Warum die Sozialen Medien jetzt das Chaos ästhetisieren und feiern, liest du hier.
Unsere Autorin Anika ist Expertin, wenn es darum geht, die neusten Interior- und Living-Trends von TikTok, Instagram und Co. in ihren eigenen vier Wänden umzusetzen. Diese Tricks und Tipps gibt sie auf wmn und auch im echten Leben mit viel Liebe zum Detail weiter.
Intentional Clutter: Was steckt hinter dem Interior-Trend
Klar, die Gen Z liebt noch immer den Minimalismus und damit den Einrichtungsstil, bei dem man so wenig wie möglich besitzt, um ein cleanes und ästhetisches Umfeld zu erschaffen. Allerdings feiern mehr und mehr Menschen auch den Maximalismus – und damit auch den Interior-Trend „Intentional Clutter“.
Gemeint ist damit eine „absichtliche Unordnung“. Stell dir dabei vielleicht ein Sofa mit vielen verschiedenen Decken und Kissen vor, davor steht ein Couchtisch mit einem Stapel Bücher, daneben stehen Kerzen und auch noch hübsche Keramikvasen. Kurz gesagt: allerlei Zeug, welches man vielleicht wegräumen würde, was aber irgendwie auch eine gewisse Ästhetik durch das Chaos und das Unperfekte hat. Wie das Interior-Magazin AD es so schön schreibt: „Intentional Clutter ist also offenbar einfach der Querschnitt eines ganz durchschnittlichen Zuhauses.“
Intentional Clutter: Darum ist es mehr als ein Interior-Trend
Beim Intentional Clutter wird aber nicht nur die Unordnung im eigenen Interior ästhetisiert. Es steckt tatsächlich viel mehr dahinter. Intentional Clutter kann also Gegenbewegung zum cleanen Minimalismus mit seinen neutralen Farben und seinem immer aufgeräumten Äußeren gesehen werden. Der Trend des ästhetisierten Chaos ist dabei auch ein Zugeständnis, sich einfach mal locker zu machen und das Zeug Zeug sein zu lassen. Die Wohnung ist nicht immer perfekt aufgeräumt und es passt auch nicht immer alles perfekt zusammen – und das ist okay so.
Zudem steht Intentional Clutter auch für die Sehnsucht nach Gemütlichkeit und Behaglichkeit, nach welcher wir uns in den dunklen Jahreszeiten mehr denn je sehnen. Und ist es nicht viel gemütlicher (und irgendwie auch nostalgischer), mit vielen Kerzen und benutzten Tee-Tassen auf dem Sofa unter drei verschiedenen Decken zu sitzen à la Gilmore Girls als in einem beinahe sterilen, cleanen Wohnzimmer ohne jegliche Wärme?
Intentional Clutter: 3 Vorteile, die der Chaos-Trend mit sich bringt
Dabei muss man den Intentional Clutter nicht unbedingt mit dem Maximalismus in Verbindung bringen. Vielmehr geht es hier auch um die Liebe zu bestimmten Objekten und dem Sammeln von diesen – immerhin erzählen all diese Pieces eine Geschichte und erzeugen so auch das Gefühl von Heimeligkeit.
Welche Vorteile der Intentional Clutter noch mit sich bringt, haben wir dir kurz zusammengefasst:
- Entspannung: Wenn man nicht die ganze Zeit darauf achten muss, dass jede Kerze perfekt steht und alles blitzblank-sauber und aufgeräumt ist, hat man viel mehr Zeit für die schönen Dinge im Leben und geht auch einfach viel entspannter durch den Alltag.
- „Angeben„: Durch die Ansammlung von vielen Dingen, von Kunst, Reise-Souvenirs und Bücher, kann man irgendwie auch ein bisschen angeben, wie bewandert und belesen man ist – ein netter Bonus neben dem Ästhetisieren des Chaos!
- Abwechslung im Interior: Intentional Clutter folgt keinem strikten (Farb-)Schema – der Interior-Trend „ist“ einfach; und man kann ihn so interpretieren, wie man es selbst für richtig hält! So kommt auch etwas visuelle Abwechslung ins eigene Interior, welches beim Minimalismus zum Beispiel sehr eintönig und clean ist.
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