Das Bändigen unserer Mähne gehört zu unserer Morgenroutine einfach dazu. Laut Volksmund sollte man sein Haare mit mindestens 100 Bürstenstrichen verwöhnen, damit es auch wirklich glänzt. Aber stimmt das wirklich? Benutzen wir wirklich das richtige Beauty-Tool für unsere Haarstruktur? Immerhin gibt es Rundbürsten, Kämme, Wildborstenbürsten, Naturbürsten, feinzahnige Kämme und noch viel mehr. Welche Haarbürste benutzt man dann für welchen Haartyp? Wir haben uns das mal genauer angeschaut und ein paar Beauty-Influencer:innen um Rat gefragt.
Welche Haarbürste ist für dich am besten?
Darum solltest du dir die richtige Bürste zulegen
Die meisten von uns neigen dazu, unseren Haarbürsten nicht sonderlich viel Aufmerksamkeit zu geben. Allerdings kann eine gute Haarbürste, die zu Typ und Textur deines Haares passt, die allgemeine Gesundheit und das Aussehen des Haares beeinflussen. Je nachdem welche Haarbürste du nimmst, kann diese Einfluss auf folgende Faktoren haben:
- Auf die Haarstruktur
- Bruch kann auch minimiert werden
- Frizz wird reduziert
- Verhindern von nerviger statischer Aufladung
Naturhaarbürste oder Kunststoffhaarbürste? Das ist hier die Frage
Die erste Frage, die wir uns stellen müssen, wenn es um Haarbürsten geht, ist: Welches Material soll ich wählen? Der Unterschied zwischen Naturhaarbürsten und Kunststoffhaarbürsten ist existenziell. Naturhaarbürsten wirken vor allem sehr haarschonend. Sie haben eine ähnliche Struktur wie die Haare selbst zerstören daher nicht die Haarstruktur. Das bedeutet aber nicht, dass die Naturhaarbürste für jede:n das Richtige ist. Im Gegenteil: Menschen mit besonders fettigem Haar tun gut daran, sich an Kunststoffhaarbürsten zu halten. Diese schmieren den Talg aus der oberen Haarpracht nämlich nicht mit in den unteren Teil der Haare. So wird das Haar nicht so schnell strähnig.
Welche Haarbürsten & Kämme sind wofür gedacht?
Wenn du nicht gerade Hairstylist bist, hast du vermutlich nur eine Haarbürste daheim und das reicht auf jeden Fall, um deine Haare zu entwirren. Aber vielleicht würde eine andere viel besser zu deinen Haaren und der Anwendung passen. Denn es gibt so viele verschiedene Formen der Haarbürsten Brad Mondo, der berühmte Hairstylist, klärt in seinem YouTube Video auf:
1. Grober Kamm
Ein grober Kamm gehört in jeden Badschrank, denn er wird von allen Haartypen benötigt. Wenn du besonders störrische Haare hast, dann solltest du immer mit einem groben Kamm beginnen, deine Haare zu entwirren. Wer glatte Haare hat, der muss meistens nur einmal mit dem groben Kamm durch und fertig.
Wenn du deine Haare nach dem Waschen durchkämmst, dann sollte das bitte IMMER ein grober Kamm sein, denn alles andere zieht zu sehr an deinen Haaren. Nasse Haarwurzeln sind schwächer, als gewöhnlich und reißen schnell ab.
Er eignet sich genauso, wenn du Haarmasken einarbeiten oder Styling Mousse in deinen Haaren verteilen willst.
- Geeignet für: alle Haartypen
- Anwendung: nasse Haare, Einarbeiten von Stylingprodukten oder Pflege
2. Toupierkamm/ Rattenschwanzkamm
Die meisten Toupierkämme haben einen Rattenschwanz (Stiel mit spitzem Ende). Mit dem Rattenschwanz kannst du genaue Haarteile voneinander abtrennen und aufteilen.
Der feine Kamm entwirrt sehr gut, ist aber vor alle fürs Toupieren gedacht.
- Geeignet für: alle Haartypen
- Anwendung: Stylen, Abteilen, Toupieren
3. Normaler Kamm
Viele Kämme vereinen grobe und feine Zinken und sind damit ein guter Allrounder. Für Brad Mondo ist es der perfekte Kamm, um Haare zu schneiden, weil man schnell zwischen groben Zinken (erster Schritt beim Kämmen nasser Haare) und den feinen Zinken wechseln kann.
Außerdem betont er, dass so ein 2in1 Kamm auch einen besseren Halt beim Stylen gibt, denn der dünne Rattenschwanz kann beim Toupieren schnell biegen oder brechen.
