Je süßer, desto besser. Zucker schmeckt uns allen gut. Doch er gilt nicht umsonst als „legale Droge“, denn er kann stark abhängig machen. Wieso wir so süchtig nach Zucker sind und was an Industriezucker eigentlich so schlecht ist, erfährst du hier.
Das lernst du hier über die Gefahren von Industriezucker:
Ist Zucker gleich Zucker?
Eines vorab: Zucker ist nicht gleich Zucker. Es gibt nämlich verschiedene Arten von Zucker. Die bekanntesten sind: Glucose (Traubenzucker), Fructose (Fruchtzucker) oder Lactose (Milchzucker). Daneben existieren noch Stärke, etwa in Kartoffeln oder Saccharose (typischer Haushaltszucker).
Tatsächlich ähneln sie sich doch in einigen Punkten, da sie alle zu den Kohlenhydraten zählen und einen ähnlichen Aufbau besitzen. Ihre Grundbestandteile sind: Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff. Die konkrete Molekülstruktur aber unterscheidet sich.
Klar ist: Zum Überleben braucht der Körper keinen freien Zucker – also Haushaltszucker oder Zucker, der industriell gefertigten Lebensmitteln zugesetzt und in Säften enthalten ist. Trotzdem konsumieren wir zu viel davon: pro Person durchschnittlich über 30 Kilogramm pro Jahr. Seit 1950 ist dieser Wert um etwa 10 Kilogramm gestiegen.
Deshalb geben Institutionen wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Empfehlungen zur maximalen Zuckerzufuhr heraus. Laut WHO sollte freier Zucker pro Tag weniger als fünf Prozent der gesamten Energiezufuhr ausmachen, umgerechnet sind das etwa 25 Gramm, was sechs Teelöffeln entspricht.
Was ist Industriezucker?
Als Industriezucker bezeichnet man alle Zuckerarten, die industriell aus zuckerhaltigen Lebensmitteln wie zum Beispiel der Zuckerrübe durch Raffinationsprozesse künstlich hergestellt werden.
Der klassische weiße Haushaltszucker in deinem Vorratsschrank ist beispielsweise ein solcher Industriezucker. Er wird ebenfalls als Saccharose oder Rohrzucker bezeichnet. Die Bezeichnung Rohrzucker kommt daher, dass er ursprünglich aus dem Zuckerrohr hergestellt wurde. Aber auch sogenannte alternativen Zuckerarten wie Rohrohrzucker, Birkenzucker (Xylit), Kokosblütenzucker oder Agavendicksaft werden industriell hergestellt. Wichtig zu wissen ist, dass auch Fruchtzucker und Traubenzucker in isolierter Form genauso schädlich wie Rohrzucker ist.
Der Clou: Die Herstellung von Industriezucker umfasst sämtliche Verarbeitungsschritte, die für die Vernichtung von bis zu 99.5 % aller für unserer Gesundheit bedeutsamen Vitalstoffe verantwortlich sind.
Warum diese Vitalstoffe so wichtig sind? Die biologischen Wirkstoffe, die in natürlichen Lebensmitteln enthalten sind, ermöglichen unserem Organismus, für eine reibungslose Verarbeitung zu sorgen. Fehlen diese Vitalstoffe allerdings, kommt es zu Störungen, vor allem im Stoffwechsel.
Was macht Industriezucker mit unserem Körper?
Für eine Verarbeitung von Zucker im Stoffwechsel sind die eben genannten vielen unterschiedlichen Vitalstoffe nötig, ganz besonders aber die Vitamine des B-Komplexes. Je mehr Industriezucker der Mensch zu sich nimmt, umso größer ist sein Vitamin-B-Bedarf, man spricht hier teilweise sogar von einer Vitaminverarmung. Daraus können Stoffwechselstörungen entstehen, die zu verschiedenen Krankheiten führen können. Einige davon sind zum Beispiel: Leberschäden, Gallensteine oder Nierensteine.
Außerdem kann Industriezucker bei vielen Menschen eine gesunde Form der Ernährung mit vielen Vollkornprodukten, frischem Gemüse und Früchten unverträglich machen. Die eigentliche Ursache für Unverträglichkeiten ist der im Rahmen der Gesamternährung verzehrte Industriezucker.
Außerdem kann Industriezucker als Suchtmittel fungieren, er wird sogar auf dieselbe Stufe wie Alkohol und Tabak gestellt. Nice to know: Durch kein natürliches Lebensmittel kann eine Sucht erzeugt werden.
Gesunde Alternativen zu Snacks mit Industriezucker
Die beste Alternative ist demnach natürlicher Zucker. Unter natürlichem Zucker verstehen wir die in unverarbeiteten Lebensmitteln vorkommenden natürlichen Zuckerstoffe wie beispielsweise in einem Apfel. Dieser enthält unter anderem Fruchtzucker, der keine schädliche Wirkung auf unseren Organismus hat. Äpfel enthalten alle nötigen Vitalstoffe, um den Fruchtzucker rückstandslos im Körper zu verarbeiten. Essen wir jedoch Fruchtzucker, der aus einem Apfel industriell isoliert wurde, so handelt es sich um Industriezucker, dem die Vitalstoffe fehlen und der unseren Organismus schädigt.
Deshalb sind Früchte eine gute Alternative zu industriellen Snacks. Auch Honig kannst du alternativ zu dir nehmen, da er alle Vitalstoffe enthält, die vom Körper einfach zu verarbeiten sind. Eine weitere Alternative sind Trockenfrüchte wie Datteln, Feigen oder Aprikosen. Menschen, die ein empfindliches Magen-Darm-System haben, sollten Honig und Trockenfrüchte nur sparsam verwenden.
Fazit: So schädlich ist Industriezucker
Die Wissenschaft ist sich einig: Der Verzehr von Industriezucker ist für unseren Organismus schädlich und kann zahlreiche langwierige Beschwerden zur Folge haben. Es empfiehlt sich demnach auf lange Sicht, den Verzehr von Industriezucker zu reduzieren. Denn mit einer ausgewogenen Ernährung müssen wir keinesfalls auf süße Lebensmittel verzichten – die Süße kommt am besten auf dem natürlichen Weg.
Weiterlesen:
Was ist gesünder – Honig oder Agavendicksaft? So viel Zucker enthalten die Produkte wirklich
Gesund & zuckerfrei: Steig jetzt auf diese Nutella Alternativen um
Schokolade ohne Zucker: Wie gesund sind die Schoko-Alternativen?
Limonade ohne Zucker – die perfekte Erfrischung für den Sommer