Die Sonne scheint, die Blumen blühen und auch die Pollen, die Allergiker:innen alle Jahre wieder den Frühling vermiesen, fliegen durch die Luft. Zum Glück gibt es eine Vielzahl an Medikamenten, die Symptome wie juckende, tränende Augen, laufende Nase und ständiges Niesen unterdrücken. Nicht so in diesem Jahr. Denn aufgrund von Lieferengpässen müssen Heuschnupfen-Geplagte jetzt auf einige ihrer gewohnten Allergie-Mittel verzichten.
Lieferengpässe bei Arzneimitteln gegen Pollenallergie
Wie ein Sprecher des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) der Rheinischen Post erklärt, gebe es derzeit bei 10 Arzneimitteln gegen Allergien Lieferengpässe. Das betreffe insbesondere verschreibungspflichtige Mittel.
Der Apothekerverband Nordrhein warnt vor den Folgen. „Rezeptfreie Heuschnupfenmittel sind zwar ausreichend vorhanden„, sagt der Chef des Apothekerverbandes Nordrhein Thomas Preis gegenüber der Zeitung. „Doch das rezeptpflichtige Mittel Fexofenadin ist nicht mehr lieferbar, dabei ist es für viele Allergiker besonders verträglich und wirksam.“
Auch das Heuschnupfenspray Mometason ist nicht erhältlich. Die Wirkstoffkombination Natriumcromoglicat/Reproterol, die etwa zur Behandlung von Asthma eingesetzt wird, sei voraussichtlich bis Ende September nicht verfügbar. Für Allergiker:innen eine Katastrophe.
Was können Allergiker:innen tun?
Einige Medikamente lassen sich gut durch andere Wirkstoffe ersetzen. So könnte statt dem Antihistaminikum Fexofenadin das Mittel Ebastin gegeben werden. Patient:innen müssen sich dafür jedoch ein neues Rezept bei ihrem Arzt bzw. ihrer Ärztin holen.
Zudem können Apotheker:innen prüfen, ob dasselbe Mittel eines anderen Herstellers vorrätig ist. Manchmal helfen auch Hausmittel gegen Pollenallergie. Welche das sind, kannst du hier nachlesen. Inzwischen gibt es auch eine Vielzahl hilfreicher Gadgets für Allergiker:innen. Die neuesten Helferlein auf dem Markt findest du hier.
Warum gibt es zu wenige Medikamente?
Grund für den Medikamente-Engpass ist vor allem die Tatsache, dass es in Europa nur noch wenige Hersteller gibt. Es lohnt sich schlichtweg nicht mehr, in Deutschland zu produzieren. Stattdessen werden die Arzneimittel im Ausland produziert, z. B. in China oder in Indien.
Kommt es dort zu Produktions- und Lieferengpässen wegen Problemen in der Fertigung oder durch Verunreinigungen oder fehlende Transportmöglichkeiten, fehlen auch bei uns die Produkte in den Apotheken.