Dass Farben im eigenen Zuhause viel ausmachen, ist sicherlich jedem klar. Während eine helle Wandfarbe zum Beispiel für eine optische Vergrößerung des Raumes sorgen kann, sorgen dunkle Farben eher für einen kleineren Raum. Genauso sieht es auch bei Möbeln aus. Wenn du dich fragst, wie du dein Zuhause farblich so harmonisch und effektiv wie möglich gestalten kannst, lautet die Antwort: analoge Farben! Doch was steckt hinter diesem Farbschema, auf welches viele Interior-Designer:innen schwören? Wir haben uns das Ganze mal genauer angeschaut.
Unsere Autorin Anika ist Expertin, wenn es darum geht, die neusten Interior- und Living-Trends von TikTok, Instagram und Co. in ihren eigenen vier Wänden umzusetzen. Diese Tricks und Tipps gibt sie auf wmn und auch im echten Leben mit viel Liebe zum Detail weiter.
Alles zum Thema „analoge Farben“:
Analoge Farben: Was versteht man darunter?
Das Wichtigste an einem Raum ist vermutlich sein Farbschema – immerhin ist es das Erste, was man sieht, wenn man in ein Zimmer kommt. Bestimmte Farben erzeugen einen bestimmten Vibe – von gemütlich bis hin zu energetisch und allem, was es dazwischen noch so gibt. Und natürlich gibt es nicht den EINEN Weg, um ein bestimmtes Farbschema ins eigene Zuhause zu holen. Aber der harmonischste Weg für ein gemütliches und ausgeglichenes Ergebnis geht vermutlich über die analogen Farben.
Doch was genau sind analoge Farben? Gemeint sind damit die drei Farben, die auf dem Farbkreis direkt nebeneinander liegen. Dieser besteht allerdings nicht nur aus den sechs Farben des Regenbogens, sondern auch aus den sogenannten Tertiärfarben, die zwischen diesen Farben liegen:
- Rot-Orange
- Gelb-Orange
- Gelb-Grün
- Blau-Grün
- Blau-Violett
- Rot-Violett
Rot und Orange sind also keine analogen Farben. Aber Rot und Rot-Orange sind es! Genauso wie Orange und Rot-Orange ebenfalls analoge Farben sind.
Analoge Farben: Das steckt hinter dem harmonischen Farbschema
Nachdem nun geklärt wurde, was analoge Farben überhaupt sind, fragst du dich vielleicht: Und wie sieht das mit dem Farbschema in der Wohnung aus? Ganz einfach: Das analoge Farbschema besteht meistens aus drei analogen Farben. Du kannst zum Beispiel mit einer Standardfarbe wie Orange starten und diese mit den danebenliegenden Tertiärfarben kombinieren, also Rot-Orange und Gelb-Orange.
Oder du startest mit einer Tertiärfarbe wie Gelb-Grün und paarst diese mit den Standardfarben, die daneben liegen: Gelb und Grün. Egal, wie: Die Farbe im Zentrum deiner analogen Farbpalette sollte immer die dominante Farbe sein, während die Töne daneben eher als unterstützende Farben gesehen werden. So wäre deine dominante Farbe in unserem ersten Beispiel Orange und die unterstützenden Farben Rot-Orange und Gelb-Orange.
3 Tipps, um mit analogen Farben dein Zuhause zu dekorieren
Welche Farben du für dein Zuhause wählst, ist natürlich dir überlassen. Wenn du dem analogen Farbschema folgst, kannst du dir allerdings sicher sein, dass es für das Auge besonders harmonisch wird.
Damit das Dekorieren und Gestalten mit den analogen Farben auch ein voller Erfolg wird, haben wir für dich einige Tipps und Tricks, wie das Projekt am besten gelingen wird:
- Suche dir einen Startpunkt: Einfach drauflos zu gestalten, ist nie eine gute Idee. Suche dir stattdessen einen Startpunkt für dein analoges Farbschema-Projekt. Das kann ein Pinterest-Board sein oder auch ein besonderes, farbiges Möbelstück, um welches du dein Farbschema herumbaust.
- Es muss nicht immer etwas Neues sein: Wenn du eine Farbe hast, die du in deinem Zuhause liebst und trotzdem den analogen Farbtrend ausprobieren willst, kannst du natürlich bei deiner ausprobierten und geliebten Farbe bleiben. Wenn du also eine bevorzugte Farbpalette hast, kannst du jede Farbe, die sich in dieser befindet, mit dem analogen Farbschema einfach in dein Zuhause integrieren.
- Vernachlässige nicht die unterstützenden Farben: Wenn du dir überlegt hast, welche Farben du in deinem Zuhause haben möchtest, solltest du dich nicht nur auf die dominanten Farben konzentrieren, sondern auch auf die danebenliegenden, unterstützenden Nuancen. Wenn du dich in zwei unterschiedliche Farben verliebt hast, kannst du die Farben zwischen diesen beiden auf dem Farbkreis nutzen, um eine visuelle Brücke zu erschaffen!
Wenn du dir nicht sicher bist, wie du ein balanciertes Farbschema in dein Zuhause bekommen sollst, orientiere dich einfach an der 60:30:10-Regel: 60 % wird mit der dominanten Farbe gefüllt, 30 % des Raumes mit einer der unterstützenden Farben und 10 % mit der anderen.
Analoge Farben sind dir zu langweilig? So erzeugst du Kontraste
Für viele Menschen könnte das analoge Farbschema etwas zu sehr in die monochrome Richtung gehen. Wo bleibt die Abwechslung? Wo bleiben die Kontraste?
Keine Sorge: Diese kann man auch mit dem analogen Farbschema hinbekommen! Hierbei hast du verschiedene Möglichkeiten:
- Spiele mit den verschiedenen Nuancen der Farben in deiner Farbpalette. Niemand sagt, dass die analogen Farben genau gleich hell oder dunkel sein müssen.
- Nutze die Untertöne in den Farben, um mehr Kontrast in das analoge Farbschema zu bringen.
- Natürlich kannst du auch leicht von den analogen Farben abweichen. Wenn du zum Beispiel mit Blau und Grün arbeitest, könnte ein Sprenkel eines schönen Burgunder-Rotes das Ganze etwas auflockern.
- Spiele mit verschiedenen Mustern und Texturen für noch mehr Abwechslung!
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