- Geeignet für: alle Haartypen
- Anwendung: Schnitt, nasse Haare, Stylen
4. Toupierhaarbürste
Die Toupierbürste ist eine Alternative zum Toupierkamm. Weil sie ein bisschen sanfter ist, eignet sie sich perfekt, um die oberste Haarschicht zu glätten und gleichzeitig das Volumen der toupierten Haare darunter zu behalten.
- Geeignet für: alle Haartypen
- Anwendung: Toupieren, Glätten
5. Detangler – Welche Haarbürste zum Entwirren?
Es muss nicht immer der Tangle Teaser sein, auch eine normale Haarbürste mit weiten, biegsamen Zinken und abgeflachten Spitzen sind tolle Entwirrer für dein Haar. Sie sind eigentlich nur dafür gemacht, um nasse Haare zu entfilzen und wirre Haare zu entknoten.
Mit einem Detangler werden deine Haare allerdings immer geglättet, wer leichte Naturwellen hat und die behalten will, sollte einen groben Kamm benutzen.
- Geeignet für: Knoten, frizzy Haare
- Anwendung: nasse Haare, Entwirren
6. Paddelbürste
Paddelbürsten sind besonders bei langen und glatten Haaren sinnvoll, die einfach nur entwirrt werden sollen. Wer kein zusätzliches Volumen möchte, sondern einfach nur aalglatte Haare, der sollte eine Paddelbürste besitzen.
- Geeignet für: längere Haare
- Anwendung: Bürsten, Glätten
7. Naturhaarbürste
Sie sieht aus wie eine Paddelbürste, hat aber meistens Naturborsten oder ein Mix aus Natur- und Plastik. Sie ist besonders für kurze bis mittellange Haare für den täglichen Gebrauch geeignet und verteilt das Fett gut in den Haaren.
- Geeignet für: kurze & mittellange Haare
- Anwendung: Bürsten, Glätten
8. Skelettbürste/ Dennmannbürste
Mit einer Skelettbürste föhnst du Haare trocken und glatt, mit ein wenig Volumen, aber keinen Wellen. Für kurze Haare eignet sie sich deshalb besonders gut.
Eine normale schmale Bürste sorgt dafür, dass die natürlichen Wellen erhalten bleiben und nur sanfter aussehen. Besonders mit Naturborsten sind sie super für sehr lockige Haare geeignet.
- Geeignet für: kurze & mittellange Haare, lockige Haare
- Anwendung: Föhnen & Glätten, Bürsten
9. Skelettrundbürste
Skelettrundbürsten sind ein Must-have, wenn du dir gern Volumen oder Locken mit dem Föhn zauberst, denn durch ihren hohlen Körper, verteilt sich die Hitze gut um deine Haare. Besonders gut sind laut Brad Mondo Rundbürsten aus Keramik, denn diese heizen sich mit auf und sind so wie ein kleiner Lockenstab.
- Geeignet für: Glatte & gewellte Haare
- Anwendung: Volumen-Styling & Wellen mit dem Föhn, Glätten mit dem Föhn
10. Naturrundbürste
Mit den Rundbürsten aus Naturhaaren kannst du keine Locken zaubern, aber dafür Locken glätten und dem Haar Volumen geben. Wer glatte Haare hat, der braucht so eine Bürste nicht. Wer seine Locken bändigen möchte und dabei mit einer Skelettrundbürste Probleme hat, der sollte zu Naturborsten greifen.
Die Naturborsten sind schwieriger in der Anwendung, weil man mehr an der Kopfhaut zieht, dafür ist das Ergebnis glatter und weicher.
Pro-Tipp von Brad: Sie eignen sich auch super, um Öl in die Haare zu massieren.
- Geeignet für: glatte, wellige oder frizzy Haare
- Anwendung: Volumen-Styling mit dem Föhn, Glätten mit dem Föhn
Welche Haarbürste soll es denn nun sein?
Nein? Ich habe auch kurz den Faden verloren. Also lass mich kurz zusammenfassen: Einen groben Kamm braucht jeder. Zum täglichen Bürsten eignen sich Dennmanns oder Skelettbürsten für lockige Haare und Naturbürsten für kurze bis mittellange glatte Haare und Paddelbürsten für die Rapunzel unter uns.
Für Volumen oder Locken eignen sich Rundbürsten am besten. Wer zu vielen Knoten neigt, der sollte eine Naturrundbürste verwenden. Toupierbürsten und –kämme sind Must-haves für aufwendige Stylings und ein Detangler lohnt sich für alle mit schnell verknoteten Haaren. Klar so weit?
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