Aufgrund der Pandemie und ihrer Kontaktbeschränkungen mussten wir uns daran gewöhnen, innige Begrüßungen samt Händedruck und Umarmung erst einmal zu unterlassen. Viele Menschen haben sich in diesem Zusammenhang daran gewöhnt, sich nur noch mit einem Ellenbogen oder sogar mit dem Fuß zu begrüßen. Eine Studie aus England hat sich eine weitere Form der Begrüßung angeschaut – nämlich die des Umarmens. Wir erklären dir, was manche Menschen bei einer Umarmung nicht leiden können.
Corona & Co.: Wie haben sich unsere Begrüßungen verändert?
Laut einer Studie haben zwei Wissenschaftler:innen festgestellt, dass die COVID-19-Pandemie nicht nur die Verhaltensmuster in Bezug auf Begrüßungen dramatisch verändert hat, sondern auch, dass ein großer Teil der Menschen plant, diese Veränderungen nach dem Ende der Pandemie zumindest teilweise beizubehalten. Das heißt, dass für viele Menschen Umarmungen und der Händedruck nicht mehr zu einer klassischen Begrüßung dazu gehört.
Allerdings gibt es nun ein ‚Comeback‘ des Händeschüttelns – und das, weil diese Begrüßung schon eine lange Tradition hat und für uns Menschen im Unterbewusstsein nicht mehr wegzudenken ist. „Erst über sogenannte Vollkontakt-Informationen versichern wir uns, dass der andere wirklich existiert, wirklich da ist. Allen anderen Sinnen kann man nicht so sehr trauen“, so Psychologe Professor Martin Grunwald, „Wir wachsen ganz stark mit körperlichen Interaktionen auf und sind entsprechend auf Körperkontakt zu anderen angewiesen.“
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Studie über das Umarmen: Das mögen Menschen gar nicht
Die Studie von Anna L. Dueren mit dem Titel „The influence of duration, arm crossing style, gender, and emotional closeness on hugging behaviour“ hat untersucht, was die verschiedenen Arten des Umarmens mit den Menschen machen. So gibt es ihrer Ansicht nach mehrere Stellungen, um sich zu umarmen. Die folgenden Positionen wurden untersucht:
- Neck-Waist-Hug: Bei dieser Umarmung hält man sich an der Hüfte beziehungsweise am Nacken.
- Criss-Cross: Bei dieser Umarmung umarmen sich beide Partizipanten so, dass ihre Arme auf dem Rücken des anderen landen. Die Arme überlappen sich also.
In dem Experiment sollten 47 Probandinnen die Studienleiterin umarmen. Danach sollten sie bewerten, was sie dabei fühlten. Die beiden Arten des Umarmens kamen den 47 Teilnehmerinnen an der Studie ähnlich angenehm vor. Sie bewerteten Criss-Cross und Neck-Waist-Hugs ähnlich. Allerdings gab es eine wichtige Anmerkung, die beinahe von allen Probandinnen angemerkt wurde.
Umarmungen, die eine Sekunde lang waren, wurden weniger genossen als solche, die 5 oder sogar Sekunden lang waren. 5- bis 10-Sekunden-Umarmungen hingegen wurden als ähnlich schön eingestuft.
Wie begrüßen wir uns jetzt?
Umarmen kann man sich natürlich in allen Lebenslagen, wenn man das denn möchte. Meist tun wir es aber nur bei der Begrüßung oder bei der Verabschiedung. Die Studie aus England hat uns nun gezeigt, dass wir uns dabei darauf konzentrieren sollten, die Umarmung hinauszuzögern und zu verlängern. Die Studienerkenntnisse zeigen: Das gefällt den Menschen besser. Egal scheint dafür die Art der Umarmung zu sein.
Wir müssen allerdings beachten, dass in der Studie gerade einmal 47 Menschen mitmachten, die zusätzlich auch noch alle Frauen waren. Eine wirklich aussagekräftige Versuchsgruppe ist das leider nicht.