft zu trocknen. Dafür solltest du einen Ort ohne hohe Luftfeuchtigkeit auswählen. Hier kannst du die Masken entweder an einer Leine oder mehreren Haken mit genügend Abstand aufbewahren.
Kennzeichne die Masken mit dem jeweiliegen Wochentag, damit es nicht zu Verwechslungen kommt. Dann kannst du sie einzeln nacheinander aufhängen, für sieben Tage auslüften und nach und nach wieder abnehmen und wiederverwenden. Aber Achtung: Maximal fünfmal solltest du die FFP2-Masken auf diese Weise wieder aufbereiten.
2. Methode: FFP2-Masken im Backofen erhitzen
Um hierbei alle Keime auf der Maske abzutöten, musst du penibel darauf achten, die richtige Temperatur im Backofen einzustellen. Der Ofen sollte eine Stunde lang konstant 80° halten. Achte auch auf die Vorheizzeit.
Ist die richtige Temperatur erreicht, legst du die Maske auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech oder Rost und erhitzt den Atemschutz eine Stunde lang. Dabei solltest du den Ofen nicht unbeaufsichtigt lassen. Dieser Trick funktioniert nur mit Masken ohne Ventil. Sind die 60 Minuten rum, solltest du die FFP2-Maske bis zum nächsten Tag an der Luft trocknen lassen. Auch diese Variante zur Wiederverwendung eignet sich nur für fünf Anwendungen. Danach solltest du die Maske entsorgen.
Fazit: FFP2-Masken wiederzuverwenden macht sie halbwegs bezahlbar
Die Idee, FFP2-Masken aufzubereiten und wiederzuverwenden ist übrigens nicht neu. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hatte im Hinblick auf eine Studie bereits im Sommer auf Twitter den Vorschlag gemacht, mit einem elektrischen Reiskocher Schutzmasken für 50 Minuten zu desinfizieren.
„Damit nimmt man dem medizinischen Personal nichts weg und ist selbst in Risikosituationen gut geschützt“, stellte er fest. Welcher der drei Tricks du letztlich ausprobierst, ist ganz dir überlassen. Klar ist: Sie alle machen deine FFP2-Maske länger haltbar UND schonen deinen Geldbeutel.
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