Die Menstruation ist einer der größten Stressfaktoren für den weiblichen Körper. Krämpfe, Durchfall, Stimmungsschwankungen, Cravings und natürlich die Blutungen sind Begleiterscheinungen unserer Periode. Die meisten von uns nutzen Tampons oder Binden, um ihrer Periode Einhalt zu gebieten. Nur wenige greifen heute auf die Menstruationstasse zurück. Warum ist das so? Wir beweisen dir in diesem Artikel, dass sie ergiebiger, besser und gesünder ist als der gewöhnliche Tampon. Unser Partner-Magazin IMTEST hat sogar einen Test mit den besten Menstruationstassen auf dem Markt gemacht.
Was sind Menstruationstassen?
Die Menstruationstasse fängt die Periode innerhalb der Vagina auf. Die kleine faltbare Tasse wird durch die Vulva eingeschoben und kann so das Blut für mehrere Stunden während der Periode auffangen. Derzeit nutzen laut einer Forsa-Umfrage noch gut 71 % der Frauen Tampons, die nach einmaliger Nutzung weggeworfen werden. 15 % der Frauen sind aber schon auf Menstruationstassen umgestiegen. Diese sind weitaus nachhaltiger, da sie mehrere Jahre weiterbenutzt werden können.
Die Menstruationstasse ist keine neue Erfindung, das erste Patent wurde bereits 1937 von Leona W. Chalmers angemeldet. Doch bisher fand diese Erfindung bei Menstruierenden nur wenig Anklang. Wir finden, dass mit den Vorurteilen aufgeräumt werden muss. Gemeinsam mit dem Verbrauchermagazin IMTEST zeigen wir, was Menstruationstassen für dich tun können.
Für wen ist die Menstruationstasse nicht geeignet?
Im Grunde genommen kann jede Frau, die sich dazu bereit fühlt, sie ausprobieren. Besonders junge Frauen mit einem engen Scheideneingang könnten aber beim Einführen und Herausnehmen Probleme bekommen. Expert:innen empfehlen also, die Menstruationstasse erst dann zu nutzen, wenn du bereits mit Tampons vertraut und sicher bist.
Außerdem raten Expert:innen dazu, bei einer Infektion keine Menstruationstassen zu nutzen. Auch Tampons sind in diesem Fall nicht empfehlenswert. Stattdessen raten sie zu Binden, die das Blut nur äußerlich auffangen.
Kann man mit Menstruationstasse normal auf die Toilette gehen?
Jede Frau kann mit der Menstruationstasse auf die Toilette gehen. Sie wird nämlich in die Vagina eingeführt und nicht in die Harnröhre. So muss das Pipi nicht an der Tasse vorbei. Selbst wenn du pressen musst, bleibt die Tasse durch den Unterdruck in der Vagina stecken. Erst durch Eindrücken der Tasse löst sich der Unterdruck und diese kann aus der Vagina gezogen werden.
Wie lange kann ich die Menstruationstasse drin lassen?
Die Menstruationstasse hat ein Fassungsvermögen von 25 ml bis 40 ml, je nach Größe der Tasse. So hält sie bei einem regulären Flow beinahe einen ganzen Tag, bevor sie ausgespült werden muss.
Wie viele Tampons ersetzt eine Menstruationstasse?
Ein gewöhnlicher Tampon fasst nicht einmal 10 ml und muss demnach alle 3 bis 4 Stunden gewechselt werden. Die Lebensdauer der Menstruationstasse ist lebenslang, da sie aus Silikon hergestellt ist und somit den Implantaten einer Brust gleicht. Auch diese können Jahre oder sogar Jahrzehnte halten. Auf ein Leben gerechnet ersetzt die Menstruationstasse gut 2.000 Tampons.
Was ist besser: Ob oder Menstruationstasse?
Tampons (unter anderem Obs) sind für einen kurzfristigen Gebrauch nützlich. Sie werden weggeworfen und sind somit nicht nachhaltig. Eine Menstruationstasse hält ein Leben lang und kann sehr viel mehr Flüssigkeit aufnehmen.
Das Infektionsrisiko ist nicht höher als bei anderen Hygieneprodukten. Allerdings ist das Einführen ein wenig komplizierter als bei Tampons oder Obs. Deswegen kann es für manche Menschen gewöhnungsbedürftig sein.
Warum stinkt meine Menstruationstasse?
Eine Menstruationstasse kann zu stinken beginnen, wenn sie nicht ordentlich gereinigt wird. Der Grund ist, dass sie während der Zeit in der Vagina Bakterien sammelt. Sie sollte somit nach 4 bis 8 Stunden entleert und gesäubert werden. Über Nacht solltest du sie in abgekochtem Wasser liegen lassen. Das tötet auch die übrig gebliebenen Keime. Achte aber dabei darauf, dass in dem Topf, in dem du sie abkochst, keine Essensreste vorhanden sind.
Wie bekommt man eine Menstruationstasse raus?
So entfernst du eine Menstruationstasse: Drücke mit dem Finger gegen die Seite, um diese einzudrücken. Dabei löst sich der Unterdruck und du kannst die Tasse einfach herausziehen.
Sei vorsichtig, wenn du ein Verhütungsmittel wie die Verhütungskette oder das Diaphragma nutzt. Diese sind in der Gebärmutter verankert und können im Extremfall durch den Unterdruck beim Herausziehen der Menstruationstasse gelockert werden. Um das zu verhindern, achte darauf, dass du zunächst den Unterdruck löst, bevor du die Tasse herausziehst.
Kann man mit der Menstruationstasse schlafen?
Du kannst mit der Menstruationstasse schlafen. Da sie aber nach gut 8 Stunden geleert und gesäubert werden sollte, achte darauf, dass du sie vor dem Schlafengehen einmal wechselst.
Warum läuft Blut an Menstruationstasse vorbei?
Wenn du sie richtig eingesetzt hast, kann sie nicht auslaufen. Auch, wenn du schläfst. Solltest du allerdings am Morgen einen roten Fleck auf dem Laken vorfinden, solltest du dir zwei Fragen stellen: 1. Habe ich die Tasse so eingesetzt, dass sie die komplette Vagina verschließt? 2. Habe ich die Tasse vor dem Zubettgehen ausgeleert, damit sie nicht übervoll ist und ausläuft?
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Welche Menstruationstassen sind die besten?
Derzeit sind bereits sehr viele Anbieter auf dem Markt, die Menstruationstassen verkaufen. Sie haben alle ihre individuellen Vor- und Nachteile. Das Verbrauchermagazin IMTEST hat sich diese etablierten Marken angeschaut und kann sie empfehlen: Einhorn, t.o.c., Libresse, Merula, Lunette, MeLuna, Mooncup, Ruby Cup, Mylily und Yuuki Cup.
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