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Schläft man bei Vollmond wirklich schlechter?

Gehörst du zu den Menschen, die schlechten schlafen bei Vollmond? Erfahre hier, was wirklich hinter dem Phänomen steckt.

Frau schlaflos
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Gefühlsschwankungen? So wirkt sich der Mondzyklus auf eure Gefühle aus

Wusstet ihr, dass der Mond eure Gefühlslage beeinflussen kann? Alle zweieinhalb Tage wechselt der Mond das Zeichen. Besonders sensible Menschen können das spüren.

Heute Nacht zeigt sich der Mond wieder in seiner vollen Pracht. Für viele Menschen bedeutet das: Sie finden keine Ruhe, wachen ständig auf oder schlafen einfach schlecht. Doch kann der Mond wirklich unsere Nachtruhe beeinflussen? Oder ist das mit dem „schlecht schlafen bei Vollmond“ nur ein Mythos?

Schlecht schlafen bei Vollmond: Einbildung oder Realität?

Was hat der Mond mit unserem Schlaf zu tun, fragen sich die einen. Wenn man bedenkt, dass der Mond auch die Gezeiten beeinflusst und ganze Meere bewegt, ist das gar nicht so unrealistisch, argumentieren die anderen. Doch was steckt denn nun hinter dem Phänomen, dass viele Menschen schlecht schlafen bei Vollmond?

Die Wissenschaft ist sich darüber uneinig. So ergab eine Analyse von Forscher:innen des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie in München, dass es keinen Zusammenhang zwischen der Schlafqualität der 1.200 Proband:innen und den Mondzyklen gibt. Eine Studie der University of Washington kommt hingegen zu einem anderen Ergebnis.

Studie vergleicht Vollmondnächte bei Stadt- und Landmenschen

Gemeinsam mit seinem Team von der Universität in Washington untersuchte Leandro Casiraghi das Schlafverhalten von insgesamt vier verschiedenen Gruppen von Proband:innen über zwei Mondzyklen hinweg. Dabei handelte es sich um indigene Einwohner:innen von drei argentinischen Dörfern mit gar keinem, wenig oder durchgängigem Zugang zu Elektrizität, sowie um US-Student:innen aus Seattle.

Das erstaunliche Ergebnis: Alle vier Gruppen hatten die gleiche periodische Schwankung im Schlafverhalten. Und das unabhängig von ihren Lebensweisen sowie dem Einfluss von künstlichem Licht. Die Studienteilnehmer:innen schliefen in den Vollmondnächten 30 bis 80 Minuten später ein als gewöhnlich und schliefen 20 bis 90 Minuten weniger.

Wie beeinflusst der Mond unseren Schlaf?

Die Studie lässt vermuten, dass uns der Vollmond länger wachhält. Doch wie kann das sein? Die Wissenschaftler:innen glauben, dass eine evolutionäre Anpassung der Grund für das Phänomen sein könnte. „Wir vermuten, dass die von uns beobachteten Schlafmuster für unsere Vorfahren vorteilhaft waren, weil sie dann das zusätzliche abendliche Licht dieser Mondphasen nutzen konnten“, so Studienleiter Casiraghi im Wissensmagazin scinexx.

Nice to know: Oft wird angenommen, dass das helle Mondlicht, das durch die Fenster scheint, den Schlaf bei Vollmond stört. Tatsächlich verringert Licht die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin. In den genannten Studien wurden jedoch spezielle Vorkehrungen getroffen, sodass die Proband:innen ohne den Einfluss von Mondlicht schlafen konnten.

Fazit: Was kann man gegen schlechten Schlaf bei Vollmond tun?

Wer „mondfühlig“ ist und sich heute wieder auf eine schlaflose Nacht gefasst macht, sollte vor allem eins: locker bleiben. Nach dem Prinzip der selbsterfüllenden Prophezeiung schläft man nämlich vor allem dann schlecht, wenn man es auch erwartet.

Ansonsten hilft es, spätestens eine Stunde vor dem Zubettgehen das Smartphone wegzulegen, alle Lichtquellen aus dem Schlafzimmer zu entfernen und noch einmal gut durchzulüften. Weitere Tipps für eine bessere Schlafhygiene findest du hier. Vielleicht helfen dir auch diese Dinge für einen besseren Schlaf.