Die Wurstscheibe auf dem Aufbackbrötchen, die Tiefkühl-Pizza als schnelles Mittagessen, eine Tütensuppe für zwischendurch und am Abend dann Süßigkeiten zur Belohnung: Fertigprodukte sind aus der Ernährung vieler Menschen gar nicht wegzudenken. Schließlich sind die Fertiggerichte praktisch, schnell und meistens auch noch echt lecker. Gesundheitlich können sie hingegen weniger punkten – im Gegenteil: Eine Studie hat jetzt Erschreckendes festgestellt.
Warum gelten Fertigprodukte als ungesund?
Von außen sieht man Fertiggerichten oft nicht an, was wirklich drinsteckt. Ein Blick auf die Zutatenliste gibt Aufschluss. Denn tatsächlich enthalten Fertigprodukte meist eine große Menge Zucker, Salz und Fett. Diese sorgen für den guten Geschmack, eine bestimmte Konsistenz und machen das Lebensmittel gleichzeitig länger haltbar.
Für die Herstellung von Fertiggerichten sind viele Verarbeitungsschritte nötig. Dabei geht ein Großteil der gesunden Inhaltsstoffe, z. B. Vitamine, verloren. Zudem weisen stark verarbeitete Lebensmittel bei ihrer Herstellung eine schlechte Ökobilanz auf und liefern häufig Unmengen an Verpackungsmüll.
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Studie untersucht Auswirkungen von Fertigprodukten
Aufgrund ihrer Zusammensetzung gelten Fertiggerichte gemeinhin als ungesund. Eine Studie des Londoner Imperial College und der Universitäten von São Paulo und Lissabon hat nun untersucht, wie sich stark verarbeitete Lebensmittel auf die Gesundheit auswirken.
Dafür zogen die Wissenschaftler:innen die Gesundheitsdaten von rund 200.000 Menschen aus der UK Biobank zurate. Sie untersuchten deren Ernährungsgewohnheiten und beobachteten ihren Gesundheitszustand über einen Verlauf von 10 Jahren.
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Ergebnis: Fertigprodukte erhöhen Krebsrisiko
Wie die Forscher:innen herausfanden, war das Krebsrisiko bei den Menschen erhöht, die häufig Fertigprodukte zu sich nahmen. Wer 10 Prozent mehr Fertiggerichte zu sich nahm, hatte ein um 2 Prozent gesteigertes Risiko, an Krebs zu erkranken. Außerdem war das Risiko für Eierstockkrebs um 19 Prozent erhöht. Auch das Sterberisiko steigt laut den Wissenschaftler:innen durch den Konsum von stark verarbeiteten Lebensmitteln.
Fazit: Nie wieder Fertigprodukte?
Bedeutet das, dass wir nie wieder zu Fast Food & Co. greifen dürfen? Nein – denn auch die Studie hat Einschränkungen. So kann nicht eindeutig nachgewiesen werden, ob das Ergebnis nur die Folge von schlechter Ernährung ist, oder ob auch andere Lebensstilfaktoren wie Bewegungsmangel, Rauchen etc. eine Rolle spielen.
Fakt ist aber: Frische, selbst gekochte Mahlzeiten mit hochwertigen Fetten, wenig Salz und ohne raffinierten Zucker sind immer gesünder als Fertiggerichte – und schmecken meist auch besser!