Tausende Trump-AnhängerInnen hatten gestern Abend das Kapitol in Washington gestürmt. Einigen war es gelungen, sogar bis in den Sitzungssaal vorzudringen. Hier war man eigentlich zusammengekommen, um den Wahlsieg von Joe Biden zu bestätigen. Die Sitzung musste aufgrund der Randale abgebrochen werden.
Die Bilanz des Angriffs auf das Kapitol: 4 Tote, mindestens 50 Festnahmen und weltweites Entsetzen auf die von Donald Trump angezettelten Unruhen.
Angriff auf das Kapitol: So reagieren die Politiker
Die unfassbaren Szenen lösten weltweit Entsetzten, Wut, Trauer aus. Viele PolitikerInnen äußerten sich zu dem Angriff auf das Kapitol, darunter auch Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Sie sei nach eigenen Worten „wütend und auch traurig“ über die Ausschreitungen in Washington. Großbritanniens Regierungschef Boris Johnson wurde noch deutlicher und sprach von „schändlichen Szenen im US-Kongress„. Auch Ex-Präsident Barack Obama äußerte sich zu den Eskalationen und meinte, sie seien ein „Moment großer Ehrlosigkeit“ und eine „Schande für unsere Nation“.
Für Obama ist klar, wer für all das verantwortlich sei. Der amtierende Präsident, der grundlos Lügen über das Ergebnis einer rechtmäßigen Wahl verbreite, habe die Gewalt angezettelt. Doch er sagt auch: „Wir würden uns aber etwas vormachen, wenn wir es als totale Überraschung behandeln würden.“
Auch zahlreiche Promis zeigen sich schockiert
Die Szenen vor und in dem Kapitol ließen auch viele Prominente nicht kalt. „Ein trauriger Tag für Amerika“ schrieb Sängerin Pink auf Twitter. „Ich schäme mich für das, was in Washington passiert ist“, twitterte sie. Dies sei für sie Verlogenheit und Heuchelei.
„Wieso sind die Menschen verwundert, dass dies jetzt passiert“, schrieb Schauspielerin Alyssa Milano. Seit Monaten würde sie davor warnen, dass Donald Trump zur Gewalt anstifte.
Auch Schauspieler Kevin Hart nutzte die sozialen Medien, um den Angriff auf das Kapitol zu verurteilen. Zu einem Foto, das eines der Trump-Anhänger im Büro eines Abgeordneten zeigt, schreibt er: „Wenn diese Menschen Schwarz gewesen wären, hätte man sie alle erschossen“. Er schließt mit den Worten: „Das ist einfach nur verdammt traurig“.
Auch der ehemalige Gouverneur Kaliforniens, Schauspieler Arnold Schwarzenegger, twitterte nach dem Angriff auf das Kapitol. „Ich hoffe, dass alle unsere Politiker heute auf der Seite der Wähler stehen“, mahnte der Republikaner. „Ich werde das überwachen“.
Selbst Karlie Kloss äußerte sich zu dem Vorfall. Das Model schrieb: „Das Ergebnis einer legalen, demokratischen Wahl zu akzeptieren ist patriotisch. Sich weigern, das zu tun und Gewalt anzustacheln ist anti-amerikanisch.“
Daraufhin wurde die US-Amerikanerin aufgefordert, dass sie das doch mal ihrem Schwäger und ihrer Schwägerin sagen solle. Darauf antworte sie deutlich: „Habe ich versucht“. Kloss ist mit dem Unternehmer Joshua Kushner verheiratet. Dessen Bruder ist der Schwiegersohn von Donald Trump.
Natürlich wurde der Vorfall auch von Millionen anderen Usern kommentiert. Dabei wurde besonders oft der Vergleich zu den Black Lives Matter-Protesten gezogen. User Ricky Rocksteady postete dafür eine besonders bildhafte Gegenüberstellung mit dem unbeholfenen Kaufhaus Cop Kevin James.
Übrigens: Donald Trump droht wegen seiner Falschaussagen jetzt die Löschung seines Twitter-Accounts.
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