Jedes Jahr im Herbst beginnt sie aufs Neue – die Grippezeit. Während viele von uns die Grippe mit einer lästigen Erkältung gleichsetzen, handelt es sich dabei um eine ernst zu nehmende Krankheit. Für einige Risikogruppen, insbesondere ältere Menschen, kann sie sogar lebensbedrohlich werden. In diesem Jahr gibt es für bestimmte Gruppen eine besondere Empfehlung: Sie sollen einen speziellen Grippeimpfstoff erhalten, um bestmöglich vor schweren Verläufen geschützt zu sein.
Darum solltest du die Grippe ernst nehmen
Die Grippe, auch Influenza genannt, unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von einer herkömmlichen Erkältung. Während Schnupfen und Halsschmerzen eher harmlos sind, kann eine Grippe mit Schüttelfrost, hohem Fieber und starken Gliederschmerzen einhergehen. In einigen Fällen kann sie sogar zu schwereren Erkrankungen, wie beispielsweise Lungenentzündungen, führen. Die sind besonders für chronisch Kranke, Schwangere und ältere Menschen gefährlich.
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Das Risiko für einen schweren Verlauf ist bei diesen Gruppen deutlich erhöht. Daher empfiehlt die Bundesregierung, sich jährlich impfen zu lassen, um gut vorbereitet in die Grippezeit zu starten.
Ältere Menschen sind besonders gefährdet
Vor allem ältere Menschen ab 60 Jahren sind stark gefährdet – unser Immunsystem wird im Alter in der Regel schwächer. Deshalb gibt es für Personen über 60 einen speziellen Hochdosis-Grippeimpfstoff, der besseren Schutz bieten soll als der Standardimpfstoff. Diese Impfstoffe sind besonders darauf ausgelegt, eine stärkere Immunantwort zu auszulösen und somit die Wahrscheinlichkeit zu senken, dass sich eine schwere Grippe entwickelt.
Darum bekommen ältere Menschen einen besonderen Grippe-Impfstoff
Der Grund, warum ältere Menschen einen anderen Grippeimpfstoff als jüngere erhalten, liegt in der schwächeren Immunantwort. Forschungen des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung in Braunschweig haben ergeben, dass das Immunsystem älterer Menschen oft nicht mehr so effektiv auf eine Infektion mit dem Influenzavirus reagiert. Das bedeutet, dass der Standardimpfstoff bei ihnen nicht mehr ausreichend Schutz bieten kann.
In einer Studie mit über 230 Teilnehmer:innen über 65 Jahren wurde genau untersucht, warum einige ältere Menschen schlechter auf die Grippeimpfung ansprechen als andere. Dabei stellte sich heraus, dass bei jenen, die eine schwächere Immunantwort zeigten, vermehrt ein bestimmter Botenstoff, das sogenannte Interleukin-15, im Blut nachweisbar war. Dieses Molekül wird mit chronischen Entzündungsprozessen im Alter in Verbindung gebracht und könnte erklären, warum das Immunsystem älterer Menschen oft weniger schlagkräftig ist.
Die Wissenschaftler:innen vermuten, dass es in Zukunft möglich sein könnte, diesen Botenstoff gezielt zu beeinflussen, um die Impfantwort zu verbessern. Bis dahin jedoch bleibt der Hochdosis-Impfstoff die beste Wahl, um ältere Menschen optimal gegen die Grippe zu schützen.
Was du bei der Grippeimpfung beachten solltest
Wenn du zur Risikogruppe gehörst – sei es, weil du älter als 60 bist, an einer chronischen Krankheit leidest oder schwanger bist – dann ist es besonders wichtig, dich jährlich gegen Grippe impfen zu lassen. Der Hochdosis-Impfstoff ist zwar vorrangig für ältere Menschen gedacht, doch auch andere Risikogruppen profitieren von einer gezielten Immunisierung. Laut der Bundesregierung sollte die Impfung idealerweise im Oktober oder November erfolgen, da die Grippewelle meist im Winter ihren Höhepunkt erreicht.
Auch wenn du dich nicht in einer Risikogruppe befindest, kannst du durch deine eigene Impfung helfen, die Ausbreitung des Virus zu reduzieren. So schützt du nicht nur dich selbst, sondern auch Menschen in deinem Umfeld, die besonders gefährdet sind. Die Impfung ist ein einfacher Schritt, um die Grippewelle besser zu bewältigen und die Gesundheitsrisiken in der Bevölkerung zu minimieren.
Quellen: Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung, Bundesregierung
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