Die einen mögen es auf dem Rücken, die anderen auf der Seite und wieder andere auf dem Bauch. So verändern wir, während wir schlafen, rund 20 Mal unsere Schlafposition. Der Grund dafür ist, dass wir so verhindern, dass eine Körperstelle zu lange durch den Druck beim Liegen belastet wird. Warum eine Expertin jetzt aber verraten hat, dass auf dem Bauch schlafen alles andere als gesund ist und welche Schlafposition die Beste ist.
Warum eine Expertin warnt, auf dem Bauch zu schlafen
Auf dem Bauch schlafen: Darum ist die Schlafposition so ungesund
Eigentlich sollte beim Schlafen die Wirbelsäule entlastet werden. Wenn wir auf dem Bauch schlafen, passiert allerdings das Gegenteil. Die Halswirbelsäule und der Nacken werden durch die Drehung des Kopfes extrem strapaziert. Außerdem arbeitet die Schlafposition gegen die natürliche S-Form der Wirbelsäule. Im schlimmsten Fall führt das zu einer dauerhaften Fehlstellung.
„Die Bauchlage verursacht Druck auf den unteren Rücken und den Nacken, da Sie Ihr Gesicht zum Schlafen zur Seite drehen müssen“, erklärt die Schlafärztin Dr. Carleara Weiss gegenüber dem Magazin Well+Good. Außerdem kann auf dem Bauch schlafen dazu führen, dass man nur schwer Luft bekommt oder verstärkt Allergene aus der Bettwäsche einatmet.
Wie du das auf dem Bauch schlafen vermeiden kannst
Wer auf dem Bauch schlafen gewohnt ist, sollte versuchen, sich eine andere Schlafposition anzutrainieren. Folgende Tipps können dabei helfen:
- Wähle ein dickeres Kopfkissen, dass das auf dem Bauch schlafen erschwert.
- Nutze Techniken, um leichter einzuschlafen, wie Akupressur. Auch Podcasts können helfen.
- Platziere links und rechts von deinem Körper Kissen, sodass du dich nicht umdrehen kannst.
- Trage eine Bauchtasche, in die du Tennisbälle füllst. Sie wird dich daran hindern, dich nachts auf den Bauch zu drehen.
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Rücken oder Seite: Welche Schlafposition ist die beste?
Die einzelnen Schlafpositionen haben Vor- und Nachteile, die über die Schlafqualität und die Gesundheit entscheiden. Wir zeigen dir, welche Schlafposition am gesündesten ist und welche sich für dich am besten eignet.
1. Rückenlage: Die „Beste“
Bei der Königsposition denkt jeder automatisch an Gurken- oder Schlafmasken – wie realitätsfern. Vor allem, weil die wenigsten Menschen tatsächlich auf dem Rücken schlafen. Schade eigentlich, denn die Rückenlage gilt als die gesündeste Schlafposition. Sie entlastet den Nacken und den Rücken am besten, richtet die Wirbelsäule und ist vor allem für diejenigen gut, die unter Verspannungen leiden.
Kleiner Tipp: Die Wirbelsäule wird zusätzlich entlastet, wenn das Kissen nicht unter dem Kopf, sondern unter den Knien liegt.
Darauf verzichten solltest du, wenn du öfter mal schnarchst. Wenn die Zunge nach hinten rutscht, verengt das zusätzlich die Atemwege. Das kann in kritischen Fällen auch mal zu Aussetzern führen.
2. Seitenlage: Für eine freie Atmung
Die Seitenlage ist die beliebteste Schlafposition. Fast 70 % schlafen so am liebsten ein. Ein Kissen ist hier umso wichtiger, da der Kopf nur richtig abgestützt wird, wenn der Hohlraum zwischen der Schulter und dem Hals gefüllt ist. Ob Rücken und Nacken geschont werden, hängt von der Matratze ab. Auf einer durchgelegenen Unterlage ist das kaum der Fall.
Die Seitenlage hat aber noch ein paar andere Nachteile. Der kleinste ist, dass das Gesicht auf einer Seite in das Kissen gedrückt wird. Dadurch zerknautscht es mit der Zeit etwas, was zu einer leichten Faltenbildung führen kann. Außerdem wird in der fetalen Position, also ganz eng zusammengezogen und eingerollt, die Wirbelsäule gestaucht, die Knie drücken aufeinander und die Hüfte liegt nicht gerade. All das kann langfristig zu Schmerzen führen. Auch hier ist ein Kissen an den Knien – genauer gesagt zwischen den Knien – eine Entlastung.
3. & 4. Rechte oder linke Seite?
Es macht übrigens einen großen Unterschied, ob du auf der rechten oder der linken Seite schläfst. Das Schlafen auf der rechten Seite sorgt dafür, dass Magen, Bauchspeicheldrüse und sogar die Pumpfunktion des Herzens behindert werden. Dagegen unterstützt das Schlafen auf der linken Seite das Lymphsystem, das für den Transport wichtiger Nährstoffe und der Filterung von Abfallstoffen wichtig ist. Schwangere entlasten außerdem die Venen und verringern den Druck auf die Unterleibs-Organe. Wenn schon Seitenschläfer – dann lieber auf der linken Seite.
Nicht auf dem Bauch schlafen: Diese Dinge fördern die Schlafqualität
Auch ein großes Bett, die richtige Matratze und eine ruhige Umgebung sind für einen erholsamen Schlaf sehr wichtig. Profi-Schläfer können einen Schritt weiter gehen und darauf achten, dass die Temperatur zwischen 16 und 18 Grad Celsius liegt und die Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 %. Weil die Feuchtigkeit über Nacht ohnehin steigt, solltest du eher bei niedrigen Prozentwerten beginnen.