Das Dengue-Fieber ist eine Krankheit, die meist in tropischen und subtropischen Gebieten auftritt und durch den Stich infizierter Mücken übertragen wird. Doch inzwischen treten Infektionen auch immer häufiger in Europa auf. Wie gefährlich ist die Tropen-Krankheit wirklich? Und was hat Dengue-Fieber für typische Symptome? In diesem Artikel beantworten wir alle wichtigen Fragen zum Thema Dengue-Fieber und geben wichtige Tipps zum Schutz vor einer Infektion.
Was ist Dengue-Fieber und welche Symptome sind typisch?
Dengue-Fieber ist eine Infektion, die durch das Dengue-Virus verursacht wird. Als Hauptüberträger gelten Mückenarten wie die Gelbfiebermücke Aedes aegypti und die Asiatische Tigermücke Aedes albopictus. Diese sind vor allem in tropischen Gebieten beheimatet. Wenn diese Mücken eine Person stechen, kann das Virus in den Blutkreislauf gelangen und die Krankheit auslösen. Die Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich, es sei denn, es geschieht durch Bluttransfusionen oder Organtransplantationen.
Zu den typischen Dengue-Fieber Symptomen gehören hohes Fieber, starke Kopfschmerzen, Schmerzen hinter den Augen, Gelenk- und Muskelschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Müdigkeit und Hautausschläge. In schweren Fällen kann es zu lebensbedrohlichen Komplikationen wie Schleimhautblutungen, Schock und Orangversagen.
Doch nur rund jede vierte Infektion macht sich überhaupt durch Krankheitssymptome bemerkbar, wie Professor Dr. med. Tomas Jelinek, wissenschaftlicher Leiter des CRM Centrum für Reisemedizin, erklärt.
Krankheitsverlauf und Behandlung
Meist beginnt die Erkrankung plötzlich mit hohem Fieber, starken Gliederschmerzen und Kopfschmerzen, die hinter den Augen lokalisiert sind. Häufig entwickeln Betroffene auch einen flächigen Hautausschlag, der einem Sonnenbrand ähnlich sieht. „Meist hört das Fieber nach vier bis fünf Tagen von selbst wieder auf und verläuft keinesfalls chronisch“, sagt Professor Jelinek.
Da es keine spezifische Behandlung gegen Dengue-Fieber gibt, konzentriert sich die Therapie auf die Linderung der Symptome und die Unterstützung der Genesung. Flüssigkeitszufuhr, Schmerzmittel und Ruhe sind ein wichtiger Teil der Behandlung. Bei schweren Fällen ist eine stationäre Behandlung notwendig, um Komplikationen zu vermeiden.
In etwa einem Prozent der Fälle kommt es zu einem schweren Dengue-Fieber mit Schock, Gerinnungsstörungen, Blutungen und Multiorganversagen. „Verursacht werden diese schweren, zum Teil lebensbedrohlichen Symptome durch ein sogenanntes Kapillarleck, bei dem die feinsten Blutgefäße durchlässig werden und Flüssigkeit aus dem Blut ins Gewebe austritt“, so Professor Jelinek. Um den fünften Krankheitstag herum sollte man daher verstärkt auf Warnsignale für einen schweren Verlauf achten. „Dazu zählen unter anderem Bauchschmerzen, anhaltendes Erbrechen, Luftnot, Schleimhautblutungen, eine vergrößerte Leber, aber auch Verhaltensänderungen wie eine Lethargie oder Unruhe.“
Nice to know: Ohne Behandlung verläuft eine schwere Dengue-Infektion für jeden fünften Betroffenen tödlich.
Darum tritt das Dengue-Fieber immer häufiger auch in Europa auf
Auch in europäischen Ländern wie Kroatien, Frankreich, Italien oder Spanien kommt es seit einigen Jahren immer wieder zu vereinzelten Dengue-Infektionen, wie das CRM Centrum für Reisemedizin mitteilt. Auf der zu Portugal gehörenden Insel Madeira ist das Virus mittlerweile sogar endemisch.
Grund dafür: Durch Reiseverkehr und Klimawandel haben sich Populationen tropischer Mückenarten mittlerweile auch in den europäischen Mittelmeerländern etabliert. Zudem kommen die übertragenden Mückenarten mittlerweile auch weiter nördlich vor – etwa in Deutschland und den Niederlanden – eine Übertragung von Dengue-Viren sei laut Prof. Jelinek aus diesen Ländern jedoch nicht bekannt.
- Mehr zum Thema Gesundheit:
- Medical Gaslighting: Warum Frauen beim Arzt seltener ernst genommen werden
- Diese Krankheit wird oft mit Depressionen verwechselt – und falsch behandelt
- Krankschreibung wegen Stress – reicht das als Grund aus?
Dengue-Fieber Symptome: Wie gut schützt die Impfung?
Seit einigen Jahren gibt es den Impfstoff Dengvaxia. Dieser ist jedoch nur für Personen zwischen 9 und 45 Jahren zugelassen, die in Endemiegebieten wohnen und schon eine Dengue-Infektion hinter sich haben. Seit diesem Jahr gibt es zudem den Impfstoff Qdenga, der ohne Einschränkungen für Menschen ab 4 Jahren zugelassen ist.
Der Schutz vor tagaktiven Mücken ist dennoch die wichtigste Maßnahme, um eine Infektion zu verhindern. So sollten Sprays und Präparate zur Mückenabwehr auf Haut und Kleidung aufgetragen werden. Auch Mückengitter vor dem Fenster sowie Moskitonetze über dem Bett können helfen, Stiche zu vermeiden.