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Trotzphase: 5 SOS-Tipps für Mütter, die wirklich helfen

Die Trotzphase kann jede Mutter an ihre Grenzen bringen. Erfahre, wann sie am schlimmsten ist und mit welchen 5 SOS-Tipps du Wutausbrüche gelassener meisterst!

Wie gut kennen Mütter und Väter diese Situation! Die Trotzphase des eigenen Kindes kann eine echte Herausforderung sein. Diese 5 SOS-Tipps helfen wirklich!
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Selbstliebe lernen: So strotzt dein Kind vor Selbstbewusstsein

Wir haben 5 Tipps für euch, mit denen ihr das Selbstbewusstsein eures Kindes stärkt.

Ich erinnere mich noch genau an den Moment, als mein Sohn sich am Waschbecken des Restaurants festklammerte und schrie, weil er weiter mit dem Wasser spielen wollte, ich aber endlich zu meinem inzwischen mit Sicherheit erkalteten Essen zurückwollte. Ich konnte ihn nicht zurücklassen, ohne Wasserschäden für den Laden oder Schlimmeres zu riskieren. Oder meine Tochter, die morgens beschloss, im Sommerkleid und mit sonst nichts, den winterlichen Weg in die Kita anzutreten. Eines der Probleme löste ich erfolgreich, das andere leider nicht. Die Auflösung folgt im Text unten.

Willkommen in der Trotzphase! Sie ist eine echte Geduldsprobe – für mich, für dich und für jede Mutter, die sich fragt: Wann hört das endlich auf? Und vor allem: Wie gehe ich mit dieser Extremsituation um, wenn die Zeit und die Nerven einem im Nacken sitzen?

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Wann ist die Trotzphase am schlimmsten?

Die Trotzphase beginnt meist zwischen 18 Monaten und 2 Jahren und kann sich bis zum Alter von vier Jahren hinziehen. Am heftigsten ist sie oft zwischen dem 2. und 3. Geburtstag, weil Kinder in dieser Zeit ihren eigenen Willen entdecken, aber noch nicht so gut mit Frust umgehen können. Heißt: Sie wollen alles alleine machen, aber es klappt noch nicht immer – und das führt zu heftigen Wutausbrüchen.

Jedes Kind ist anders, aber es gibt 5 bewährte SOS-Strategien, die mir geholfen haben, die Trotzanfälle meiner Kinder gelassener zu meistern.


1. Bleib ruhig – auch wenn dein Kind tobt

Ich weiß, das ist leichter gesagt als getan. Aber dein Kind spiegelt deine Emotionen. Wenn du laut wirst oder gestresst reagierst, eskaliert der Wutanfall oft noch mehr. Die Erfahrung machte ich im Restaurant mit meinem Sohn. Die Tür ging auf und eine wissende Mutter schrie mich an, wie ich denn so mit meinem Kind sprechen könne (mein Sohn und ich saßen inzwischen beide schniefend auf dem Boden des Gästebades). Diese „Ansage“ hat mir nicht geholfen, sondern mein Gefühl der Unfähigkeit verstärkt. Deshalb hier ein besserer Vorschlag: Atme tief durch, sprich ruhig und setze klare Grenzen. Dein Kind muss wissen: „Ich bin da, aber ich bleibe ruhig.“

Was hilft?

  • Runterzählen (z. B. 5-4-3-2-1) – das beruhigt dich und dein Kind.
  • Langsam und ruhig sprechen – hektische Reaktionen befeuern den Trotz.

2. Vermeide sinnlose Machtkämpfe

Ich habe oft versucht, mein Kind mit Logik zu überzeugen – Spoiler: Es bringt nichts. Ein trotzendes Kind denkt nicht rational. Statt „Nein, du kannst keine Flipflops im Schnee tragen!“ versuche vielleicht lieber das: „Du kannst heute diese warmen Stiefel nehmen oder die Sneakers – was möchtest du?“

Denn Kinder lieben es, mitzuentscheiden. Gib ihnen kleine Wahlmöglichkeiten, falls das möglich ist, statt ein direkt „Nein“ zu sagen.

