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Laufen bei Kälte: Kann man sich eine Lungenentzündung holen? Darauf musst du achten

Über das Laufen bei Kälte gibt es viele Mythen. Manche glauben etwa, man könne sich dabei eine Lungenentzündung holen. Was dran ist.

Frau Joggen Kälte
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Die Kälte ist zurück. Vor allem nachts und am frühen Morgen klettern die Temperaturen kaum über null Grad. Wer draußen Sport treibt, spürt die Veränderung in der Luft. Vor allem das Laufen bei Kälte wird zunehmend zur Herausforderung, denn die kalte Luft kratzt im Hals und lässt uns schwerer atmen. Ist das eigentlich schädlich? Kann man sich beim Laufen in der Kälte beispielsweise leichter eine Lungenentzündung holen? Wir räumen mit 5 weit verbreiteten Mythen zum Thema Laufen im Winter auf.

Laufen bei Kälte: Die Vorbereitung zählt

Wenn du bei Kälte laufen gehen willst, solltest du dich ein bisschen darauf vorbereiten. Warum das nötig ist? Wenn die Luft besonders kalt ist, können sich die Atemwege verengen, was dazu führen kann, dass man schwerer atmet oder husten muss. Deshalb solltest du vor und nach dem Joggen unbedingt viel Wasser trinken, um die Schleimhäute zu befeuchten.

Außerdem solltest du dich gut aufwärmen, denn die Kälte kann dazu führen, dass sich die Muskeln und Gelenke steif anfühlen, was das Verletzungsrisiko erhöhen kann. Vergiss nicht, dich nach dem Training zu stretchen. Zieh dich obendrein warm genug an. Oft unterschätzt man beim Laufen die Kälte, da man schwitzt. Gerade hier lauert die Gefahr, sich zu verkühlen und die Abwehrkräfte zu schwächen. Setze am besten auf das Zwiebel-Prinzip und trage mehrere Schichten übereinander.

5 Mythen über das Laufen bei Kälte

Wer an kalten Tagen die Joggingschuhe schnürt, ist mutig. “Deine Lunge gefriert”, sagen die einen. “Du schwächst deine Abwehrkräfte”, sagen die anderen. “Alles Bullshit”, sagen wir. Wenn du ein wenig Zeit in die Vorbereitung steckst, ist das Joggen bei Kälte absolut unbedenklich und kann sogar richtig Spaß machen!

Mythos 1: Die Lunge kann einfrieren

Bei jedem Atemzug muss die menschliche Lunge die einströmende Luft erwärmen. Das macht sie auch normalerweise ganz hervorragend. Nur bei allzu zu hohen Minusgraden kann es problematisch werden. Die Lunge kommt mit der kalten Luft nicht klar und es kommt zu Erfrierungen.

Tatsächlich ist das aber erst ab einer Temperatur von mindestens 15 Grad unter null der Fall was in Deutschland eine echte Seltenheit ist. Solltest du also vorhaben, im schwedischen Lappland einen Marathon zu laufen, dann bleib doch lieber Zuhause. Ansonsten Entwarnung: Alles unbedenklich!

Joggerin nach dem Laufen
Zieh dich beim Joggen im Winter bloß warm an.(Photo: Xavier Arnau)

Mythos 2: Laufkleidung ist viel zu dünn

Die meisten Laufhosen sind so dünn wie eine zweite Haut. Zum Laufen ist das ideal, doch warm halten die Dinger nicht. Doch das ist überhaupt nicht schlimm. Du brauchst keine Thermohose, um beim Joggen in der Kälte Spaß zu haben. 

Beine und Arme sind hier eher Nebensache. Bei der richtigen Kleidung fürs Jogging solltest du vielmehr darauf achten, dass Oberkörper und Rumpf vor Wind und Wetter geschützt sind. Besorge dir am besten eine Windbreaker-Jacke. Auch ein Stirnband ist sinnvoll gegen kalte Öhrchen.

Joggen im Wald
Vom Joggen im Winter bekommst du einen besonders hohen Serotoninausstoß.

Mythos 3: Joggen bei Kälte macht keinen Spaß

Menschen, die ohnehin gerne joggen, werden auch das Laufen in der Kälte zu schätzen wissen. Nicht nur, dass wir die herrliche Winterlandschaft um uns herum beobachten und dabei unsere Lieblingsjogging-Playlist hören können. 

Die Kälte macht uns nachweislich auch noch fröhlicher. Laut einer Studie der Duke University in Durham/North Carolina wirkt Ausdauertraining in der Kälte gegen Depressionen. Das Glückshormon Serotonin wird dabei 4-mal besser ausgeschüttet als mit Antidepressiva. Schon mal etwas vom Runner’s High gehört?

Joggen auf Zeit
Joggen in der Kälte kann sogar deine Leistung steigern.

Mythos 4: Du bringst nicht dieselbe Leistung

Im Gegenteil! Eine Studie der University of Massachusetts fand sogar heraus, dass bei Kälte noch mehr Leistung möglich ist. Bei niedrigen Temperaturen (um die 5-Grad-Marke) arbeitet das Herz-Kreislaufsystem am effizientesten. Höhere Temperaturen lassen Sauerstoff nämlich schwerer in die Muskeln eintreten als kalte.

Mythos 5: Man holt sich leicht eine Lungenentzündung

Da ist tatsächlich etwas dran – aber nur, wenn man beim Laufen falsch atmet. Wie bereits erwähnt, muss der Körper viel leisten, um die aufgenommene Luft zu erwärmen. Das ist aber vor allem dann der Fall, wenn man über den Mund einatmet. Dadurch kann sich tatsächlich das Risiko für eine Lungenentzündung erhöhen.

Mit der richtigen Atmung ist das Joggen bei Kälte aber kein Problem. Achte bei niedrigen Temperaturen darauf, beim Laufen durch die Nase einzuatmen. Der Weg der Luft in die Lunge ist dadurch länger, als wenn du durch den Mund einatmest. So kann sich der Atem besser erwärmen.

Fazit: Laufen bei Kälte ist grundsätzlich kein Problem, aber …

In der Kälte zu joggen, ist für die meisten absolut unbedenklich. Vergiss dabei aber trotzdem nie, auf deinen Körper Acht zu geben. Zu heftiges und zu langwieriges Ausdauertraining ist bei zu niedrigen Temperaturen tatsächlich ungesund. Wenn es dir nicht gut geht oder du beginnst, zu zittern, dann auf, auf: zurück ins Warme!

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