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Fleischallergie durch Zeckenbiss: Bedroht auch uns das Alpha-Gal-Syndrom?

In den USA sorgt eine Zeckenart, deren Biss eine Fleischallergie auslösen kann, für große Sorgen. Gibt es diese Zecken auch bei uns?

Frau Zecke
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Zecken richtig entfernen: So geht’s!

Zecken sind bekanntermaßen Überträger von FSME oder Borreliose. Manchmal jedoch versagt der Zeckenschutz. Im Video wird erklärt, wie man Zecken richtig entfernt.

Stell dir vor, du wirst von einer Zecke gebissen und bekommst dadurch eine Fleischallergie. Fortan musst du auf Fleisch und andere Arten von tierischem Eiweiß verzichten. Für alle, die sich nicht ohnehin schon vegan ernähren, wäre das wohl ein ziemlich einschneidendes Erlebnis. Genau das ist mittlerweile vermutlich rund 450.000 Menschen in den USA passiert. Was hinter dem sogenannten Alpha-Gal-Syndrom steckt und ob die Zecke, deren Biss als Auslöser für die Fleischallergie gilt, auch bei uns beheimatet ist, erfährst du hier.

Immer mehr Fälle von Fleischallergie in den USA

Wie die US-Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention berichtet, leiden in den USA immer mehr Menschen an einer Fleischallergie. Diese ist vermutlich Folge eines Zeckenbisses. Die Forscher:innen vermuten, dass bis zu 450.000 Amerikaner:innen von dem sogenannten Alpha-Gal-Syndrom betroffen sein könnten.

Bereits im Jahr 2022 beschrieb der US-Allergologe Dr. Arnaldo Perez von der Cleveland Clinic das Phänomen in einem Bericht. Demnach handle es sich bei dem Syndrom um eine schwere Allergie gegen ein Zuckermolekül, das als Galactose-Alpha-1,3-Galactose bezeichnet wird. „Dieses kommt in den Zellen der allermeisten Säugetiere vor“, so der Allergologe. Beißt eine Zecke also zunächst ein Säugetier und danach einen Menschen, kommt es zu einer Infektion. Nimmt der infizierte Mensch ein tierisches Produkt zu sich, kann es zu einer allergischen Reaktion kommen. Grund dafür sind die Alpha-Gal-Antikörper, die vom menschlichen Körper gebildet wurden.

Symptome einer Fleischallergie

Die Symptome der Fleischallergie treten erst 3 bis 6 Stunden nach dem Verzehr einer fleischhaltigen Mahlzeit auf. „Diese Verzögerung macht es so schwierig, einen direkten Zusammenhang herzustellen“, sagt Perez.

Zu den Symptomen gehören:

  • Hautausschlag
  • Anschwellen von Lippen, Rachen und Zunge
  • Magen-Darm-Beschweren, z. B. Bauchschmerzen, Sodbrennen und Durchfall
  • Atembeschwerden

Zeckenbiss als Auslöser: Gibt es die Zeckenart auch bei uns?

Wie die Wissenschaftler:innen vermuten, scheint die sogenannte Lone-Star-Zecke oder Einzelsternzecke der Auslöser für das Alpha-Gal-Syndrom zu sein. Diese Zeckenart ist im Südosten der USA beheimatet, hat sich mittlerweile aber auf den Mittleren Westen und Nordosten ausgebreitet.

Doch nicht nur die Lone-Star-Zecke scheint die Fleischallergie auslösen zu können, wie die Österreichische Ärztezeitung schreibt. Auch der Gemeine Holzbock steht im Verdacht, das Alpha-Gal-Syndrom übertragen zu können. Und diese Zeckenart ist auch in Deutschland und Österreich heimisch!

Bislang gibt es keine Therapie gegen die Fleischallergie

Wer an der Fleischallergie leidet, muss wohl oder übel ein Leben als Vegetarier:in in Kauf nehmen. „Die No-No-Liste beginnt mit Fleisch von Säugetieren. Dazu gehören Rind-, Schweine-, Lamm- und Wildfleisch„, erklärt Allergologe Perez. Auch auf tierische Produkte wie Milch und Gelatine muss man verzichten. Geflügelfleisch und Fisch können weiterhin verzehrt werden.

Am besten ist es daher, sich vor dem Biss der Zecke so gut wie möglich zu schützen. Der Experte empfiehlt: „Tragen Sie Kleidung, die Ihre Haut vollständig bedeckt. Stecken Sie die Hosenbeine in die Socken und verwenden Sie Zecken-Abwehrsprays.“