Wenn man sich in Kunstgalerien die Gemälde von berühmten Künstler:innen anschaut, kommt einem unweigerlich der Gedanke, woher die großen Artists ihre Ideen und Inspirationen nahmen. Die Antwort: Oft aus ihrem direkten Umfeld. Nicht umsonst entstanden die Kunstwerke oft in den eigenen vier Wänden der Künstler:innen. Wir haben uns deshalb drei Künstler-Häuser genauer angeschaut und wissen, wie Monet, Dalí und Kahlo wohnten.
Unsere Autorin Anika ist Expertin, wenn es darum geht, die neusten Interior- und Living-Trends von TikTok, Instagram und Co. in ihren eigenen vier Wänden umzusetzen. Diese Tricks und Tipps gibt sie auf wmn und auch im echten Leben mit viel Liebe zum Detail weiter.
1. Claude Monets Haus in Giverny, Frankreich
Der französische Maler Claude Monet, geboren im Jahr 1840, verzauberte damals wie auch heute die Menschen mit seinen impressionistischen Werken. Vor allem seine Seerosenbilder erlangten Weltberühmtheit und sind heute ein beliebter Kunstdruck im Zuhause vieler. Die Vorlage für diese Werke: der Garten seines Künstler-Hauses in Giverny.
Das Zuhause des Künstlers, wo er mit seiner Familie von 1883 bis zu seinem Tod lebte, war umgeben von blühenden Wiesen und führte Monet durch die natürlich angelegten Teiche zum Malen der Seerosen. Dabei war genau dieser idyllische Ort mit der bekannten japanischen Brücke schon immer ein Traum des Künstlers. So sagte er selbst: „All mein Geld fließt in meinen Garten. Er ist mein schönstes Meisterwerk.“
Doch auch das rosafarbene Haus mit der efeubewachsenen Fassade und der knallgelben Küche kann als impressionistisches Meisterwerk angesehen werden. Das Interior kann als verspielt-romantisch beschrieben werden und kommt in pastelligen Farben daher, (Monets) Kunst hängt an den Wänden und verwandelt das Haus in ein echtes Kunst-Paradies. Mittlerweile kann man das Haus und den Garten sogar besuchen.
2. Salvador Dalís Fischerhaus in Portlligat, Spanien
Für Salvador Dalí (1904 – 1989) sollte es nur ein kleines, kompaktes Haus sein. Im Jahr 1930 wurde er im Nordosten Spaniens fündig. Hier bezog er ein winziges Fischerhaus direkt am Strand und lebte dort bis 1982. Doch bei dem kleinen Zuhause sollte es nicht bleiben. Denn der Surrealist-Künstler erweiterte über die Jahre hinweg das schlichte Haus immer wieder um mehrere kleine Hütten, bis irgendwann eine verwinkelte, labyrinthartige Struktur entstand, die geradewegs aus einem seiner Gemälde hätte stammen können.
Die verschiedenen Fensterformen geben den Blick auf die Bucht von Portlligat frei – und Dalí verewigte diese auch in seiner Kunst, wurden sie doch zu einem wiederkehrenden Motiv in seinen Werken. Für Dalí war sein kleines, aber feines Zuhause der „ideale Ort“ für seine Arbeit: „Die Zeit vergeht langsamer und jede Stunde hat ihre richtige Dimension.“
Im Inneren des Hauses befinden sich Antiquitäten, geknüpfte Teppiche und wertvolle Samtstoffe. Die vielfältige Persönlichkeit des Hausherren und Künstlers wird durch zahlreiche, skurrile Statuen, Figuren und Kunstwerke widergespiegelt. Heutzutage ist das Haus ein Museum, welches man besuchen kann.
3. Frida Kahlos „La Casa Azul“ in Mexiko-Stadt
Frida Kahlo, welches von 1907 bis 1954 lebte, verbrachte den größten Teil ihres Lebens in der „Casa Azul“ – dem „Blauen Haus – in Mexiko. Dieses Künstler-Haus wurde im Jahr 1904 von ihrem Vater Guillermo Kahlo erbaut. Es ist allerdings nicht nur ihr Geburtsort, sondern auch der Ort ihres Schaffens. Mit 19 Jahren fertigte sie hier ihr erstes Selbstportrait an; eines von insgesamt 55: „Ich male mich, weil ich sehr viel Zeit allein verbringe und weil ich das Motiv bin, das ich am besten kenne.“
Nach ein paar Jahren in den USA und in einem anderen Stadtteil von Mexiko-Stadt, zog es sie schlussendlich wieder zurück zu ihren Wurzeln, sodass sie zusammen mit ihrem Ehemann Diego Rivera wieder in ihr Elternhaus einzog. Gemeinsam renovierte das Ehepaar die „Casa Azul“, wobei die Außenwände in das berühmte Kobaltblau getaucht wurden. Für Kahlo wurde auch ein richtiges Atelier eingerichtet.
Das Interior wird von lokalen Traditionen geprägt: eine Hacienda-Küche mit mexikanischen Fliesen, rustikale Möbel, bunte Farben und viel Holz. Genau hier fügte sich Kahlos Kunst hervorragend ein und konnte eine weitere Verwirklichung finden. Nach dem Tod der Künstlerin wurde das Haus zum Museum, wo bis zu diesem Tag ihre Schlüssel-Werke wie „Viva la Vida!“ hängen.
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