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„Aber was ist mit…? – So konterst du Whataboutism

Trump liebt Whataboutism. Seine politische Strategie: Immer schön mit dem Finger auf andere zeigen. Leider ist er nicht der Einzige, der sich dieser Technik bedient. Wir zeigen dir, wie du diesen Menschen entgegentrittst und ihre Strategie abblockst.

Whataboutism
Diskussionen mit Menschen, die Whataboutism anwenden, können ganz schön anstrengend sein. Wir zeigen dir, wie du richtig konterst. Foto: YekoPhotoStudio / getty via canva

Schon mal etwas von Whataboutism gehört? Diese Strategie benutzen Menschen, die nicht in der Lage sind, fachlich und sachlich zu antworten. Stattdessen wird auf ein anderes Problem gezeigt, um von der eigenen Situation abzulenken und den Fokus auf alles anderes, außer sich selbst zu legen. Donald Trump ist ein Paradebeispiel, aber auch im Alltag begegnet dir Whataboutism öfter, als du denkst. Wir zeigen dir, wie du richtig konterst!

Das steckt hinter Whataboutism

Whataboutism ist eine Ablenkungstaktik, bei der auf Kritik oder Fragen mit unsachlichen Gegenargumenten mit anderen Problemen abgelenkt wird. Dabei soll Fragesteller:innen herabgewürdigt werden, während man gleichzeitig der Antwort ausweicht und ihm den Wind aus den Segeln nimmt. Er kann das Gegenargument nicht abstreiten, auch wenn es nicht immer etwas mit dem Thema zu tun hat.

Das Wort geht auf Whataboutery zurück, welches bereits 1970 im Oxford Dictionary zu finden war. Besonders im Zusammenhang mit der Nachrichtenerstattung der Sowjetunion wird das Wort gern genannt, es kann aber Politkern weltweit zugeschrieben werden. 

Ich bin sauer, weil du fremdgeknutscht hast.
Aber was ist denn mit deinen stinkenden Socken, die du überall rumliegen lässt?!

Politiker Whataboutism
Politiker lieben Whataboutism, um von eigenen Missständen abzulenken und Emotionen zu triggern.

So schnell wird Whataboutism zum Problem

Mithilfe von Whataboutism kann man jeden Anstoß, jede Entwicklung und jeden Fortschritt zunichtemachen, denn es gibt immer ein aber, egal wie unsachlich es ist. Unsere Gesellschaft hätte sich niemals so weit entwickelt, wenn wir in der Geschichte immer auf solche Argumente gehört hätten.

Stell dir das Gespräch unter Ärzten mal vor: „Was? Du willst Krebs heilen? Was ist mit AIDS?“ Wer so denkt, dreht sich im Kreis und wird niemals zu einem produktiven Ergebnis kommen. Die Devise heißt: ein Problem nach dem anderen. Nur weil es Konkurrenz gibt, die es noch schlechter hat, oder Probleme, die noch schlimmer sind, ist das keine Ausrede für Stillstand.

Die besten dümmsten Antworten von Trump zur Corona-Krise gibt es hier.

Du spendest für Kinder in Afrika? Was ist mit unseren Obdachlosen? 

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Sheldon Cooper ist der Besserwisser schlechthin, aber steckt Whataboutism dahinter? Nein, denn seine Zweifel haben Fundament & sind sachlich. Meistens.

So konterst du Whataboutism

Wie du schon an den Beispielen gesehen hast, gibt es Konter, die sich fachlich zumindest noch auf das erste Argument beziehen. Im Gegensatz dazu stehen dann die völlig haltlosen Gegenantworten. Diese Strategien von Whataboutism gibt es:

1. Sachbezogene Antworten

Der Weihnachtsmann ist besser als der Osterhase, weil er mehr Geschenke bringt.
Aber der Osterhase bringt doch auch Geschenke?

