Das italienische Kultgetränk aus Prosecco, Aperol und Soda auf Eiswürfeln schlägt in dieser Saison nicht nur als fruchtig-herbe Erfrischung an lauen Sommerabenden hohe Wellen. Ein Inhaltsstoff des Likörs steht im Verdacht, extrem giftig zu sein und Krebserkrankungen zu begünstigen. Ob Aperol wirklich krebserregend ist und wir deshalb komplett auf den köstlichen Aperitif verzichten müssen, klären wir hier.
Krebserregende Inhaltsstoffe? Erdöl und Chemie sorgen für das leuchtende Orange
In der Kritik stehen insbesondere die künstlichen Farbstoffe E110 und E124. Diese sind als Inhaltsstoffe in Spirituosen wie Aperol in einer Gesamtkonzentration von bis zu 200 Milligramm pro Liter zugelassen. Die beiden sogenannten Azofarbstoffe, also chemisch-synthetisch hergestellte Stoffe, enthalten Erdöl als Grundstoff und sind laut der Verbraucherzentrale Berlin sehr umstritten.
Das machen künstliche Farbstoffe mit unserem Körper
In Maßen bedenkenlos genießen? Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat für E110 und E124 Grenzwerte für die tägliche Aufnahme festgelegt. Die empfohlene Höchstmenge liegt bei vier beziehungsweise 0,7 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. Bei einer Person von 70 Kilogramm ergibt dies eine Menge von 490 Millilitern Aperol, was in etwa acht Gläsern Aperol Spritz entspricht.
Die künstlichen Farbstoffe können allerdings schon in geringeren Mengen pseudoallergische Reaktionen, wie beispielsweise Hautrötungen oder Asthma, auslösen. Wenn du bereits unter Allergien leidest, solltest du also vielleicht doch lieber auf eine Alternative umsteigen.
Keine fundierten Studienergebnisse, dass Inhaltsstoff im Aperol krebserregend ist
Eine krebserregende Wirkung wurde bisher lediglich im Rahmen von Tierversuchen bei einer Zufuhr in hoher Konzentration über einen längeren Zeitraum festgestellt. Diese Ergebnisse sind laut Verbraucherzentrale jedoch nicht eins zu eins auf die Wirkung beim Menschen übertragbar. Dennoch ist die Verwendung von E124 in Lebensmitteln zumindest in den USA verboten.
Erhöhtes Krebsrisiko durch Alkohol
Im Gegensatz zur dünnen Studienlage rund um die künstlichen Farbstoffe sind sich Expert:innen bei einem anderen Inhaltsstoff in Aperol sicher: Alkohol und ein erhöhtes Krebsrisiko stehen in direktem Zusammenhang. Laut dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) sind rund 4 Prozent der jährlichen Krebserkrankungen direkt auf Alkoholkonsum zurückzuführen. Besonders häufig treten Leber- und Speiseröhrenkrebs auf. Der Aperol Spritz kommt immerhin auf einen Alkoholgehalt von 10,5 Prozent.
Mehr zum Thema Aperol findest du hier:
Fazit: Bewusster Aperol-Genuss
Eins ist klar: Mit der Kombination aus künstlichen Farbstoffen und Alkohol gönnen wir unserem Körper nicht gerade eine Wellnessbehandlung. Für unsere Seele kann ein leckerer Sommerdrink mit Freund:innen allerdings Balsam sein, das wir uns nicht verbieten müssen. Wir sollten einfach darauf achten, unseren Aperol Spritz bewusst zu genießen.
Du magst unsere Themen? Dann lies uns auch bei Google News.