Die Impfung gegen Gürtelrose wird für alle Menschen über 60 Jahren oder Personen ab 50, die ein geschwächtes Immunsystem oder eine chronische Erkrankung haben, empfohlen. Warum die Impfung so wichtig ist? Gürtelrose ist nicht nur schmerzhaft, sondern kann auch Nervenschmerzen als Langzeitfolge hervorrufen. Die Gürtelrose Impfung ist aber auch aus einem weiteren Grund sinnvoll. Wie eine Preprint-Studie jetzt zeigt, kann sie auch das Risiko für Demenz senken.
Ist die Gürtelrose Impfung sinnvoll?
Bei Gürtelrose handelt es sich um eine Krankheit, die von Viren hervorgerufen wird. Diese können bereits im Körper vorhanden sein und plötzlich wieder aktiv werden – nämlich dann, wenn man mal die Windpocken hatte. Dabei handelt es sich nämlich um denselben Erreger, das Varicella-Zoster-Virus. Allerdings können sich auch Menschen infizieren, die noch nie eine Windpocken-Erkrankung hatten.
Die Erkrankung zeigt sich durch schmerzende, flüssigkeitsgefüllte Bläschen, die sich zu einem gürtelförmigen Ausschlag ausbreiten. Auch nach Abheilen des Ausschlags bleibt der Schmerz an der betroffenen Körperstelle noch für Monate oder Jahre zurück.
Das höchste Risiko für eine Erkrankung haben ältere Menschen sowie Personen mit einem geschwächten Immunsystem. Daher hält die Ständige Impfkommission (STIKO) die Impfung gegen Gürtelrose mit einem Totimpfstoff für sinnvoll.
Studie: Vor welcher Krankheit die Impfung außerdem schützen kann
Dass Viren für Langzeitfolgen sorgen und Folgeerkrankungen auslösen können, haben wir jüngst beim Corona-Virus erlebt. Schätzungen zufolge leiden etwa 10 Prozent aller Menschen, die sich mit Corona infiziert hatten, an Long Covid. Das berichten die Median Kliniken. Zu den Symptomen gehören chronische Müdigkeit, Kopfschmerzen und Aufmerksamkeitsdefizite.
Auch das Varicella-Zoster-Virus steht im Verdacht, sich auf das zentrale Nervensystem auszuwirken und Alzheimer auslösen zu können.
Wie eine Preprint-Studie, also eine noch nicht begutachtete Studie zeigt, kann eine Impfung gegen Gürtelrose auch sinnvoll sein, um das Risiko einer Demenz zu senken. Bei der internationalen Forschungsarbeit wirkten auch Wissenschaftler:innen aus Heidelberg und Mainz mit. Sie untersuchten dafür Personen in Wales, die nach dem 2. September 1933 geboren wurden und dadurch Anspruch auf die Impfung hatten. Personen, die davor geboren wurden, waren von der Impfung ausgeschlossen.
Das Ergebnis: Unter den Geimpften gab es in den folgenden 7 Jahren knapp 20 Prozent weniger Fälle von Alzheimer, als bei den Ungeimpften. Zudem sei die Wirkung des Impfstoffs bei Frauen anscheinend weitaus stärker ausgeprägt als bei Männern.
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Fazit: Gürtelrose Impfung sinnvoll als Schutz vor Demenz?
Unbedingt erwähnen muss man, dass sich die Ergebnisse auf eine Verwendung des abgeschwächten Herpes-zoster-Lebendimpfstoff Zostavax beziehen. Die STIKO empfiehlt hingegen die Verwendung des Totimpfstoffs Shingrix, da dieser wirksamer sei und einen länger anhaltenden Schutz als der Lebendimpfstoff biete. Zudem solle der Lebendimpfstoff gerade bei Personen mit geschwächtem Immunsystem, die ein besonders hohes Risiko für Gürtelrose haben, nicht eingesetzt werden.
Um einen Schutz vor Demenz durch die Gürtelrose Impfung eindeutig zu belegen, sind weitere Nachforschungen nötig.