Wir alle wissen, dass uns ein unaufgeräumtes Zimmer überfordern kann. Denn unstrukturierte Umgebungen lösen eine Art seelische Reizüberflutung aus: Es gibt einfach zu viele Dinge, die uns ins Auge springen. Das macht uns weniger leistungsfähig und reizbarer. Einrichtungsexpert:innen empfehlen deshalb den sogenannten Japandi-Stil für ein stressfreies Zuhause. Dieser Trend vereint das Beste aus skandinavischem, warmem Design und japanischem Minimalismus.
Alles zum Thema „Japandi“:
Schlicht und minimalistisch: Eine Inneneinrichtung, die entschleunigt
Für die Interior-Designerin Kristina Dam steht fest – in einer schnelllebigen digitalisierten Welt ist es vor allem eine minimalistische Inneneinrichtung, die Erholung und Entspannung vom Alltag bietet. In ihren Werken verwendet sie natürliche Materialien und eine schlichte Farbpalette. Ihre Designs wirken zeitlos, mit Wohlfühlfaktor. Bereits als Kind mit sieben Jahren räumte sie regelmäßig ihr Zimmer aus, um es wieder neu einrichten zu können. Sie verschlang Unmengen von Büchern zu dem Thema und studierte Kunst in Kopenhagen.
Dinge zu erschaffen, ist ihre Leidenschaft. Dafür hat sie immer ein kleines Skizzenbuch bei sich. Alle Ideen klebt sie dann an eine Tafel in ihrem Atelier. Von da entscheidet sie, was in ihre aktuelle Kollektion soll. Sie sagt: „Von da an startet das Prototyping. Manchmal heißt das: Du musst dich von deinen Lieblingsideen verabschieden.“
Minimalistische Strukturen haben für Kristina Dam eine reinigende und beruhigende Wirkung. Insbesondere geht es darum, ein Gesamtkunstwerk zu schaffen. Aus dem Grund nehmen Skulpturen in ihren Kollektionen eine wichtige Bedeutung ein – sie haben zwar keinen praktischen Nutzen, aber sind dem Auge eine Wohltat. Eine wichtige Inspirationsquelle sind für sie Lehrer der ehemaligen Bauhausschule: Walter Gropius, Wassily Kandinsky, Paul Klee, Christian Dell, und nicht zuletzt das Werk von Josef Albers.
Es gilt – wie du dein Zuhause gestaltest, mit welchen Farben du dich umgibst und wie effektiv du dich organisierst, entscheidet darüber, wie beruhigend deine Umgebung ist.
So holst du dir den Japandi-Stil in dein eigenes Zuhause:
Tipp 1 – Pastellfarben
Weder der skandinavische noch der japanische Stil basiert auf grellen Farben. Halte die Farbbasis neutral durch warme oder kalte Grautöne und setze durch das Mobiliar und Dekorationselemente sanfte Farbakzente.
Tipp 2 – Entrümple alles, was geht!
Ein Grundsatz des Japandi-Stils ist Minimalismus. Im Klartext heißt das, es ist Zeit, auszumisten. Egal, ob du Japandi in dein Wohn-, Schlaf- oder Esszimmer integrieren möchtest, du musst dich von Dingen, die du nicht mehr benötigst, trennen. Schau dir deine Möbel und deren Ausrichtung an. Danach kommt die Dekoration dran. Denk darüber nach, welche Möbelstücke und Haushaltswaren du wirklich brauchst, welche dir Freude bereiten.
Tipp 3 – Genieße die Unvollkommenheit
„Wabi-sabi“ ist perfekt dafür geeignet, deinem kühlen Japandi-Stil ein wenig Wärme und Leben einzuhauchen. Aus dem Japanischen übersetzt bedeutet „Wabi-sabi“ so viel wie die „Schönheit des Älterwerdens“. Es geht dabei also um die Idee, Schönheit in antiken beziehungsweise unperfekten Dingen zu finden. Wähle handgefertigte Dekostücke und Teppiche für einen authentischen Look. Greife außerdem zu außergewöhnlichen Materialien wie Jute, Beton und Kork, um dem Raum einen skandinavischen Touch zu geben.
Tipp 4 – Kombiniere zueinander passende Muster
Einfache Streifenmuster können schon genug sein, um deinen Japandi-Raum nicht zu schlicht aussehen, aber auch nicht in Kitsch verfallen zu lassen. Nordisches Design wirkt durch weiche Kanten und Rundungen an sich schon relativ „retro“. Ergänzend hierzu kommt japanisches Design, das sich durch scharfe Konturen auszeichnet. Kombiniere die beiden, halte die Designs aber im Gleichgewicht.
Tipp 5 – Hol dir die Natur ins Haus
Durch den „Wabi-sabi“-Stil wird Holz zu einem wichtigen Bestandteil des Japandi. Skandinavische Trends arbeiten mit helleren Tönen, etwa Eiche und Esche, wobei japanische Inneneinrichtung eher auf dunkles Holz wie Mahagoni setzt. Jedes Holzmöbelstück ist so einzigartig wie der Baum, aus dem es hergestellt wurde. Und das genau ist das Schöne daran. Heißt: Holzfarbtöne werden nie komplett aufeinander abgestimmt sein. Egal, für welches Holz du dich entscheidest, bleib daher konsequent mit deiner Auswahl, um eine ästhetische Harmonie zu gewährleisten.
Der Artikel ist im Original von der kronendach-Redaktion.
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