Gesund und fit sein, dabei möglichst wenig Umwelt und Klima schaden und auf das Tierwohl achten: Das sind die Hauptaspekte, wenn es um richtige Ernährung geht. Aus dem aktuellen Ernährungsreport des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) geht hervor, welche Ernährungsregeln 2022 eine besondere Rolle spielen. Wir haben die Ergebnisse für dich zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
Richtige Ernährung: Darauf kommt es an
Der Ernährungsreport ist das Ergebnis einer jährlich stattfindenden repräsentativen Umfrage der Ess- und Einkaufsgewohnheiten der Deutschen. Von ihm lassen sich aktuelle Trends und Wünsche der Konsumenten, aber auch wichtige Ernährungsregeln ableiten.
Er zeigt, worauf es den Deutschen beim Einkaufen und Kochen ankommt und wie sich das gesellschaftliche Bewusstsein für das Thema richtige Ernährung verändert.
1. Nachhaltige & klimafreundliche Ernährung
Der Klimawandel ist in vollem Gange und wir tun unser möglichstes, um unseren ökologischen Fußabdruck möglichst kleinzuhalten. So geben 48 Prozent der Befragten an, dass ihnen die Themen Klima und Umwelt bei der richtigen Ernährung wichtig sind. Eine der wichtigsten Regeln für 2022 lautet daher: Achte auf Nachhaltigkeit und klimafreundliches Essen.
Das fängt bereits beim Einkauf an: Verzichte auf Papier- und Plastiktüten und benutze stattdessen einen Jutebeutel. Für Obst und Gemüse gibt es spezielle Netze, die du im Supermarkt kaufen kannst und deren Gewicht beim Wiegen an der Kasse abgezogen wird. Plastikverpackungen zu vermeiden ist fast unmöglich, außer man kauft in einem Unverpackt-Laden ein. Ein erster Schritt wäre, bei frischen Lebensmitteln auf eingeschweißte Ware zu verzichten.
Kaufe Lebensmittel aus regionalem Anbau und achte auf Bio-Siegel. Diese Lebensmittel haben keine weiten Transportwege hinter sich und sind weniger chemisch belastet, als Obst und Gemüse aus konventionellem Anbau.
Weiterlesen: Hier findest du noch mehr Tipps zum nachhaltigen Einkaufen und Kochen.
2. Vegane und vegetarische Ernährung
Aßen 2015 noch 34 Prozent der Deutschen täglich Wurst und Fleisch, so ist der Konsum 2022 auf 25 Prozent gesunken. Grund dafür ist aber nicht nur das gesteigerte Bewusstsein über Klimawandel, Verstöße gegen das Tierwohl und pflanzliche Alternativen. So geben 75 Prozent an, neugierig zu sein und deshalb vegetarische bzw. vegane Ersatzprodukte zu testen. Inzwischen konsumieren 14 Prozent der unter 30-Jährigen täglich Veggie-Schnitzel, Soja-Hack und Hafermilch.
Wer seinen Fleischkonsum verringert, tut bereits einiges, um die CO2-Ausschüttung zu verringern. Du musst dafür nicht sofort Veganer:in werden. Wer bewusst einkauft und isst und möglichst wenig wegwirft, leistet schon einen großen Beitrag zur Klimaneutralität und tut sich selbst mit der richtigen Ernährung Gutes.
Nice to know: Vegane und vegetarische Produkte sind nicht automatisch klimafreundlich. Oft erfordert die Produktion unnötig viele Ressourcen. Setze daher besser auf Natürlichkeit. Je unverarbeiteter ein Lebensmittel ist, desto gesünder und nachhaltiger ist meistens.
3. Weniger Zucker
Dass Zucker in großen Mengen der Gesundheit schadet, dürfte inzwischen jedem klar sein. Raffinierter Zucker lässt den Blutzuckerspiegel in die Höhe schnellen und rasant wieder abfallen – ein Effekt, der langfristig zu Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes führen kann. Auf den Zuckergehalt zu achten und im Zweifelsfall die zuckerärmere Variante zu wählen, ist Regel Nr. 3 in Sachen richtige Ernährung.
Doch oft überwiegt einfach die Lust, zu naschen. Das ist auch okay so, solange wir bewusst zu den Leckereien greifen und das Schlemmen nicht Überhand nimmt. Weitaus gefährlicher für unsere Gesundheit ist der versteckte Zucker, den man nicht sehen kann, z. B. in Fertigprodukten wie Tiefkühlpizza.
Laut dem Ernährungsreport 2022 befürworten 82 Prozent, dass verarbeiteten Lebensmitteln weniger Zucker zugesetzt wird – auch, wenn darunter der Geschmack leiden sollte. Der 2020 auf freiwilliger Basis eingeführte Nutri-Score hilft dabei, den Überblick über Inhaltsstoffe wie Zucker, Fett und Salz zu behalten. Er vergleicht Produkte einer Kategorie auf ihre Inhaltsstoffe hin. Für 31 Prozent der Befragten ist er ein nützliches Tool beim Einkauf.
Fazit: Die perfekte Ernährung gibt es nicht
Auch wenn das Ziel „richtige Ernährung“ lautet: Eine perfekte Ernährungsweise gibt es nicht. Jeder Mensch ist individuell, hat unterschiedliche Vorlieben und Bedürfnisse. Es bringt nichts, nur Rohkost zu essen, weil das am klimafreundlichsten ist, und dann mit Blähbauch und Verdauungsbeschwerden im Bett zu liegen und das Leben nicht mehr genießen zu können, weil man einfach kein rohes Obst und Gemüse verträgt.
Die wichtigste übergreifende Regel in Sachen richtige Ernährung lautet daher: Jede:r tut, was er/sie kann und was im Rahmen seiner/ihrer Möglichkeiten ist.
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