Viele Fitness-Influencer:innen, darunter auch Pamela Reif, schwören auf HIIT-Training. Mithilfe der kurzen, intensiven Intervalle soll der Fettabbau beschleunigt und der Muskelaufbau gefördert werden. Expert:innen sind von der Trainingsmethode jedoch weniger begeistert. Warum, liest du hier.
Warum wird HIIT-Training so gehyped?
HIIT steht für High Intensity Interval Training. Das bedeutet, man trainiert in kurzen, anstrengenden Intervallen, gefolgt von kleinen Erholungspausen. Der Clou: Durch den Wechsel zwischen enormer Anstrengung und kurzer Erholungspause sollen in kürzerer Zeit mehr Kalorien verbrannt werden als bei einem langen, moderaten Training. HIIT-Training soll auch dazu beitragen, die Herz-Kreislauf-Gesundheit zu verbessern und die Fettverbrennung zu erhöhen.
HIIT-Training kann von fast jede:r durchgeführt werden, der oder die eine gewisse Fitnessbasis hat, aber es ist wichtig, dass man es richtig durchführt, um Verletzungen zu vermeiden. Personen, die an Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden oder ein hohes Risiko dafür haben, sollten HIIT-Training nur unter Aufsicht eines Arztes bzw. einer Ärztin durchführen.
Es ist wichtig zu beachten, dass HIIT-Training nicht die einzige Art von Training sein sollte, sondern es sollte als Teil eines ausgewogenen Trainingsplans verwendet werden, der auch Ausdauertraining, Krafttraining und Flexibilitätsübungen umfasst.
Darum raten Expert:innen von HIIT ab
Bei Sport-Expert:innen ist HIIT weniger beliebt. Und das aus mehreren Gründen. Zum einen besteht das Risiko von Verletzungen während des Trainings. Da HIIT sehr intensiv ist und eine hohe Belastung für den Körper darstellt, können Muskeln, Bänder und Gelenke schnell überlastet werden. Dies kann zu Verletzungen führen, die im schlimmsten Fall sogar langfristige Auswirkungen haben können.
Zum anderen kann man durch HIIT-Training an Gewicht zulegen. Natürlich liegt das nicht daran, dass das Training an sich dich dicker werden lässt. Allerdings kann es dazu führen, dass du nach dem Training mehr Hunger verspürt als nach einem gewöhnlichen Training. Dies ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen:
- Hormonelle Veränderungen: Intensives HIIT-Training kann dazu führen, dass der Körper mehr Ghrelin, ein Hungerhormon, produziert. Dieses Hungerhormon ist der Grund, warum du nach dem Essen wahrscheinlich besonders großen Hunger verspürst.
- Energieverlust: HIIT-Training erfordert ein hohes Maß an Energie. Die Übungen sind besonders zehrend für den Körper. So benötigt er auch besonders viele Kalorien in Form von Lebensmitteln, um diese Energie wieder aufzufüllen.
- Muskelwachstum: Durch intensives HIIT-Training wirst du das Muskelwachstum ankurbeln. Das ist natürlich eine positive körperliche Entwicklung. Gleichzeitig brauchen mehr Muskeln mehr Kalorien, um zu wachsen.
Was kannst du tun, um durch das HIIT-Training nicht zuzunehmen?
Durch ein intensives HIIT-Training wirst du mehr Kalorien verbrennen als durch ein moderates Training. Solltest du aber nach einem HIIT-Training ein sehr großes Hungergefühl haben und dadurch mehr Kalorien zu dir nehmen als das Training verbrannt hat, kann es zu einer Gewichtszunahme kommen. Um dies zu vermeiden, kann es hilfreich sein, vor dem Training etwas zu essen, um den Hunger zu stillen, und auf eine ausgewogene Ernährung nach dem Training zu achten, um den Energiebedarf des Körpers zu decken.
Darum kann HIIT-Training gefährlich sein
HIIT (High Intensity Interval Training) kann ungesund und gefährlich sein, wenn es nicht richtig durchgeführt wird. Sei also besonders vorsichtig bei dieser Art des Trainings. Hier sind einige Gründe:
- Übertraining: Wenn Sie zu viel HIIT-Training durchführen, ohne ausreichende Erholungszeiten einzuplanen, kann dies zu Übertraining führen, was zu Verletzungen, Erschöpfung und sogar Depressionen führen kann.
- Herz-Kreislauf-Risiken: Es erfordert eine hohe Belastung des Herz-Kreislauf-Systems. Wenn Sie eine Herz-Kreislauf-Erkrankung haben oder ein hohes Risiko dafür haben, solltest du HIIT-Training vermeiden oder es unter Aufsicht eines Arztes oder einer Ärztin durchführen.
- Muskel- und Gelenkschmerzen: HIIT-Training kann zu Muskel- und Gelenkschmerzen führen, insbesondere wenn du nicht genügend aufgewärmt bist.
- Fehlende Ausgewogenheit: Wenn du nur HIIT-Training durchführst, kann dies zu einer unausgewogenen Fitness führen, da es nicht ausreichend auf andere Bereiche wie Ausdauer, Flexibilität und Kraft ausgerichtet ist.
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Diese Alternativen zu HIIT-Training gibt es
- Ausdauertraining: Dazu gehören Aktivitäten wie Joggen, Radfahren, Schwimmen oder Wandern, die dazu beitragen, die Herz-Kreislauf-Gesundheit zu verbessern.
- Krafttraining: Dies kann dazu beitragen, Muskeln und Knochen zu stärken und die allgemeine Fitness zu verbessern.
- Yoga oder Pilates: Diese Praktiken können dazu beitragen, Flexibilität, Kraft und Entspannung zu verbessern.