Für mich gehörte die Brautkleid-Anprobe zu einer der wichtigsten Termine während meiner Hochzeitsvorbereitung. Erst wenn ich mein absolutes Traumkleid in den Händen halten würde, könnte ich für mich selbst realisieren, dass ich in wenigen Monaten wirklich den Bund der Ehe eingehen würde. Wie ich meine erste Brautkleid-Anprobe empfand und warum ich mich gefühlt habe, als würde ich auf ein erstes Date gehen, erfährst du hier.
Meine Brautkleid Anprobe: Natürlich am 13.
All diejenigen, die meine Kolumne bereits seit einiger Zeit verfolgen, wissen sicherlich, wie wichtig mir die Zahl 13 in Bezug auf meine Beziehung ist. Dementsprechend wollte ich auch, dass die Brautkleid-Anprobe am ersten Jahrestag unserer Verlobung stattfindet. Genauer gesagt am 13. November. Um den für mich perfekten Hochzeitsladen herauszusuchen, stöberte ich bereits seit einigen Monaten im Internet nach den verschiedensten Shops. Schließlich wurde ich bei Instagram fündig.
Ich war fasziniert von der vielfältigen Auswahl des Hochzeitsladens. Dazu gefiel mir auch der Stil der Brautkleider sehr. Daher machte ich kurzen Prozess und vereinbarte einen Termin. Da ich das Finden meines Brautkleids richtig zelebrieren wollte, buchte ich für rund 75 Euro den VIP-Beratungstermin. Im Preis inbegriffen war nicht nur eine wunderschöne Suite mit Sektempfang und köstlichen Leckereien, sondern auch eine persönliche Beratung durch die Store-Leitung.
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Leider konnten nicht alle meine Brautjungfern an dem Tag anwesend sein. Jedoch hatte ich bei der Brautkleid-Anprobe hilfreiche Unterstützung von meiner Mutter, meiner Schwiegermutter sowie meinen zwei Schwestern und meinen zwei besten Freundinnen. Gemeinsam trafen wir also an einem Samstagvormittag in dem Brautladen ein. Zuversichtlich, hier das Kleid zu finden, indem ich die Liebe meines Lebens heiraten werde.
Das Anprobieren meines Brautkleids: Fast wie ein erstes Date
Schon Wochen vor dem Termin war ich unglaublich nervös und aufgeregt. Ich las mir fast täglich Ratgeber-Artikel durch, wie ich herausfinden konnte, dass ich mein Traumkleid in den Händen hielt. Von Sendungen wie Zwischen Tüll und Tränen wusste ich, dass viele zukünftige Bräute einfach spüren, wenn sie das perfekte Hochzeitskleid gefunden haben. Ich war jedoch der festen Überzeugung, dass ich dafür zu sehr Kopf-Mensch bin. Daher machte ich mir lieber eine Liste, wie das Kleid aussehen müsste, um mich zu überzeugen.
Ähnlich wie bei der Partnersuche landeten auf meiner Liste Dinge wie: Das Kleid darf nicht glitzern, es darf weder rosa noch perlweiß sein und bitte nicht zu prinzessinnenhaft. Genau das schilderte ich der Storeleitung, die mich an diesem Vormittag beraten sollte.
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Und während meine Begleitpersonen in der Suite warteten, machten wir zwei uns auf die Suche nach dem perfekten Hochzeitskleid. Professionell stellte mir die Beraterin die Kleider vor, die meinen Wünschen gerecht wurden. So hatten wir relativ schnell zehn Kleider beisammen, die ich meiner Familie und meinen engsten Freundinnen vorstellen konnte.
Auch wenn die Kleider, die ich trug, wunderschön waren und meinen Vorstellungen entsprachen (champagnerweiß, fließend, eher schlicht als auffällig), fühlte ich, während ich in den Spiegel schaute, überhaupt nichts: keine Gänsehaut, kein Funken. Also entschied ich mich, meine Ansprüche über Bord zu werfen. Die Liste aus meinem Kopf zu verbannen und mich kompromissfrei in die nächste Runde zu stürzen.
Kopf aus, Herz an: Da war es mein Traumkleid
Die zweite Runde lief ohne meine knallharten Vorstellungen dann doch viel besser als die Erste. Und ich fing an, meinen Kopf auszuschalten und nur auf mein Herz zu hören. Plötzlich wählte ich Kleider aus, die vorab auf meiner No-Go-Liste standen. Die Auswahl war extrem vielfältig und ich probierte nicht nur rosafarbene Brautkleider an, sondern auch welche im Prinzessinnen-Stil mit viel Glitzer und Tüll.
Als Letztes schlüpfte ich in ein wunderschönes, weißes Brautkleid mit einer langen Schleppe und wunderschönen Glitzerdetails. Als ich vor meiner Familie und meinen besten Freundinnen stand, konnten wir alle die Tränen nicht mehr zurückhalten. Ich schaute in den Spiegel und spürte an meinem ganzen Körper plötzlich eine enorme Gänsehaut. Wie viele Male hatte ich schon geschmunzelt, als die Frauen in Hochzeitssendungen anfingen zu weinen und plötzlich war auch ich eine von ihnen.
Einmal mehr hat mich mein Herz davon überzeugt, den Kopf auszuschalten und nur auf mein Gefühl zu hören. Die ganzen anderen Kleider, die in meinem Kopf und in meiner Vorstellung perfekt zu mir gepasst hätten, waren in der Realität überhaupt nichts für mich gewesen. Doch das eine Kleid, was auf den ersten Blick so gar nicht zu mir gepasst hat, war letztendlich das Brautkleid, das in meinem Herzen für ein wahres Feuerwerk sorgte. Und ich freue mich jetzt schon, es in zwei Monaten ausführen zu können, die Drinks gehen beim zweiten Date dann natürlich auf mich!
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