Ist dein Fußnagel plötzlich gelblich oder grau verfärbt, wirkt glanzlos und bröckelig, dann hast du dir möglicherweise einen Nagelpilz eingefangen. Vor allem beim Schwimmen geht das schnell. Ihn wieder loszuwerden, dauert dafür leider umso länger. Wie die Behandlung aussieht und was du tun kannst, um dich vor einer erneuten Nagelpilz Ansteckung zu schützen, erfährst du hier.
So vermeidest du eine Ansteckung mit Nagelpilz
Nagelpilz: So läuft die Ansteckung
Pilze lieben eine feuchte, warme Umgebung. Deshalb treten sie besonders häufig an den Zehennägeln auf. Stecken die Füße m Sommer in Sneakers, bietet das ein perfektes Milieu für den Pilz. Oft infiziert man sich zuerst mit Fußpilz. Dieser geht dann auf den Nagel über und vermehrt sich.
Vor allem beim Schwimmen kann die Ansteckung mit Nagelpilz ganz schnell gehen. Die Gründe dafür:
- Viele Menschen laufen dort barfuß herum und verteilen so ihre Hautschuppen
- Die Erreger in den Hautschuppen können wochenlang überleben
- Das warme, feuchte Klima ist der ideale Nährboden für Pilze
Daher ist es kein Wunder, dass jede:r Dritte in Deutschland von Nagelpilz betroffen ist.
So erkennst du Nagelpilz
Nagelpilz greift die Nägel an und zerstört sie. Das Ergebnis sieht nicht gerade ästhetisch aus. Die Nägel sind weiß, gelb oder grau verfärbt und glanzlos. Oft werden sie bröckelig. Am häufigsten befallen sind der große und kleine Zeh, da sie beim Laufen am meisten Reibung abbekommen.
Der Pilz beginnt meistens im Bereich unterhalb des Nagels und an der Nagelspitze. Von dort breitet er sich über das gesamte Nagelbett und die Nagelwurzel aus. Schlimmstenfalls kann er auf die Haut übergehen. Deshalb ist eine schnelle Behandlung wichtig.
Weiterlesen: Fingernägel zeigen Krankheiten: Das kannst du an ihnen ablesen
Nagelpilz behandeln – so geht’s
Dr. med. Ulrike Thieme von der Online-Arztpraxis ZAVA erklärt: „Die Behandlung von Nagelpilz ist äußerst langwierig und erfordert Geduld. Je nachdem, wie ausgeprägt die Erkrankung ist, kann der Nagelpilz mit Mitteln aus der Apotheke selbst behandelt oder mit ärztlicher Unterstützung sowie verschreibungspflichtigen Medikamenten behandelt werden.“
Dabei kommt es darauf an, wie weit sich der Pilz schon ausgebreitet hat: „Ist maximal die Hälfte des Nagels befallen, die Nagelwurzel nicht infiziert und generell nur ein Nagel betroffen, spricht im Normalfall im ersten Schritt nichts gegen eine Selbstbehandlung.“
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Dafür verwendet man Antipilzmitteln (Antimykotika) in Form von Cremes, Lacken oder Tinkturen. Der vom Pilz befallene Nagel soll so einfach herauswachsen. Das kann 4 bis 6 Wochen dauern. Je nach dem, wie hartnäckig der Pilz ist und wie lange der Nagel braucht, um herauszuwachsen, dauert es aber auch schon mal 6 bis 12 Monate. Erst nach erfolgreich abgeschlossener Behandlung ist das Risiko gering, dass der Pilz nicht zurückkehrt. Eine weitere Ansteckung mit Nagelpilz kann natürlich nicht ausgeschlossen werden.
Hat sich der Pilz bereits ausgebreitet, solltest du ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen und dir Tabletten verschreiben lassen: Der Arzt bzw. die Ärztin „wählt das passende Antipilzmittel aus und klärt auf, wie lange und wie oft die Tabletten einzunehmen sind“, so Dr. Thieme. Dort kannst du dich auch über eine Lasertherapie beraten lassen. Diese bringt schnellere Erfolge, muss aber meistens selbst bezahlt werden.
So kannst du einer Ansteckung mit Nagelpilz vorbeugen
Mit diesen Tipps kannst du Nagelpilz vorbeugen und eine Ansteckung verhindern:
- Desinfiziere regelmäßig deine Schuhe
- Versuche, auf Zucker zu verzichten, denn der Pilz ernährt sich von Zucker
- Betrete Schwimmbäder nur mit Badelatschen
- Wasche deine Handtücher und Bettwäsche bei mindestens 60 Grad
- Trage keine zu engen Schuhe und achte darauf, dass sie atmungsaktiv sind
- Trockne dich nach dem Duschen und Baden gründlich ab
- Achte auf eine gute Nagelpflege