Suppen, Magerquark, Mahlzeitenersatz – es gibt unzählige Diäten, die uns angeblich dabei helfen sollen, endlich die vermeintliche Traumfigur zu erreichen. Wer schon mal eine dieser Crash-Diäten durchgezogen hat, weiß: Sie fühlen sich nicht gut an und führen uns dauerhaft nicht zum schlanken und gesunden Körper. Eher bescheren sie uns einen Nährstoffmangel und den bekannten Jojo-Effekt. Dabei ist es doch so einfach: mit einer ausgewogenen Ernährung, ausreichend Bewegung und Schlaf tun wir uns und unserer Figur langfristig etwas Gutes – doch wie etablieren wir ein intuitives Essverhalten?
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Crash-Diäten: Darum sind sie zum Scheitern verurteilt
Crash-Diäten locken uns mit schnellen Ergebnissen, doch genau diese radikale Einschränkung macht sie langfristig absolut ineffektiv. In der Regel setzen wir unseren Körper mit solchen Diäten einem Nährstoffmangel aus – der Stoffwechsel gerät in Panik und stellt auf Sparflamme, wir bekommen Heißhunger und lernen den Jojo-Effekt kennen. Radikaler Verzicht lässt sich nicht dauerhaft durchhalten und kann zu Mangelerscheinungen und einem gestörten Essverhalten führen. Am besten ist es also, sich gar nicht erst darauf einzulassen und ein intuitives Essverhalten anzustreben, das uns wirklich guttut. Aber wie?
Was heißt „intuitives Essverhalten“?
Intuitives Essverhalten ist keine Diätform, sondern ein Lebenskonzept, das dir hilft, wieder mehr auf die natürlichen Signale deines Körpers zu hören, anstatt dich von Diätregeln leiten zu lassen. Es bedeutet, dass du deinem eigenen Gefühl für Hunger und Sättigung vertraust. Du isst, wenn dein Körper wirklich Energie benötigt, und hörst auf, sobald du satt bist.
Dabei geht es um Achtsamkeit und Selbstfürsorge: Es ermutigt dich, die Vielfalt an Lebensmitteln ohne Schuldgefühle zu genießen und deine Mahlzeiten als Moment der Ruhe und Wertschätzung zu erleben. Mit intuitivem Essverhalten lernst du, auf die Signale deines Körpers zu achten, um langfristig ein ausgewogenes und nachhaltiges Verhältnis zu deiner Ernährung zu entwickeln. Das klingt nach Freiheit, oder?
Freunde dich mit deinem Körper an
Zuerst einmal geht es darum, sich bewusst zu machen, was unser Körper eigentlich alles für uns tut und was seine Aufgabe ist. Er ist nicht dazu da, um sich einem sich ständig ändernden Schönheitsideal anzupassen. Denk daran: Dein Körper trägt dich durch dein Leben, ermöglicht es dir, Sport zu machen, zu reisen, zu tanzen, die Welt zu entdecken – dafür können wir ihm schon einmal dankbar sein, nicht wahr? Unsere Aufgabe besteht darin, ihn mit allem zu versorgen, was er dafür braucht. Beginnen wir also damit, ihn als Freund zu betrachten und für ihn da zu sein, wie er es für uns ist.
Das fällt dir schwer? Damit bist du nicht allein! Achtsamkeitsübungen können dabei helfen, deinen Körper wertfrei wahrzunehmen: Wandere zum Beispiel bei einem regelmäßigen Body-Scan jedes Körperteil ab und spüre einmal hinein – starte bei deinen Zehen und wandere bis hoch zum Scheitel. Denke dabei nicht daran, wie dieser Part deines Körpers aussieht, sondern versuche einfach nur zu spüren, dass er da ist. Wenn du dranbleibst, kannst du so eine liebevolle Basis zu dir selbst aufbauen.
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Sieh intuitives Essverhalten als Selbstfürsorge
Im Grunde ist es doch so: Mit Crash-Diäten bestrafen wir unseren Körper, weil er nicht so aussieht, wie wir – oder die Gesellschaft – ihn gerne hätten. Lass diesen Gedanken mal tiefer sinken: Wollen wir uns selbst so behandeln? Wir haben es alle verdient, uns mit Energie und Nährstoffen zu versorgen, damit unser Körper seine Arbeit machen und uns ein aktives Leben ermöglichen kann. Hier möchten wir direkt Klarheit schaffen: intuitives Essverhalten bedeutet nicht, sich jeden Tag Fast Food oder hochverarbeitete Lebensmittel „zu gönnen“, weil man sich nichts verbieten möchte.
Es geht darum, dass wir unserem Körper zuhören: Was braucht er, was tut ihm gut? Das intuitive Essverhalten ist genau deshalb für viele eine große Herausforderung, weil wir uns dabei mit uns selbst beschäftigen müssen. Gewohnheiten unter die Lupe nehmen, alte Muster ändern und eine dauerhafte Veränderung zu etablieren ist nicht leicht – und braucht Zeit. Aber wenn wir uns die geben und uns trauen, mal genauer hinzusehen, können wir damit nicht nur unseren Körper transformieren, sondern auch innere Zufriedenheit und Freiheit erlangen.
Wichtig: Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Betreuung durch Fachpersonal. Wenn du bei dir selbst oder anderen in deinem Umfeld ein gestörtes Essverhalten vermutest, dann hole bitte unbedingt professionellen Rat ein. Unter 0221 – 892031 erreichst du die Telefonberatung der BZgA, die dich auch anonym beraten kann.