Beim sachbezogenen Whataboutism wird mit einer Gegenfrage gekontert, die sich tatsächlich auf das Thema bezieht. Die Person hat sich also eine Meinung darüber gebildet und du kannst darüber diskutieren. 

2. Bedeutungslose Fakten

Der Weihnachtsmann ist besser als der Osterhase, weil er mehr Geschenke bringt.
Aber was ist mit den Geschenken, die mir nicht gefallen?

Bedeutungslose Fakten kann man für gewöhnlich recht schnell entkräften, denn sie stehen in keinem Zusammenhang oder sind überhaupt nicht vergleichbar. Allerdings werden diese Leute sich auch mit soliden Fakten nicht überzeugen lassen. Hier kann man, wenn überhaupt, mit emotionalen Fakten nachlegen und hinterfragen.

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3. Ablenken auf andere Aspekte

Der Weihnachtsmann ist besser als der Osterhase, weil er mehr Geschenke bringt.
Aber was ist mit den Kindern, denen er den Hintern versohlt?

Ablenken auf andere Aspekte ist ein guter Ausgangspunkt, denn die Person gesteht sich ein, dass sie nichts gegen dein Argument einbringen kann und bringt ein neues Argument ein. Hier macht es Sinn darauf einzugehen, aber vorher noch einmal zu hinterfragen, ob die Person deinem Argument zustimmt.

4. Ablenken auf andere Personen

Der Weihnachtsmann ist besser als der Osterhase, weil er mehr Geschenke bringt.
Aber die Zahnfee stiehlt Zähne!

Ablenken auf andere Personen kann gut gekontert werden, denn sie sind völlig unsachlich. Will der Diskussionspartner darauf nicht eingehen, kann man einen Gegenangriff starten und fragen, warum er sich nicht über den selbst genannten Aspekt stark macht, wenn es ihm so wichtig ist. 

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Egal, ob Klima oder Gleichberechtigung: Besonders bei Menschen, die sich für eine Veränderung stark machen, wird versucht, sie mit Whataboutism zu schwächen.

Whataboutism im Alltag

Nicht nur im Fernsehen und den Medien wirst du diese Taktik finden, sondern sicherlich auch in deinem näheren Umfeld. Du erklärst deinen Eltern, dass du Vegetarier oder Flexiganer für die Umwelt wirst und sie fragen dich, warum du trotzdem noch mit Ryanair nach London fliegst. Anstatt den Versuch zu loben, nehmen sie dir den Wind aus den Segeln und machen dir ein schlechtes Gewissen.

Das ist dann völlig in Ordnung, wenn deine Eltern selbst einen neutralen Fußabdruck haben, alles andere ist Heuchelei. Für gewöhnlich macht den Whataboutismern die Antwort auf die Frage oder die Auseinandersetzung mit dem Thema Angst und sie reagieren deshalb mit dieser Trotzhaltung.

Das müssen sich nicht nur Ökos und Klimaschützer:innen täglich anhören, sondern alle Menschen, die Veränderung fordern, allen voran Feministinnen. Lieblingsargument: Gäbe Man(n) ihren Forderungen nach, dann dürfte man(n) ja gar nichts mehr. Überhaupt eine der dämlichsten Antworten, denn man(n) dürfte dann genauso viel wie Frau, und wenn das gar nichts mehr ist, dann verstehen sie ja offenbar doch, was das Problem ist.

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Fight Whataboutism!

Whataboutism zeigt sich immer dann, wenn Leute ausweichen, deine Haltung schlecht reden wollen oder gern Grundsatzdiskussionen führen. Nur selten stecken richtige Argumente dahinter. Im Zweifel kann man sich auch einfach die Mühe sparen und überlegen, ob es die Leute wert sind.

Solltest du solche Diskussionen öfter in deinem privaten Umfeld haben, dann wird es vielleicht Zeit, sich aus dieser toxischen Beziehung zu verabschieden. Vielleicht sind sie auch ein Zeichen, dass ihr euch auseinander gelebt habt

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