Laut der Deutschen Alzheimer Gesellschaft leiden allein in hierzulande rund 1,8 Millionen Menschen an Demenz. Auch wenn die Ursachen nicht eindeutig geklärt sind, kann ein gesunder Lebensstil entscheidend dazu beitragen, die Entstehung zu verhindern oder wenigstens den Verlauf positiv zu beeinflussen. Welche Risikofaktoren du aktiv vermeiden und somit Demenz vorbeugen kannst, liest du hier.
Demenz vorbeugen: Geht das überhaupt?
Es gibt derzeit keine Möglichkeit, Demenz zu verhindern, da die genauen Ursachen der Erkrankung noch nicht vollständig untersucht sind.
Es ist auch wichtig zu beachten, dass genetische und andere Faktoren eine Rolle bei der Entwicklung von Demenz spielen können, und nicht alle Fälle von Demenz vermeidbar sind. Dennoch können bestimmte Maßnahmen dazu beitragen, die geistige Gesundheit zu fördern und das Risiko zu verringern.
Wer Erkrankungen in der Familie hat, sollte möglicherweise mit einem Arzt oder einer Ärztin über spezifische Präventionsstrategien und Empfehlungen zu sprechen, die auf individuellen Bedürfnissen basieren.
12 vermeidbare Risikofaktoren
Laut dem „Report of the Lancet Commission 2020“ könnten 40 Prozent aller Demenzfälle verhindert oder zumindest deutlich hinausgezögert werden, wenn bestimmte Risikofaktoren minimiert würden. Die Liste der Risikofaktoren wurde von Forscher:innen des University College London erweitert.
Es sind:
- Schwerhörigkeit
- niedriger Bildungsstand
- Rauchen
- Mangel an sozialen Kontakten
- Depressionen und psychischer Stress
- Bluthochdruck
- Übergewicht
- Bewegungsmangel
- Diabetes mellitus
- Kopfverletzungen (Schädel-Hirn-Trauma)
- Luftverschmutzung
- übermäßiger Alkoholkonsum
Natürlich sind diese Risikofaktoren alle mehr oder weniger beeinflussbar. Dennoch kann jeder Mensch versuchen, das Risiko für eine Demenzerkrankung möglichst gering zu halten.
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Demenz vorbeugen: So verringerst du das Risiko
Allerdings gibt es bestimmte Maßnahmen, die das Risiko einer Demenz verringern können und die geistige Gesundheit fördern. Dazu gehören:
- Körperliche Aktivität: Regelmäßige körperliche Bewegung, wie z.B. Spazierengehen, Radfahren oder Gartenarbeit, kann das Risiko einer Demenz verringern. Es wird empfohlen, mindestens 150 Minuten moderate körperliche Aktivität pro Woche zu betreiben.
- Geistige Aktivität: Aktive geistige Stimulation kann helfen, die Gehirnfunktion zu erhalten. Dazu gehören das Lösen von Rätseln, das Lesen, das Spielen von Brettspielen, das Lernen neuer Fähigkeiten oder das Musizieren.
- Eine gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, magerem Eiweiß und gesunden Fetten ist, kann das Risiko einer Demenz verringern. Es wird empfohlen, eine mediterrane Ernährungsweise zu befolgen.
- Soziale Interaktion: Soziale Aktivitäten und enge Beziehungen zu Familie und Freunden können die geistige Gesundheit unterstützen. Der Austausch mit anderen Menschen, sei es durch Gespräche, gemeinsame Aktivitäten oder freiwilliges Engagement, kann helfen, das Demenzrisiko zu verringern.
- Gesundheitsfaktoren kontrollieren: Das Kontrollieren von Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht und hohem Cholesterinspiegel kann dazu beitragen, das Demenzrisiko zu reduzieren. Es ist wichtig, regelmäßige ärztliche Untersuchungen durchzuführen und eine gesunde Lebensweise zu pflegen.