Wenn alle Stricke reißen: Ich habe meine sommerlich gekleidete Tochter damals in eine Decke gewickelt und sie der Kita-Erzieherin genauso übergeben. Für mich war das eher eine Notlösung, die Erziehrin berichtete aber, dass sie die Kleine damals so leider nicht zum Spielen rauslassen konnte und siehe da: Am nächsten Tag hatte die Einsicht bei meiner 2-Jährigen gesiegt.


3. Beruhigungsstrategien finden

Manche Kinder schreien sich so in Rage, dass sie sich kaum beruhigen lassen. Statt immer nur „Hör auf zu weinen“ zu sagen, kannst du herausfinden, was deinem Kind hilft.

Mögliche Beruhigungsstrategien:

  • Eine feste Umarmung oder sanftes Streicheln (achte hier aber auf die Körpersignale deines Kindes)
  • Ein gemeinsamer Atem-Trick („Puste die Kerze aus“ – dabei tief durch die Nase ein- und durch den Mund ausatmen)
  • Ein Wohlfühlritual, z. B. ein Lieblingslied summen

Manchmal hilft auch einfach Zeit oder Abwarten – und das ist völlig okay!


4. Klar, aber liebevoll Grenzen setzen

„Wenn du jetzt nicht sofort kommst, dann gehen wir nie wieder auf den Spielplatz!“ – Mit solchen Drohungen versuchte ich früher auch Eindruck zu schinden. Bringen sie was? Nein. Kinder brauchen klare, aber realistische Regeln.

Besser: „Wir gehen in 5 Minuten, möchtest du noch einmal rutschen oder schaukeln?“ Klare Ansagen ohne Drohungen helfen deinem Kind, sich darauf einzustellen, was passiert.

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5. Respektiere deine eigenen Grenzen

Trotzanfälle können superanstrengend sein. Wenn du merkst, dass du gleich platzt: Mach eine kurze Pause und gehe aus der Situation (natürlich nur, wenn dadurch keine Gefahr fürs Kind entstehen kann)

Schnelle Selbsthilfe-Tipps für gestresste Eltern:

  • Verlasse kurz den Raum, wenn es sicher ist
  • Trinke ein Glas Wasser, um dich zu beruhigen
  • Nutze ein Mantra wie: „Es ist nur eine Phase. Ich bin eine gute Mutter.“

Und: Erlaube dir, Hilfe anzunehmen – sei es von Partner:in, Großeltern oder Freund:innen. Niemand muss das allein schaffen.


Fazit: Du machst das großartig!

Die Trotzphase ist herausfordernd, aber sie zeigt, dass dein Kind sich gesund entwickelt. Bleib ruhig, setze liebevolle, aber klare Grenzen und gib deinem Kind Sicherheit. Du wirst sehen: Mit der Zeit werden die Wutausbrüche seltener – und du kannst stolz darauf sein, dass und wie du sie gemeistert hast!

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Wichtig zu wissen!

Muttersein kann herausfordernd sein. Sei geduldig mit dir selbst und erlaube dir, Fehler zu machen und aus ihnen zu lernen. Es ist völlig in Ordnung, sich zu entschuldigen. Vergleiche dich nicht mit anderen – jede Mutter und jede Familie ist einzigartig. Wenn du dich aber überfordert fühlst, suche dir professionelle Hilfe und bitte Bekannte oder Verwandte um Unterstützung.

Als Mutter von vier Kindern weiß Stephanie, wie aufregend die Reise sein kann. Von Schwangerschaft über Muttersein bis zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf teilt sie persönliche Einblicke in den Alltag und Tipps, die ihr selbst geholfen haben. Ihre Meinung: Niemand ist perfekt und jede Situation ist anders. Wissen teilen und über Probleme reden ist aber die halbe Miete.